Book Title: Raghunatha Siromani
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 30
________________ 190 ERICH FRAUWALLNER kommen des Äthers der zeitlichen Bestimmung nach (kālikaviseşaņatā) annimmt. Sie ist nach dem gewohnten Schema der Definition der Umfassung gebaut, nur ist bei der Gegenteiligkeit neben der die Gegenteiligkeit abgrenzenden Beschaffenheit auch die sie abgrenzende Verknüpfung aufgenommen. Es ist damit zum ersten Male die Verknüpfung fest in die Definition der Umfassung eingearbeitet. Wieso mit dieser Definition die ursprüngliche Schwierigkeit gelöst ist, sagt Raghunātha allerdings wieder nicht. Immerhin gibt der folgende Satz einen Anhaltspunkt. Er soll zeigen, wieso es bei durchwegs vorhandenen Dingen wie bei der Erkennbarkeit ein Nichtvorhandensein gibt. Die Antwort lautet, daß sie einer bestimmten Verknüpfung nach nicht vorhanden ist, weil die Erkennbarkeit nach Vaišeşika-Lehre nur den drei ersten Kategorien inhäriert, aber nicht den drei folgenden. Und so denken die Kommentatoren zur Lösung der ursprünglichen Schwierigkeit an eine dem Träger fremde Verknüpfung (vyadhikaranasambandhāvacchinnābhāvah). Während sich aber Raghunātha hierüber ausschweigt, nimmt er sich die Zeit, an zwei Beispielen zu zeigen, warum die zuletzt vorgeschlagene Definition der vorhergehenden vorzuziehen ist. Beim ersten Beispiel handelt es sich darum, daß die Inhärenz nach Vaiseşika-Lehre eine einzige ist. Es ist daher das Gegenteilsein und das Gegenstücksein der verschiedensten Fälle in ihr vereinigt. Steht also die Verknüpfung im Mittelpunkt wie in der ersten Definition, so ist diese auch auf falsche Schlüsse anwendbar und zu weit, was bei der zweiten Definition nicht der Fall ist. Das zweite Beispiel hat schon den alten Kommentatoren Schwierigkeiten gemacht und zu gezwungenen Erklärungen und selbst zu Änderungen des Textes geführt. Ganz zuletzt fügt Raghunātha noch hinzu, daß man auch das sagt'. Das kann sich auf den letzten Satz beziehen, kann aber auch für den ganzen letzten Abschnitt gelten. Wir haben schon an anderer Stelle gesagt, daß er es gern vermeidet, seine Ansicht offen auszusprechen. Und so zieht er sich auch hier ins Dunkel zurück. Damit ist die Besprechung der Verknüpfung (sambandhaḥ) beendet. Sie ist ungewöhnlich breit und nimmt mehr als ein Drittel des Siddhāntalakşaņaprakaraṇam ein. Umso schärfer hebt sich davon die Kürze des folgenden Abschnittes ab. $ 14a. „Die Gegenteiligkeit usw. ist eine Art von im Wesen liegender Verknüpfung, ist aber (hier) nicht im Sinne des Verknüpftseins gebraucht. Auch beim Vorkommen im gleichen Träger handelt es sich um eine Verknüpfung, die im Sinne des Verbindungseins usw. gebraucht ist. Außerdem wurde bereits gezeigt, daß es auch ein Verknüpftsein gibt, das nicht auf einer festen Verbindung beruht. § 14b. Das Wesen des Nichtvorhandenseins besteht ebenfalls in

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