Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 1
________________ Piotr Balcerowicz DESSITUT FOR KULTUR, UND GEISTESGESCHICHTE ASIENSI INSTITUT FOR KULTURADEMIE DER WISSENSCHAFTEN SERBIA INSTITUT FÜR SÜDASIEN. TIBET- UND BUDDHISMUSKUNDE DER UNIVERSITÄT WIEN Akalanka und die buddhistische Tradition: Von der Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem (adsbyānupalabdhi) zur Allwissenheit* WIENER ZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNDE SÜDASIENS VIENNA JOURNAL OF SOUTH ASIAN STUDIES Herausgegeben von In seinem bedeutenden epistemologischen Werk Laghtyastraya (LT), das mit einem Autokommentar Laghlyastrayavivsti (LTV) versehen den Versuch darstellt, eine vollständige, konsistente und zeitgemaße Erkenntnistheorie zu erarbeiten, setzt sich der jinistische Digambara Philosoph Akalanka Bhatta (ca. 720-780) u.a. mit den Vertretern der buddhistischen erkenntnistheoretischen Schule, Dinnaga (480510) und Dharmakirti (600-660), kritisch auseinander. Bei der Untersuchung von Schlussfolgerungsregeln und dem Versuch einer Definition eines einzig gültigen logischen Grunds, des "Sach. verhalts, der nicht anders erklärbar ist" (anyathanupa palli), wider. legt Akalanka die in der Schule von Dinnaga und Dharmakirti for. mulierte Idee des dreiformigen logischen Grunds (trairūpyahetu). Bei der Besprechung von Fallen, die entweder die auf dem dreiförmigen logischen Grund basierenden Regeln widerlegen oder von Dharmakirti und seinen Anhängern zwar nicht als schlüssig anerkannt wurden, sich aber in Wirklichkeit als gültig erweisen, fuhrt Akalanka das aus dem Dharmakirtischen System übernommene Argument der "Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem" (adtbyanupalabdhi) ein. GERHARD OBERHAMMER KARIN PREISENDAYZ CHLODWIG H. WERBA Band XLIX 2005 2. Der vorliegende Beitrag wurde im Rahmen eines Wissenschaftlichen Projekts mit freundlicher Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung verfasst und teilweise auf dem 29. Deutschen Orientalistentar (Halle. 20.-24.09.2004) präsentiert. Ich möchte meinen Dank Birgit Kellner for ihre kritischen Kommentare und ausführlichen Anmerkungen ausdrucken, aber auch für ihre zahlreichen sprachlichen Verbesserungsvorschlage. Ich danke auch recht herzlich Sabine Sharma für das Korrekturlesen dieses Aufsatzes. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich ferner bei Helmut Krasser für die Zusen. dung der Kopien von Yaita 1985a und b bedanken. i Uber die Entwicklung dieses Konzepts vgl. Balcerowicz 2003. Die Termini drtya/drata und adriye ladrsfa ubersetze ich entsprechend als "sichtbar" und "unsichtbar", statt des im Deutschen vielleicht eher zutreffen Las VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENS SAS Wiener Zeitarhrift für die Kunde Sadaslan / Vienna Journal of South Asian Studies, Bd. XLIX.2015, 181-136

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