Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 13
________________ 174 Piotr Balcerowicz erklären, warum kala bei Bharthari als letztes Glied des kompositums (avasthadesakala) steht. Folglich wird auch die Yoga-Liste um das zeitliche Element erweitert, das seinen Weg ins YogabhAsya (nach der 2. Hälfte des 5. Jh.) als letztes Element der Aufzahlung findet (YBh: sūksma - vyavahita-viprakrsta - alīta - anagala). Schließlich scheinen die Klassifikation und Ausdruckweise Bhartrharis direkt von Dharmakirti übernommen zu werden, obgleich er eine andere Reihenfolge vorzieht (dešaviprakrsla - kalaviprakrela - svabhavaviprakrsta). Diese These bestätigt nicht nur die spezifische, einzigartige Struktur der Ausdrucke in beiden Fallen (bei Bharthari A-bheda, B-bheda und C-bheda, bei Dharmakirti A-viprakrsta, B-viprakrala und C-viprakrsla), sondern auch die Tatsache, dass man in der vor-Dharmakirtischen buddhistischen Literatur (siehe n. 5+) keiner Parallele oder inspirierenden Feststellung begegnet. Im Gegenteil, man stößt eher auf Stellen, z. B. bei Candrakirti (c. 600), an denen sich die frühere typische Dreiteilung von suksma - ryavahila -- viprakrsla vermuten lässt." Akalanka und die buddhistische Tradition 175 bestimmten Zeit zu leugnen oder was das eigentliche Ziel des anupalabdhi-Arguments sei (vgl. oben p. 153) - dessen Nichtvorhandensein zu beweisen (vgl. oben p. 163): (Sogar) gewöhnliche Menschen (ganz zu schweigen von Experten) erkennen das Fehlen des unsichtbaren Bewusstseins usw. anderer Lebewesen in deren Leichen). weil Veränderungen usw. der (wahrnehmbaren) Erscheinungsformen" dieses (unsichtbaren. Bewusst seins anderer Lebewesen) nicht anders erklärbar sind. Dass diese Strophe nicht allein von einem zusätzlichen Fall von Schlussfolgerung spricht, der vom trilaksanahetu nicht abgedeckt ist, wodurch seine Allgemeingültigkeit entkräftet wird, macht Akalanka im Eigenkommentar zu LT 15 deutlich: Im Fall volligen Zweifels (bezüglich der Gültigkeit der Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem kann nicht nur das Fehlen des Be Nach diesen einleitenden Worten kehre ich zu Akalanka zurück. In der Strophe LT 15 wendet sich dieser gleichzeitig gegen die buddhistische Auffassung vom logischen Grund (trairūpyahetu/trilaksanahetu) - wobei er stattdessen ein von Patrasvāmin (ca. 660-720?) vorgeschlagenes Modelle des einförmigen Beweismittels anyathanupapatti befürwortet - und gegen Dharmakirtis Ansicht, dass das Argument der Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem zwangsläufig mit Ungewissheit verbunden sei, weil der Beobachter mit Gewissheit nur feststellen könne, dass er nicht in der Lage sei, das Vorhandensein eines unsichtbaren Objekts an einem bestimmten Ort und zu einer Siehe LTTV p. 162 (nachgedruckt in NKC p. 462, n. 6): vidurjananti, ke! laukilah, apidabdo 'tra drasparyah, tena laukika gopaladayo 'pi kimpunah partyka ity arthah. Vgl. NVI, 399ab (p. 83.17) = NVI, 2.13 (II p. 171.7); nityasyapi (= almanah, NVIV) sata skyddadr&ydnubharálmanah) = P8a71cd (p. 122.10): kefasthasya salah saksadadrbyanubharaimanah I/. *Z. B. die das Bewusstsein begleitende körperliche Warme; siehe NKC ad locum, p. 463.4-5: tenddrsyaparacittadind sahabhauffarfragata wanaspardadilaksana akaras ladakarah. Vgl. die ahnliche Vorstellung von Eigenschaften, die das Bewusstsein begleiten (z. B. Ein- und Ausatmen), bei Dharmakirti in PV 1.3738a: prandpanendriyadhiyam dehad era na kevalat Majalinirapelandma janma janmaparigrahe // atiprasangät .... LT 15: adr&yaparacitlader abhavam laukild vidub / tada käravilardder anyathanupapallilah Il. D.h., wenn man annimmt, dass das auf dem logischen Grund "Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem" basierende Argument in allen Fallen ungul tig ist. Siehe PVSV, ad 3.3: (3ab) apraettih pramananám anupalabdhir aprautsphala 'sati sajjAdnalabdavyavahana pratigedhaphala, upalabdhi parvakatvat te am ili idam sada satpratifedhavidhihetvos fulyam ripam. tatha hi sallam upalabdhir era vastuyogyatalaksand, ladasraydud ja napravilih, talah sajjanalabdavyavaharaurtlehasaldy casattuam anupalabdhil. (3ed) asajjanaphald kacid dhetubhedavyapekpayā // hetur anupalabdhih. bhedo'syd videganam upalabdhilakpa. naprdplasattvam.... evam anayor anupalabdhyoh avaviparyayahetuabhavabhaid. bhyam aadwyavahdrapratipedha phalatvat tulyam. ekatra sambayad anyatra viparyayat, tatradyd saduyavaharanisedhopayogat pramdam kid. na tu patieka dardanadav upayujyale samayal. PV, p. 3.1-3: "phalopalabdhi°. - Der Ausdruck samudayaikante in LTV 15 ist eine Anspielung an das zuvor aus PV 3.3od zitierte aam ayat (vgl. n. 25). * Vgl. Ruegg 1981:71: c. 600-650; Sørensen 1986: 7: 530-600. # Auf diese Aufteilung deuten die Ausdrucke viprakrstadesantarvasthita und (a)vyavahitadesantartvasthita hin; siehe PP 7.11, p. 153: athapraplau api salyam ayaskantamaniprabhrlinan yogyadeldrasthitanam eva svakaryakrilam bhavisyaliticet, tad apina yuklam.apraplau hisatyamviprakrsladešāntarāvasthilavad aryanahitadedāntaravasthitavac caprdplatvad yogyadešavasthilanan api yogya. deldasthitatuam na yuktam ili kuto yogyadelvasthitanam (sua)karyakyuam pra selayali • Siehe Balcerowicz bevorstehend a. Vgl. Balcerowicz 2003: 343-345.

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