Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

Previous | Next

Page 22
________________ 192 Piotr Balcerowiez Akalanka und die buddhistische Tradition 193 4.3 Das Argument lasst sich folgendermaßen zusammenfassen: Ein unsichtbarer, vollkommener Zustand 2 (z. B. Erlösung, Allwissenheit, übersinnliche Wahrnehmung) ist möglich, weil eine Steigerung von Leistung (d.h ein Prozess von allmählicher Vollendung) auf dem jeweiligen Gebiet erreichbar ist. Es wird später auch baufig von unterschiedlichen Svetambara-Autoren, wie etwa Hemacandrasori in der Pramanamimamsa," verwendet, obwohl es nicht auf das jinistische Schrifttum beschränkt ist, sondern auch in Werken von Bharthari, Dharmakirti" oder Jayanta Bhattal zu finden ist; es wird heftig in der Mimāmsa-Schule kritisiert.195 Der von Akalanka in der Astašati erwähnte Nachweis der Erlösung ist in Wirklichkeit eine neue Formulierung des alteren Beweises von Samantabhadra, der auch den eigentlichen Hintergrund für die gesamte Besprechung der adsbyarupalabdhi durch Akalanka bietet: Eine rollständige, zur Erlösung führende] Beseitigung von Fehlern und karmischen Verhallungen (die die angeborenen Fahigkeiten der Seele verringern) ist möglich), weil die Hochstleistung (d.h. die all. mahliche Vollendung) [in diesem Prozess möglich) ist, analog zum allmählichen) Vergehen von außeren und innerlichen Makeln in gewissen Fallen aufgrund von relevanten Maßnahmen.11a Auf den Beweis, den wir als "Argument der allmählichen Vollendung" (atibaya, atibayana) bezeichnen können, stoßen wir bereits in Schriften Kundakundas, z. B. in seinem Pavayanasara (zwischen dem 3. und 4. Jh.[]): [45] Vollendete Seelen [erlangen ihren Zustand) als Ergebnis von to gendhaften Taten (oder: tugendhaftem Karman); ihr Handlungszu. stand ist eine natürliche Entwicklung, der von (Fehlern) wie Verblen dung usw. befreit ist und deshalb als "aus der Vernichtung des Kar mans) resultierende" betrachtet ist. (46) Wenn die Seele nur dank ihrer Eigennatur von sich allein weder glücklich (Subha) noch unglücklich werden konnte, gäbe es for alle mit einer Seele (versehenen) Korper auch keine Seelenwanderung (d.h. keine Anderung der Lebenslage)." "? Die Außerlichen und innerlichen Makel entsprechen den objektiven, vom Karman verursachten, und den seelischen, von der Seele verursachten schildli. chen Veranlagungen. Akalanka (A$S) expliziert bahirantarmala mit dogah and paraparindmahetuh, und Vidyananda interpretiert die außerlichen und innerlichen Makel als karmische Materie und frühere Veränderungen in der Seele (AS p. 51.6-7: laddhetu (d.h. dopahetuh) punar duaranay karma jtvasya peranapa riņāmas ca); vgl. n. 6 des Herausgebers (AşS p. 51): maparau jua karmanl. Diese Zweiteilung (svapara ) impliziert einen kognitiven (direkt mit der Seele verbundenen) und einen materiellen (mit dem Karman verbundenen) Aspekt, weil die Natur der Seele in Erkenntnis besteht (svajtva = fana), withrend das Karman einen materiellen Charakter besitzt. Akalanka nennt als Beispiel Eisenrost (A$S, p. 3.31 = Ass, p. 52.22: lopfadau) und Vidyananda spricht von einen Klumpen Golderz (AşSp. 51.1: krocit kanalaparanddau), wobei er Akalankas Beispiel aus RVAr ad 2.7 (p. 111.12-14: yatha yo'nanlakalenapi kanakapapano na kanakibhavisyali ...) verwendet. AMT 4: do dvaranayor hanir ni deşdsly alisyandt/ kvacid yarha svahel bhyo bahirancarmalaksayah //. IN PSA 1.45-46: panaphali arahamia esim kiriyd puno i odaiyd/mohad him virakiyd lamha a khdigatti madal jadi so suho ta asuho na haradi ada sayanı sahavena / samudro vi na vijjadi saresim jarakayanam Il. Vgl. auch SSA 201 1 PM 1.16: prajatisayarisrantyadisiddhes latsiddhih (d.h.keralaj Adnasid dhi), und PMIV ad 1.16. $65 (p. 13): fralamyan kracid virdalam, atidayatual, parimdņtidayaradityanumdhena niratilayaprajfidsiddhyd tega keralajit nasya siddhih. 1 VP 3.1.46: jnanam te asmadridiqlananlasu sarvendriyant viduhabhyasdn manire pyādividere ira fadridam // - "Es ist aber bekannt, dass die alle Sinnesorgane umfassende Erkenntnis seitens (Allwissender), die uns überlegen sind bezüglich dieser (unsichtbaren Universalien) aus kontinuierlicher Ubung [entsteht), Ahnlich wie (die Sachkenntnis) seitens der Spezialisten bezüglich bestimmter (Dinge) wie Edelsteine, Silber usw. (siehe VP 1.35)." Vgl. VSIC) 2.1.18 (p. 13): samjhakarma tu asmadridignam lingan, und PBh, 8.12.2.1, p. 187 PBh, 241:osmadridinianamtu yogindim yuktande yogajadharmdringhitena manasd sedimäntardkisadikkalaparamanuudyumanahou talsamavelagunakarma ad mdnyavidesen sama dye cavitathan svara padarsanam upad yate. Mit diesem Attribut wird eine Art von übersinnlicher Wahrnehmung impliziert, die die abliche Beschränkung der sinnlichen, nur eine bestimmte Kategorie von Sinnesreizen empfindenden Rezeptoren uberschreitet (siehe VP 1.155) und in einem einzigen Akt alle Sinneseindrücke erschaut. - Das Prinzip der allmAhlichen Steigerung wird ferner in VP 1.65 beschrieben: punaḥ prakarphelur yah sudtantryenopadityate / tasylaritad gunad eva prakrofalvam prallyale Il. 1 NB 1.11: bhalarthabhavanáprakarsa paryantajar yogi Minam celi. IN NMA (Bd. I, p. 167.1-7): darfandtibaya era pramdam. katha hy armadadir apekpitaloko 'valokayati nikafasthilam arthaundam, undurarairias tu andralamalamahpankapa alavilipadelapatilam api sampasyanli.campindmd ca grdhrardjo yojanadalavyanahitam api dabarathanandanasundar dadarletirdmayane Arayate. Aoyam dardanalidayah bukladigunatidaya iva drafemy.samanvita ili gamayati param api niratidayam alibayam. alalca yatrdaya para prakarpas le yogino plyante, dardanasya ca paro 'lidayah sekavyavailaríprakrabhetabha vigyadddivisayatuam. 1 Z. B. in Sucarita Misras MSVT od MSV 4.27 (p. 215.15fr.) oder bei Parthasirathi Misra in NRA ad MSV 4.26 (p. 102.15-16).

Loading...

Page Navigation
1 ... 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39