Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 24
________________ 196 Piotr Balcerowicz Akalanka und die buddhistische Tradition 197 Fehlen von zukünftiger Erlösung) auf. Obwohl in dieser Aufzählung (s. Tabelle 2) die räumliche Entfernung von Objekten (dešaviprakrsta) nicht eingeführt wird, ist der buddhistische Einfluss unverkennbar. Dass ein solcher Schritt seitens Akalanka nicht notwendig war, zeigt das Beispiel des Svetambara Hemacandrasuri, der in dieser Kon. text - ebenso wie der Digambara Samantabhadra - von sakemäntaritadararthah spricht,128 statt der buddhistischen und Akalankaschen Tradition zu folgen. Akalanka benutzt den Terminus viprakrsa im Bharthari-Dharmakirtischen Sinn (mit Einbezug von zeitlicher Entfernung), und nicht im Sinn Samantabhadras (ohne Einbezug der zeitlichen Entfernung), auch bei anderen Gelegenheiten, z.B. im Nyayaviniscaya: Die klare Erkenntnis (d.h. Wahrnehmung), die unmittelbar (stattfin. det), steht nicht im Widerspruch zu einem entfernten Objekt (d.h. sie kann auch ein entferntes Objekt direkt erfassen), oder auch die Wahrnehmung) im (hellseherischen Schlaf oder (die) einer Wahrsa. gerin usw. (d.h auch mittels dieser Erkenntnisse kann ein entferntes Objekt direkt erkannt werden), weil (solche übersinnlichen Wahr. nehmungen eines entfernten Objekts) durch die Abtrennung von karmischen Verhallungen (bedingt ist), die (solche) Erkenntnisse [normalerweise behindern.120 "Ein entferntes (viprakssta) Objekt" bezieht sich in dieser Strophe eben auch auf Objekte, die "der Zeit nach entfernt" sein können, worauf durch die Erwähnung einer Wahrsagerin (iksanika) hingedeutet wird, die die Zukunft voraussagen können soll. diese anerkannt ist, wird in LT/LTV 16 ein weiteres Beispiel benutzt: [LT] Das Nichtwahrnehmen der runden Gestalt, des momentanen Verfallens usw. von Atomen, (die) ein sichtbares (grobes Objekt bil. den), ist wie die Nichtwahrnehmung des Unterschieds der Form eines Gegenstands [in der Erkenntnis) vom Selbsterkennen das diese Erkenntnis des Gegenstands wahrnimmt). . (LTV) Ein grobes, einheitliches [Objekt), das eben von wahrnehmbarer Natur ist, ist aber) nicht ewig, weil der frühere und der spätere Zeitpunkt (des Objekts) aufgrund von Nichtwahrnehmung als nicht vorhanden erwiesen sind, so wie die Erkenntnis, unterschieden in erkannte und erkennende Gestalt, im Sinn der höchsten Wirklichkeit seiend ist. Nicht aber ist es der Fall, dass die runden (Atome) usw. (nicht ewig sind), so wie [es auch nicht der Fall ist, dass das teillose (d.h. homogene) So-sein des Bewusstseins (im Sinn der höchsten Wirklichkeit seiend ist) Noch werden die momentanen, runden [Atome usw. oder das So-sein der teillosen Erkenntnis jemals selbst wahrgenommen, weil sie gerade so (namlich als momentan rund. TE In LT 15 wird das Beispiel des Erkennens des Fehlens von Bewusstsein in einer Leiche eingeführt (siehe oben, n. 65); damit soll zu. nächst bewiesen werden, dass die buddhistische Theorie des logischen Grunds nicht alle Falle gültiger Schlussfolgerungen abdeckt und man stattdessen die positive Beweiskraft des Arguments der Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem akzeptieren sollte. Nachdem 1 Die Nicht wahrnehmung der unsichtbaren Eigenschaften von Atomen Lihre runde Gestalt usw.) wird hier mit der Nicht wahrnehmung einer unsicht. baren Beschaffenheit des Bewusstseins (siehe oben, p. 185) verglichen; deswegen ist für den vorliegenden Ausdruck die Interpretation "die Nichtwahrnehmung eines von Selbsterkennen und Objektgestalt freien (Bewusstseins)" nicht mög. lich. Vgl. auch in diesem Sinn den Kommentar Prabhacandras, NKC p. 483.1617:svasamvidobauddhakalpifaniramsabuddher yovigayakarasyaatkaladyakdrasya viveko vydupltis lasyānupalambhaval. 13 Siehe PV, 2.218: asamviditatattvå ca sa saria paradarlanaih / asambhavad vind led a grdhyagrahakaviplavaih II - "Ferner wird diese (homogene Erkenntnis) (PVV: vijfaptih) in ihrem Wesen in allen folgenden Wahrnehmungsakten nicht (wahrheitsgemaß] erkannt, weil diese [folgenden Wahrnehmungsakte) ohne irrige Erkenntnisakte) uber fein in) Objekt und Subjekt (aufgeteiltes Bewusstsein) nicht möglich sind." Vgl. auch SAS 10 (zitiert nach Kitagawa 1965: 411, n. 27): "Since even according to us (gshan-la yax) - who hold ideal ism - one is not supposed) to feel the mind cause in his own (samina, we hold) the same view as you do as to the first point of your argument]." 193 Die Struktur des Arguments stellt sich folgendermaßen in zwei Stringen dar: zwei unabhängige Prämissen, (1a) ein grobes Einzelding (sthala) ist verRinglich (anitya) und (lb) das geteilte, erkennende Bewusstsein (adimdavijadna = buddhi) ist im Sinn der höchsten Wirklichkeit seiend (paramartha.sal), sollen Parallel zu zwei verschiedenen Konklusionen führen (d.h. ls - 28 und lb2b), nimlich (2a) die Atome (anu) sind ewig (nilya) und (2b) dns ungeteilte erkennende Bewusstsein (anamarijfiana) ist nicht im Sın der höchsten Wirklichkeit seiend (aparamdrthasa!). 1 PMIV ad 1.16 $55, p. 14. IM NVI, 407 (p. 84.13-14) = NVI, 21 (Bd. 2, p. 291.1-2): vijnanan anjnsd spartam viprakrate virudhyale na svapnekpanikader vid jnanduttivivekalah il. * Vadirajasri (NVIV) erklart fksanike als grinadakin.

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