Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 39
________________ BEITRÄGE ZUR APOHALEHRE. 271 bestimmt erfaßt, auf Grund ihrer Verschiedenheit von denen, welche diese (Wirkung) nicht hervorbringen, als nicht verschieden bestimmt, so müßte auch das Sehen auf Grund einer einzigen Wirkung als verschieden von dem bestimmt erfaßt werden, was diese Wirkung nicht hat, und als nichtverschieden bestimmt werden. Aber so wie bei den Einzeldingen die Wirkung nicht verschieden ist, so läßt sich beim Sehen eine nichtverschiedene Wirkung nicht beobachten. (Einwand:) Wir sehen doch, daß die durch das Sehen entstehende Vorstellung Wirkung des Sehens ist. Was braucht man also noch für eine andere Wirkung? (Gegner:) Das ist nicht möglich. Denn ebenso wie die Einzeldinge und Sehwahrnehmungen verschieden sind, so sind auch die durch das Sehen entstandenen Vorstellungen verschieden. Daher müssen sich auch diese auf eine weitere Wirkung als Ursache der Einheit stützen. Und da auch diese verschieden ist, muß ihr als Ursache für die Feststellung der Nichtverschiedenheit eine weitere Wirkung folgen. Es ergibt sich also eine endlose Reihe (anavastha). Ferner wird zunächst die vorstellende Erkenntnis als Einheit betrachtet, dann wird infolge der Verbindung mit dieser einen Wirkung das Sehen als nichtverschieden bestimmt, und dann erst werden die mit der einen Wirkung des Sehens verbundenen Einzeldinge einander gleichgesetzt (ekikaraṇam). Nun kann die Einheit der Vorstellungen durch dieselbe · Vorstellung nicht erkannt werden (spraştum). Denn die Vorstellung vermag nur das zu erfassen, was bestimmt wird, sich selbst bestimmt sie aber nicht. Aber auch wenn die durch das Sehen hervorgerufenen Vorstellungen von einer andern Vorstellung erfaßt werden, ist damit nichts gewonnen (wörtlich: bedeutet es keinen Unterschied). 1 Denn sobald die unmittelbar auf das Sehen folgende Vorstellung entsteht, werden die Gegenstände des Sehens, die Einzeldinge, und das Sehen als nichtverschieden erkannt. Was nützt also eine weitere Vorstellung, auch wenn sie die durch das Sehen entstandenen Vorstellungen als nichtverschieden erfaßt. Aus demselben Grunde setzt auch das Feststellen der Einzeldinge als Einheit nicht das Feststellen des Sehens als nichtverschieden voraus, sondern die Gegenstände des Sehens und 1 Vielleicht ist an Stelle von tha-dad-pa 'thad-pa zu lesen. .

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