Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 44
________________ 276 E. FRAUWALLNER. vor, denn sonst würde er nicht als Gott vorgestellt werden. Wenn Gott aber als verschieden vorgestellt wird, dann wird er anderen verschiedenen Wesenheiten ähnlich vorgestellt. Daher ist auch diese Vorstellung durch die Wahrnehmung verschiedener Dinge bedingt. Weil also der allmächtige Gott sogar schon seinem Sein nach als andern Dingen ähnlich vorgestellt wird, ist die Wahrnehmung verschiedener Dinge vorausgesetzt. Auch wenn man sich irgend etwas Wahrgenommenes als ewig vorstellt, wird es von der Vorstellung auf Grund der Wahrnehmung eines verschiedenen Dinges erfaßt. (Einwand:) Es wird aber nicht so wahrgenommen.1 (Antwort:) Richtig. Aber das Ewige wird nicht als verschieden von dem Wahrgenommenen betrachtet, sondern als wahrgenommen. Daher ist auch dabei die Wahrnehmung der Dinge wirksam. Aus demselben Grund wird sie auch von der Erkenntnis des Nichtvorhandenseins eines Topfes vorausgesetzt. Denn wenn man sich nur das Fehlen allein vorstellt, wird der Topf nicht erkannt, weil die Verbindung nicht vorgestellt wird. Weil also notwendigerweise der Topf in zweifacher Beschaffenheit als vorhanden oder nichtvorhanden erkannt wird, ist das Nichtvorhandensein des Topfes eine Eigenschaft eines Dinges. Und wenn daher irgendein Ding als nichtvorhanden erkannt wird, so ist dabei doch die Wahrnehmung des Dinges wirksam. (Einwand:) Die Vorstellung des Topfes setzt die Wahrnehmung des Topfes voraus, aber nicht die Vorstellung des Nicht-' vorhandenseins. (Antwort:) Wenn das auch so ist, so ist doch dasselbe, was als verschieden vom Sein bestimmt wird, weil es dem Topf nicht ähnlich ist, (auch von ihm) verschieden. Wir sagen daher, daß die Wahrnehmung des Topfes wirksam ist, (gleichzeitig) ist aber auch bei der Vorstellung vom Nichtvorhandensein eines Topfes ein anderes eigenes Merkmal wirksam, welches vom Wesen des Topfes frei ist. (Einwand:) Bei der Vorstellung vom Nichtvorhandensein eines Topfes mag die Wahrnehmung des Topfes wirksam sein, weil es ohne die Wahrnehmung irgendeines Topfes unmöglich ist, sich das Nichtvorhandensein eines Topfes vorzustellen. Ist aber auch bei der Vorstellung vom Nichtvorhandensein eines allmächtigen Gottes die Wahrnehmung eines all 1 Vielleicht ist ma-yin-no zu lesen.

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