Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 33
________________ 214 Piotr Balcerowicz Akalanka und die buddhistische Tradition 215 te möglicherweise ein wichtiges zusätzliches Zeugnis dafür bieten, dass die tibetische Tradition in diesem Zusammenhang mit einer Dosis Vorsicht betrachtet werden muss und Dharmakirti - zumindest in den Augen seines bedeutenden jinistischen Kritikers, der über tiefe, gründliche und unmittelbare Kenntnis des Dharmakirtischen Oeuvres verfügte-das adr&yanupalabdhiArgument nicht als absolut bindend und zweifelsfrei anerkannte. Diese Konklusion stimmt mit der folgenden Aussage Dharmakirtis uberein: Auch im Fall der Nichtwahrnehmung besteht für das erkennende Subjekt die Beweiskraft [eines logischen Grunds, und zwar ist es) der Beweis (bestehend in der Nichtwahrnehmung seines Objekts), in dessen Fall alle für seine Wahrnehmung notwendigen Bedingungen erfüllt sind, weil allein durch derartige Nicht wahrnehmung (d.h. drayanupalabdhi) das Behandeln eines Objekts als nicht vorhanden bewiesen wird, da die Abwesenheit eines (unsichtbaren Objekts), in dessen Fall nicht alle notendigen Bedingungen für seine Wahrnehmung erfullt sind, nicht berciesen werden kann, auch wenn es kein Erfasser (upalabdhi) mittels der (sinnlichen] Wahrnehmung (pratyaksa) seitens des erkennenden Subjekts gibt. In diesem Fall [bedeutet die Voraussetzung, dass alle notwendigen Bedingungen für die Wahrnehmung (eines Objekts) erfüllt sind, das spezifische Eigenwesen (d.h. das Objekt selbst) und die Gesamtheit aller anderer Ursachen (for seine Wahrnehmung) ** (Hier bedeutet) das spezifische Eigenwesen (des Objekts) das, was für den Beobachter) nicht durch die dreifache Entfernung entfernt ist, (d.h.) die Form des Objekts), die das Erscheinungsbild in der Wahrnehmung des erkennenden Subjekts ist, im Unterschied zum Erscheinungsbild (in der Wahrnehmung] von etwas, dessen Form nicht es selbst (d.h. das Objekt) ist. Ein solches (potentiell wahrnehmbares spezifisches Eigenwesen), das auf solche Weise nicht wahrgenommen wird, obwohl alle anderen for seine Wahrnehmung notwendigen Bedingungen erfallt sind, ist [eben) Gegenstand des Behandelns als etwas nicht vorhandenes. Wenn (der Sachverhalt) anders als dieser gerade geschilderte (Wahr. nehmungsgrund) ist, erfolgt Zweifel (bezüglich der Abwesenheit des unsichtbaren Objekts), wobei (auch in diesem Fall die Nichtwahr nehmung] das [beweisende Zeichen (d.h. der logische Grund) ist. Der gesamte Abschnitt spricht eindeutig gegen die Möglichkeit eines nicht anzweifelbaren Beweises aufgrund der Nichtwahrnehmung eines Objekts, in dessen Fall nicht alle notwendigen Bedingungen für seine Wahrnehmung - die neben der "Gesamtheit aller anderer Wahrnehmungsursachen" (karanántarasd kalya) das sichtbare spezifische Eigenwesen beinhalten -erfullt sind. Das Objekt, das für den Beobachter durch die dreifache Entfernung entfernt ist" ("rividhena viprakargena viprakrslam), d.h. "die dem Ort, der Zeit und dem Eigenwesen (d.h. dem Typus) nach entfernt sind", muss unsichtbar sein. Wenn also in einer bestimmten Beobachtungssituation keine Wahrnehmung von Unsichtbarem auftritt, kann man zweifeln, ob es vorhanden ist oder nicht. AK Bibliographie Vasubandhu: Abhidharmakosa. (1) Swami Dwarikadas Shastri (Hrsg.), Abhidharmakola and Bhanya of Acarya l'asubandhu with Spkufdrtha Commentary of Acarya Yakomitra. (Bauddha Bharati Series 5,6,7,9). Váránast Bauddha Bharati, "1987. (2) P. Pradhan (Hrsg.), Abhidharmakotabhasyam of Tasubandhu. (Tibetan Sanskrit ITorks Series 8). Patna: Bauddha Bharati, 1967. Vasubandhu: Abhidharmakotabhasya. Siehe AK AKBH kirti, there was a use of adrdyanupalabdhi which was fully probative. In other words, Tibetans recognized two equally valid, but different types of anupalab dhihetu, vix, the familiar dryanupalabdhi (anat runt ma dmigo pa), non-apprehension of a perceptible thing, and a specific, well-circumscribed use of - drydnu palabdhi (miana w mia amigo pa), non-apprehension of an imper ceptible thing, Dharmakirti thus supposedly recognized a type of adrdynupa labdhihet which could not be assimilated to the frequently criticized fallacious use, but which actually was a valid reason for proving a certain type of negative proposition. ... At any rate, following the Tibetan scholastic, both sorts of valid anupalabdhihet were of equal status, and led to negations and hence to inferential pramaşas which were equally full-fledged and equally authorita VN, p. 18.2-19.3 = VN, p.4.20-5.6 = VN, $ 9, p. ll: anupalabdhav api pratipattur upalabdhilaksana praplasyonupalabdhiaddhanam comarthanam, iddydyd erdrupalabdher' asaduyavaharasiddheh, anupalabdhilaksanaprdplaaya pratipattypratyakgopalabdhinipilav apy abhdvdsiddheh. latropalabdhilaka napraptih ra bhavavidesah karanántaraadkalyam ca. erabhavavideo yan na trividhena viprakarpena viprakstam, yad andtmar papratibhasavirekena pratipattpratyakapro. tibhdaar pam. Indah ata anyer palambhapratyayeputathanupalabdho 'aduyaraharavipayah, talowyatha sali linge samayal. VN, tadryasyltra canupa labdher; VN: 'sadvyabharavinayasto nyatha. 1 Siehe oben, p. 164f. und n. 28. tive 182 VNT P. 18.20: sddhandigasyely adly haryam. 180 Vgl. p. 144 und NB 2.13-14 (zitiert in n. 9). • 1M Siehe oben, p. 164 und n. 27.

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