Book Title: Zum Problem Des Gottesbeweises In Der Indischen Philosophie
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer

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Page 24
________________ 24 Gerhard Oberhammer seine eigene Lehre von der „Abhängigkeit des Wesens” (svābhāvikah sambandhah) entwickelt zu haben. Was ist unter dem Terminus „Abhängigkeit des Wesens" mit Trilocana zu verstehen? Zunächst und grundsätzlich eine Beziehung zwischen Gemeinsamkeiten (sāmānyam) und nicht zwischen individuell Seiendem, wobei unter Gemeinsamkeit eine objektive Seinsstruktur gemeint ist, die zwar an einem bestimmten Seienden erkannt wird, die aber einer Reihe von Individuen gemeinsam ist und dadurch eine Gattung konstituiert. Dieser Gemeinsamkeit kommt daher, in Unterschied zur buddhistischen Allgemeinvorstellung ein objektiver Wahrheitsgehalt an sich zu und nicht erst, insofern die Wahrnehmung ein Konkretum vermittelt. Zu dieser Frage findet sich ein hochinteressantes Fragment aus Trilocanas Polemik gegen die buddhistische Auffassung der Schlussfolgerung: ,,Da Wahrnehmung und Nichtwahrnehmung nur Besonderes (visesah) zum Gegenstand hat, wie kann durch sie eine Verbindung zwischen zwei Gemeinsamkeiten (sāmānyam) erkannt werden? – (Gegner): Lediglich die Verbindung von dem im Nicht-Rauch Fehlenden mit dem im Nicht-Feuer Fehlenden wird erkannt. - [Antwort: Der Gegenstand welches Erkenntnismittels wäre selbst diese (Verbindung]? Zunächst nicht der Wahrnehmung (pratyakşam), da diese nur das Gegebene (svalakṣaṇam) zum Gegenstand hat. Aber auch nicht der Schlussfolgerung (anumānam), weil auch diese jene zur Voraussetzung hat; noch kommt dem Fehlen zweier [Gegebenheiten] eine Verbindung zu. Sollte schliesslich) eine Vorstellung (vikal pah), die auf der Wahrnehmung beruht (pratyakşaprsthabhāvī), das Nichtunterschiedene begrenzend festlegen (adhyavasyati), wenn das Unterschiedene wahrgenommen ist, und wäre eben diese [Vorstellung] die Gemeinsamkeit, so wäre ebenfalls nicht das Reale (vastu) Gegenstand der Vorstellungen, sondern dessen Form als Erkenntnisinhalt (grāhyākārah). Diese ist aber nicht das Reale. Da nun das Reale diesen (Vorstellungen] transzendent (paroksam) ist, wie soll dadurch dann eine Verbindung erkannt werden? Für uns aber wird die Verbindung derartiger [Gemeinsamkeiten] durch das Denken (manas) erkannt, das durch mehrfache Beobachtung unterstützt ist. Und deshalb verfehlt der Rauch (als logischer Grund] nicht das Feuer. Würde er es aber verfehlen, dann würde er eine Ver

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