Book Title: Zum Problem Des Gottesbeweises In Der Indischen Philosophie
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 3
________________ Der Gottesbeweis in der Indischen Philosophie Finalobjekt der Weltschöpfung sind. Diese Gleichordnung Gottes mit den anderen Ursachen der Welt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen werden deutlicher, wenn die Frage nach dem Wesen Gottes beantwortet wird. „Gott der Herr”, schreibt Paksilasvāmin im fünften Jahrhundert, „ist eine Seele eigener Art mit besonderen Eigenschaften. Eine andere Vorstellung als jene der Seele ist für ihn nicht möglich und so ist Gott der Herr eine Seele eigener Art, welche durch das Fehlen von Schuld (adharmah), falscher Erkenntnis (mithyājñānam) und Nachlässigkeit (pramādah), sowie durch den Besitz von Verdienst (dharmaḥ), Erkenntnis (jñānam) und gesammelter Aufmerksamkeit (samādhih) bestimmt ist." 7) Etwa zweihundert Jahre später schreibt Uddyotakara mit Bezug auf diese Worte Paksilasvāmins: „Da (im Vorhergehenden sein [d.h. Gottes ] Eigenwesen (svabhāvah) nicht bestimmt wurde, ergibt sich der Zweifel, ob Gott der Herr eine Substanz (dravyam) ist oder etwas anderes (aus der Gruppe von] Eigenschaft usw. (guņādīnām). 8) – Er ist eine Substanz (dravyam), weil er Eigenschaft besitzt, nämlich De la Vallensée..." L'Abhi'après une autrelle en est la Phacation 7) NBh p. 252, 1-3. – Zur Interpretation der Termini ,pramādah" und „samadhih", welcher letztere hier offenbar für „apramādah" steht, ist man versucht eine Stelle aus dem vielleicht gleichzeitigen Abhidharmakośaḥ Vasabandhu's des Jüngeren heranzuziehen, wo die Begriffe ,,apramādah" und „pramadah" erörtert werden: „L'apramāda, ou diligence, et la bhāvanā, c'est-à-dire la prise de possession et la culture des bons dharmas ... La diligence est l'application (avahitatā) aux bons dharmas. On dit par métaphore, qu'elle en est la bhāvanā. Par le fait, elle est la cause de la bhāvanā. D'après une autre école, la diligence est la garde (äraksā) de la pensée..." L'Abhidharmakośa de Vasubandhu traduit et annoté par L. De la Vallée Poussin. Paris 1923-31. II p. 157. – „Non-diligence, pramāda, le contraire de la diligence la non-prise de possession et la non-culture des bons dharmas..." ibid. II p. 161. – Vgl. Abhidharmadipa with Vibhāşāprabhāvștti crit. ed. by Padmanabh S. Jaini. Tibetan Sanskrit Works Series Vol. 4, p. 71 ff. des Textes. - Ausserdem findet sich auch im śivaitischen Pasupata-System der Begriff des „pramādah", z.B. in der allerdings späteren Ganakārikā. Aus diesen Belegen wird jedenfalls deutlich, dass „pramādah" und „pramädah" (samadhih bei Paksilasvāmin) bekannte Termini technici sind, welche offenbar einer existenziellen Geistanalyse nach Art des Yoga entstammen. (vgl. Vogabhāșyam zu YS. I, 30). Dies bestätigt sich insofern als Paksilasvāmins Gotteslehre auch noch andere Züge des (sāmkhistischen) Yoga zeigt. 8) Hiermit sind die restlichen Kategorien gemeint. Die Kategorientafel des Vaiseșika und des Nyāya dieser Zeit umfasst nämlich folgende Kategorien (padārthah): Substanz (dravyam), Eigenschaft (gunah), Bewegung (karma), Besonderheit (višeşah), Gemeinsamkeit (sāmānyam) und Inhärenz (samavāyah). encaksilasvâmin) bekdeutlich, dass „pramen späteren yam zu vs. l, istanalyse nach Texmini technici" sind

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