Book Title: Dharmottara
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

Previous | Next

Page 36
________________ 268 E. FRAUWALLNER. wenn über das Wesen des andern Zweifel besteht, dann ergibt sich auch Zweifel über das Vorgestellte. Auch kann man nicht sagen, daß kein Zweifel darüber besteht, da es später zurückgewiesen wird. Daher erkennt eine Vorstellung nur dann einen bestimmten Gegenstand, wenn sie ihn als als von fremden Wesen frei erkennt.1 Was ein bestimmtes Wesen bestimmt erkennt, das hat die Verschiedenheit von anderem zum Gegenstand; z. B. die Vorstellung: „Das ist ein Topf," welche einen bestimmten Topf bestimmt erkennt. Und daß alle Vorstellungen in der gleichen Weise bestimmt erfassen, ist durch die Wahrnehmung erwiesen. Ferner ist auch hier auf die früher besprochene Art das bestimmte Erfassen nicht grundlos, und ein anderer Grund ist nicht möglich. Weil also das Umfassende, nämlich das Begründetsein, nicht vorhanden ist, fehlt auch das bestimmte Erfassen im Ungleichartigen und besteht daher nur beim Erfassen eines mit einer Verschiedenheit Verbundenen; infolgedessen ist die Umfassung erwiesen. Das Erfassen eines dem Vorhandensein und Nichtvorhandensein Gemeinsamen, das Erfassen als etwas Äußeres und das bestimmte Erfassen ist also auf das Erfassen der Verschiedenheit beschränkt. Daher ist dieses als Umfassendes zu betrachten. (Fol. 260 b 4.) (Gegner:)2 Wenn ein Ding als verschieden von einem andern übertragen wird, dann werden die Verschiedenheit, die. Begrenzung der Verschiedenheit und die Ursache der Verschiedenheit, alle drei von der Vorstellung erkannt; so wie beim Erfassen Devadattas als verschieden von Yajnadatta alle drei erfaßt werden. Ist dagegen ein Ding nicht vorhanden, so können die erwähnten drei (Bestimmungen) weder durch die Vorstellung erfaßt werden, noch durch die Wahrnehmung. Und ein Vorstellen des Bewußtseins, welches nicht das Wesen der Wahrnehmung hat, ist nicht anzunehmen. Wieso kann man daher sagen, daß etwas seinem Wesen nach als Sonderung von anderem übertragen wird? (Antwort:) Da die Vorstellung ihrem Wesen nach Nichtwissen ist, kann sie das eigene Merkmal nicht erfassen. Weil man nun, wenn etwas auf irgendeine 1 Vgl. Jayantabhaṭṭa, Ny. mañj., S. 307, 23-25. 2 Vgl. zum Folgenden Jayantabhaṭṭa, Ny. mañj., S. 306, 28-307, 4.

Loading...

Page Navigation
1 ... 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55