Book Title: Raghunatha Siromani
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 25
________________ Raghunatha Siromani 185 dort, wo es sich um gegenseitiges Nichtvorhandensein handelt, bedeutungslos ist." Als Nächstes erwähnt er die Möglichkeit, daß eine Beschaffenheit und das mit den Beschaffenheiten Behaftete als Grund und Folge nebeneinander stehen. Zunächst ($ 11 b) gibt er ein Beispiel dafür, daß das mit den Beschaffenheiten Behaftete der Grund und die Beschaffenheit die Folge ist. Er wählt dabei einen Schluß, der schon von Gangesa im Kevalavyatirekiprakaraṇam (XVIII) verwendet worden war. Das gibt ihm den Anlaß zu zeigen, wie bei der neuen Formulierung aus einem Schluß seine Umkehrung (vyatirekah) abzuleiten ist. Und er wendet dies zum Abschluß auf den anfangs angeführten Schluß an. Kurz erwähnt er ($ 11c), wie nach dem Gesagten der Schluß zu beurteilen ist, der von den Buddhisten seit alter Zeit als Beispiel für den svabhāvahetuh angeführt wurde, bei dem man aus der Abart Simšapā die Gattung Baum erschließt. Dann bringt er noch ( 11d) ein Beispiel für einen Schluß, bei dem aus einer Beschaffenheit das mit den Beschaffenheiten Behaftete erschlossen wird. . Schließlich bringt er noch etwas anderes zur Sprache ($ lle). Stellt man Schlußfolgerungen auf, in denen der Äther (ākāśam) Grund oder Folge ist, so ergibt sich, wenn man an den bisherigen Anschauungen festhält, folgende Schwierigkeit. Der Äther ist alldurchdringend und in ihm sind sämtliche Substanzen enthalten. Und zwar besteht zwischen ihnen eine Verbindung (samyogah). Will man nun aus dem Äther auf Grund der Verbindung die Substanzen erschließen, so ist das ohne weiteres möglich. Wollte man dagegen aus den Substanzen das Vorhandensein des Äthers erschließen, so steht dem entgegen, daß der Ather nach VaiseșikaLehre in nichts anderem vorkommt, avrtti ist. Die Verbindung ist aber ein Verhältnis, welches das Vorkommen festlegt (vrttiniyāmakaḥ), d. h. daß von den verbundenen Dingen eines Trägers und eines Getragenes sein muß. Der Ather müßte also bei einem solchen Schluß Getragenes sein und das Widerspricht der eigenen Lehre. Diese Schwierigkeit fällt nun weg, sobald man eine weiter nicht bestimmte Verbindung annimmt, welche das Vorkommen nicht festlegt, wie es eben bei der Verknüpfung der Fall ist. Setzt man diese, wie es Raghunātha tut, in die in Betracht kommenden Glieder der Definition ein, dann ist die Umfassung gegeben. Denn wenn auch der Äther in der jeweils als Grund verwendeten Substanz als Träger nicht vorhanden ist, so ist er doch der genannten Verbindung nach mit ihr verknüpft und kann daher auch dieser Verbindung nach erschlossen werden. $ 12. „(Gegner:) (Auf diese Weise) könnte etwas nicht durchwegs Vorhandenes niemals in einer Art des Bestimmens Umfassendes der Beschaffenheit sein, welche nur in der Zeit vorkommt, die eine Substanz

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