Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

Previous | Next

Page 20
________________ 188 Piotr Balcerowicz Akalanka und die buddhistische Tradition 189 das Verschwinden einer Krankheit (d.h. Genesung) ww. feststellt, obwohl sic (d.h. die Krankheit als Ursache ihrer Symptome) unsichtbar ist 100 Das Novum im vorliegenden Abschnitt sind zwei zur Schlussfolgerung auf die Abwesenheit der Seele im Körper anderer Lebewesen (paracittabhava) hinzukommende Begründungen für die Gültigkeit der adrdyanupalabdhi. Die zweite Beweisführung betrifft, wenn ich sie richtig verstehe, das zukünftige Aufhören der Wirkung der kar. mischen Materie auf die Seele (jfva), was auch zur Sphäre des adrøydnu palabdhihetu gehört. Die Beseitigung von Karman und Unwissenheit gleicht dem Erlangen des Allwissenheits- und Erlösungszustands: "Vollständiges Verschwinden (d.h. Beseitigung) der karmischen Materie ist mit der absoluten Befreiung der Seele durchaus identisch." Dieser Zustand ist aber der Erkenntnis gewöhnlicher Noch einmal kommt Akalanka in seinen Werken auf das Argument der "Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem" zu sprechen, und zwar in seinen Kommentar Astašatt (A$) zu Samantabhadras Aptamimämsä (AMT) (höchstwahrscheinlich kurz vor Dharmakirti, ca. 550600). Die Ausdrucksweise ist ebenfalls lakonisch, stimmt aber mit der LT Stelle in den Kernpunkten uberein: Es ist nicht stimmig zu behaupten, dass) "man aufgrund (dea Arguments) der Nichtwahrnehmung eines unsichtbaren (Objekts) die Abwesenheit (dieses Objekts) nicht beweisen kann",101 (1) weil sonst] ein Zweifel bezüglich des Aufhörens (d.h. des Austretens/Fehlens) des Bewusstseins eines anderen (Lebewesens im Zustand der Leiche) er folgen würde, (2) weil sich die unerwünschte Folge ergibe, dass (alle Lebewesen), die Eindrücke erzeugen (die karmische Wirkungen haben), (allezeit) sündhaft wären 1 (und) (3) weil man oftmals * Vgl. PV'SV, 8.16-17 (ad PV, 1.20c) = PVSV, 13.4-5 (ad PV, 1.180): adriydnu palambhad abhardsiddhau ghatadinami nairalmydsiddheh pränader aniurtti. - "Der Atem usw. kann sin leblosen Gegenstanden, wie z. B. einem Topf nicht aufhöres Aufzutreten, weil es nicht bewiesen ist, dass ein Topf und andere (leblose Objekte) keine Seele besitzen, da man aufgrund des Arguments) der Nichtwahrnehmung eines unsichtbaren (Objekts) die Abwesenheit dieses Objekts) nicht beweisen kann." 10 Nach dem Tod einer Person konnte man immer noch vermuten, dass sich das Bewusstsein oder die Seele in ihrem Körper befindet. * Vgl. RV'Ar 1.1,p. 13.2-3: ke punah samskara? ragadayah. te ca tridha punyd. punya ngjyra mokarah, yata idam uyata arid ya pratyayah samakdrah. Nit pdlakin sind zu irdischem Verhängnis verdammte Lebewesen (abhavya) gemeint, die wegen ihrer Natur die Erlösung niemals erlangen können; vgl. TS 2.7: juwbhavyabhavyatudni ca. Die Implikation des obigen Arguments scheint zu sein, dass ohne die Möglichkeit, alle Fehler und karmischen Verhallungen vernichten zu können, der Weg zur Erlösung für alle Lebewesen versperrt wire. Im Zusammenhang mit den wenigen Lebewesen, die wegen ihrer substantiellen Natur RVAT 2.7, p. 111.8: draryamrabhavakrad) for immer zu irdischem Ver hangnisverdammt sind (abharyajtua), erwahnt Akalanka, dass die Aufwärtsbe. wegungeine verbreitete, natürliche Bewegung in der Welt ist; nicht nur Feuer usw. bewegen sich aufwirts, sondern auch die erlösten Seelen gehen, wenn die karmische Materie beseitigt ist, aufwärts in die Welt der Vollendeten" (Biddha. loka); siehe RVAr ad 2.7. p. 113.7-8: Urdhvagatituam api aadharanam agnyadindm ardhuagatipdrindmikatwal, tac ca karmodavadyapekblaval parindmikam. Inter. essanterweise kommentiert VidyAnanda Patrakesariavamin in der A8 (p. 52) die etwas unklare Begründung samskart sdn palakitua prasange nicht. Auch die beiden Ausdrucke samskarty und pdlakin lassen sich in anderen Werken Akalastas nicht finden ** Eine Inspirationsquelle for Akalanka könnte PSA 145-46 gewesen sein; * vgl. p. 192, n. 120. nh. yata e Verhand niemals en Argen, Vidyananda Patrakesarisvaminerläutert in AşSp.52.12-15: prarydha. rakararidenavydetti sa mayaradat laddam (= caitanyabhavaridinamloko riveca yali - ndaty afra mrlasarire caitanyam vyapdraryaharakararidendnu palabdheh. karyacidendnu palambhasya karararidedbhardrindbhdvidl, candanddidhamana palambhasya tatsamarthacdndanddi pdrakabhard vindbhaviedl. latha ndaly ava rooojrarddih spariadividendnu palalabdheh, bhotagrahadir rd stridendnu palabdheh. - "Aufgrund der konventionellen Praxis, die auf dem Aufhören (d.h. der Abwesenheit) von bestimmten Formen von Handeln und Sprachgebrauch ba. siert, bestimmt man den Körper als so beschaffen: In dieser Leiche gibt es kein Bewusstsein, weil man keine bestimmten Formen von Handeln und Sprachgebrauch wahrnimmt, denn die Nichtwahrnehmung einer bestimmten Wirkung ist untrennbar mit der Abwesenheit einer bestimmten Ursache ver bunden, weil [z. B.) die Nichtwahrnehmung des Rauches you Sandelholz usw. untrennbar mit der Abwesenheit eines das Sandelholz us (verbrennenden] Feuers verbunden ist, das dazu (d.h. zum Verursachen voa Rauch) fahig ist. Ebenso gibt es für diesen Körper keine Krankheit, wie Pieber usw.. weil man keine bestimmten Symptome wie z. B. erhöhte) Temperatur usw. beim Berühren) wahrnimmt. Oder: Es liegt in dieser Leiche) keine Besessenheit durch einen Geist usw. vor, weil man keine bestimmten Gesten wahrnimmt." . Zur Bedeutung aparda "Temperatur" im Nyaya Vaiderika siehe Preisendanz 1994: 503-504; cf. tejahsparta in NV ad 2.1.23. Ass. p. 52.10-11 = A$S, p.4.3-5 (ad AMI 4): adskyd na palumbhad abhaudeiddhir ily ayuktam, paracaitanyaniulid drekpalleh, samutart pdtakitnapra sangat bahulam apratyakaasydpi rogider vinivoltinirnaydi. * Ass, p. 53.25 = Ass, p. 410 (ad AMT 4): karmano piraikalyam dimakaivalyam aty eva.

Loading...

Page Navigation
1 ... 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39