Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 26
________________ 200 Piotr Balcerowicz (211) Deswegen ist das Erscheinen (d.h. die falsche Vorstellung) min groben, (makroskopischen Dingen) weder in Bezug auf (außere] Objekte noch in Bezug auf die Erkenntnis (möglich), weil etwas, das den Charakter eines solchen (groben, makroskopischen Dinges be. sitzt), in Bezug auf ein einzelnes (Atom) negiert ist, und auch in Bezug auf mehrere (Atome) ist etwas, das diesen Charakter besitzt] nicht möglich. (212) Die interne [im Bewusstsein wahrgenommene) Unterscheidung zwischen dem zu erkennenden Objekt und dem erkennenden Subjekt) ist genauso (illusorisch) aufgebaut wie dieser andere (sich von der Erkenntnis unterscheidende) außerliche (d.h. objektive) Bereich, weil das Erscheinungsbild des Unterschieds des (außeren Aspekts, der] von der Erkenntnis nicht getrennt ist.) ein Irrtum ist. (214) Nun basiert diese etablierte Auffassung vom abgesonderten Status von (makroskopischen, unabhängig vom teillosen Bewusstsein existierenden) Dingen auf der Aufteilung dieses (Bewusstseins in das zu erkennende Objekt und das erkennende Subjekt). Da aber diese Aufteilung des Bewusstseins) ein Irrtum ist, ist auch der abgesonderte Status von diesen (makroskopischen, un abhängig vom homogenen Bewusstsein existierenden Dingen) ein Irrtum. Diese Argumentation Dharmakirtis geht zurück auf die wohlbekannten, von Dinnaga in der Alambanapariks ausgearbeiteten Ideen, vor allem auf die folgenden Verse:16 [1] Auch wenn der zu erkennende Teil (d.h. die Atome) die Ursache der durch Sinnesorgane entstehenden Erkenntnis wäre, ist der Teil] (d.h. die Atome) trotzdem nicht der Inhalt dieser Erkenntnis), da die (Erkenntnis) kein Abbild dieses (Teils) (d.h. der Atome) auf. zeigt, genauso wie die Sinnesorgane [aus diesem Grund nicht zum Inhalt der Erkenntnis werden). [2] Diese Erkenntnis entsteht) nicht Akalanka und die buddhistische Tradition 201 u ufgrund des (Gegenstands), dessen Abbildung sie aufzeigt (d.h. aufgrund eines groben, makroskopischen Gegenstands), weil (solche makroskopischen substantiellen Dinge nicht existieren, genauso wie der doppelte Mond (irreal ist). Und so kann keiner der beiden Außeren (unabhängig vom Bewusstsein existierenden Gegenstande] (d.h. weder die Atome noch makroskopische Dinge) als Inhalt der Er kenntnis agieren. (...) [6] Der (Aspekt) aber, der die Form hat, die innerlich [im Bewusstsein) zu erkennen ist (und) als außerer (Gegen. stand) zur Erscheinung kommt, ist das (tatsächliche] Objekt (der Erkenntnis), weil [er) die Form der Erkenntnis ist, und auch deswe. gen, weil [er) als kausaler Faktor für die Erkenntnis) agiert. Die Beweisführung lasst sich folgendermaßen darstellen: (1) Die von der Abhidharma-Tradition ubernommene Grundannah me: Was sich nicht mehr in Bestandteile (zeitlich, rumlich und konzeptuell) auflösen lässt, existiert in Wirklichkeit, also etwa Atome und augenblickliche Erscheinungen. (2) Was in der Erkenntnis erscheint, sind dagegen grobe, makro skopische Gegenstände (Ganzheiten); da diese zusammengesetzten Ganzheiten sich in unsichtbare Atome analysieren lassen, sind sie keine real existierenden Entitaten, sondern werden nur in der Vorstellung gebildet. (3) Folglich sollten die wirklichen Ursachen der Erkenntnis allein die Atome als die Bausteine der Ganzheiten sein; sie werden aber keinesfalls in der Erkenntnis widergespiegelt und können deswegen auch keine wirkliche Ursache der Erkenntnis sein. Da sich die makroskopischen Objekte ihrer Natur nach von Atomen CC.PV, 2.364ab (= PVA 3.364ab): tatrabuddheh paricchedo grahakakarasam matah. IH PVV: tasya grahyagrahakarya bhedah. 146 PV, 2.211, 212, 214: tasman narthesu na jane athalabhasas tadatmanah ekatra pratişiddhatodd balu api na sambhava // pariechedo 'ntar anyo 'ya bhago balir ira sthital/ janaayabhedino bheda pratibhd so hy wpaplava // tadbheda.rayişi ceyam bhadnam bhedasamsthiti/ tadupaplarabhave ca led bhedo 'py upa plavah // PVA 3.213. PV: jfanasyabhedinau bhinnau prali. bhaso. 1 Zu dieser Argumentation siehe Tola - Dragonetti 1982 und Hayes 1988 175-178; zur Verbindung zu Dharmakirti siehe Singh 1984: 61-63. Was das gesamte Argument angeht, vgl. auch Shah 1967: 165. = NVI, 140c (p. 48.18) = NVI, 1.143c (Bd. I, p. 491): aladabhatnya buddheh. AIP 1-2 und 6: yady apndriyarij Rapler gråhydm.dah (=ananah) karanam bharet) atadabhatayd lasyd nakaavad vi ayah satu (= anarak) Il yadabhard tammat ad dravyabhavad dvicandravat erambahyadva yart caiva na yuktam matigoracah // yad antarjdeyar pam tu bahirvad avabhasale/ so'rtho vijnanaripatal tatpratyayataydpi call. 1 Vgl. AK, 6.4: yatra bhinne na tadbuddhir anydpole Chiyd ca tat/ ghaamburalt samutiaat paramdrthand anyatha // -"[BloB] konsentionell Selendes ist das, von dem keine Erkenntnis (mehr entsteht), wenn es (raumlich in seine Bestandteile) aufgeteilt ist, und auch das (was bleibt), wenn man von ihm] mittels des Intellekts alles andere (wie z. B. seine Eigenschaften abstrahiert hat, wie zum Beispiel der fräumlich in Scherben aufteilbere) Topf und das [konzeptuell analysierbare, von allen seinen Eigenschaften abstrahiertel Wasser. Das real Seiende ist Andersartig (d.h. weder räumlich safteilbar noch konzeptuell analysierbar)." IAK, ghalarthaval.

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