Book Title: Zum Problem Des Gottesbeweises In Der Indischen Philosophie
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

Previous | Next

Page 13
________________ Der Gottesbeweis in der Indischen Philosophie 13 handensein (diese Zusammensetzung] abhängt. 23) Was auf Grund dieser [Zusammensetzung] erschlossen wird, das ist richtig. Erschliesst man etwas, das im Falle eines bestimmten Dinges (vastubhede) erkannt ist, vermittels [eines Grundes, der nur] infolge einer Wortgleichheit ununterschieden ist, so ist dies nicht richtig, wie zum Beispiel [ein Schluss) auf Grund von etwas Weissem (pandudravyāt) im Falle des Feuers. Anderenfalls wäre deshalb, weil ein Lehmprodukt, wie zum Beispiel ein Topf von einem Töpfer gemacht ist, auch erwiesen, dass auch ein Ameisenhaufen von diesem hervorgebracht ist. [Wenn der Gegner sagen sollte, dieses Argument sei ein 'Kāryasama'-Sophisma 24), dann ist dies falsch.] Denn wenn 'Wirkung' wegen des festen Gefolgtseins durch das zu Beweisende (sādhyenopāgamăt auch allgemein als Grund verwendet wird, und daraufhin vom Gegner] wegen des Verschiedenseins der Relationsglieder (sambandhibhedāt) eine Verschiedenheit des logischen Grundes) behauptet wird (bhedoktidosah), so wird dieser Fehler als 'Kāryasama'Sophisma betrachtet. Hat man etwas hinsichtlich einer bestimmten Gattung (jātyantare) erkannt, und will man dieses (für eine andere Gattung] erschliessen, weil man eine Gleichheit der Bezeichnung beobachtet, so ist dies unrichtig, wie zum Beispiel, wenn man das Hörner-Besitzen von Rede usw. [erschliesst wegen der Bezeichnung „gauh” 25). Oder wo gäbe es keine Worte, hängen diese doch vom Wunsch zu sprechen ab. Wäre etwas auf Grund ihres Vorhandenseins erwiesen, dann würde alles für alles erwiesen sein." 26) Die hier vorgelegte Argumentation enthält im wesentlichen folgenden Gedankengang. Das für den Gottesbeweis des Nyāya notwendige „Wirkung-Ursache-Sein" von Welt und Gott, das allen logischen 23) Dharmakīrti wählt offenbar als typischen Fall, den er kritisch zu untersuchen wünscht, den logischen Grund, den Aviddhakarņa in seinem Gottesbeweis verwendet hatte. Vgl. TSP p. 41, 20. 24) Die vom Gegner vorausgesetzte Auffassung dieses Sophisma findet sich NS V, 1, 37, wo dieses folgend definiert ist: „Der Einwand des entsprechenden Produktes (Kāryasamah) beruht darauf, dass die Produkte der Anstrengung verschieden sind. Ubers. W. Ruben: Die Nyāyasūtra's. Abh. f. d. Kunde d. Morgenlandes Bd 18 No. 2. Lpz. 1928. 25) Das Wort „gauh", das Kuh bedeutet, kann ebenfalls zur Bezeichnung von ,,Rede" gebraucht werden. 26) PV I, 12-18.

Loading...

Page Navigation
1 ... 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34