Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 16
________________ 180 Piotr Balcerowicz Akalanka und die buddhistische Tradition 181 drsydnupalabdhihett an sich gleich, worauf der Vorbehalt samlayaikante "im Fall völligen Zweifels", LTV ad 15) offenkundig hindeutet: Akalanka akzeptiert die Legitimitat des Grunds der Nichtwahrnehmung von Unsichtbarem, der lediglich unter den anyathanupapatti. Grund subsumiert und dem dadurch eine positive, definitive Beweiskraft gewährt wird. Topfes an einem bestimmten Ort, feststellt? Dies ist zu verneinen, da im Fall des angesprochenen Objekts (z. B. der Seele) das für den zweifelsfreien anupalabdhihetu unentbehrliche Kriterium der Wahrnehmbarkeit des Objekts nicht erfüllt werden kann, d.h nicht alle notwendigen Bedingungen für seine Wahrnehmung erfüllt werden können (anupalabdhilaksana prdpla). Außerdem ist der Grund anupalabdhihetu laut Dharmakirti auf den svabhavahetue reduzierbar," wodurch er sich für die Untersuchung unsichtbarer Objekte als nicht tauglich erweist. Es scheint, dass im Fall eines Objekts, das weder wahrnehmbar noch - wegen der mangelnden vyapti-Relation - erschließbar ist, und wenn eine zusätzliche, verbale Informationsquelle (z. B. ein Informant, die Offenbarung usw., d. h. agama) nicht vorhanden ist, jede Möglichkeit fehlt, das Nicht vorhandensein des Objekts durch Erkenntnismittel wie Wahrnehmung, Schlussfolgerung und mündliche Überlieferung festzustellen: Die Person, die versucht, das Nicht vorhandensein seines durch Wahrnehmung, Schlussfolgerung oder mündliche Überlieferung nicht erkennbaren Objekts) zu beweisen, könnte (mühelos) allein durch Nichtwahrnehmung, auf Grund des Nichtauftretens aller drei Erkenntnismittel, (auch das Nicht vorhandensein) von allen ande. ren, möglichen] Objekten beweisen, - eine undenkbare Konklusion (asambhava), die auch für Dharmakirti nicht akzeptabel ist. Solange man dagegen die Zuverlässigkeit und positive (d.h. zu Gewissheit uber die Abwesenheit eines Objekts fuhrende) Beweiskraft dem Grund der Nichtwahrnehmung vorenthalt, ist man gezwungen, jede Konklusion bezüglich der An- oder Abwesenheit eines unsichtbaren Objekts aufzugeben, was aber Akalankas Ansicht nach im Widerspruch zur alltäglichen Praxis stehen würde, weil angeblich auch gewöhnliche Menschen die Abwesenheit der unsichtbaren Seele im Körper feststellen können. Diese Aufgabe wird durch den Grund des "Sachverhalts, der nicht anders erklärbar ist" (anyathanupapatti), erfullt, der als einzig gültiges Beweismittel an. zuerkennen ist. Das kommt aber keineswegs der Ablehnung des a 3.1.2 Die Abwesenheit der Seele im Körper stellt man laut Akalanka aufgrund der Nichtbeobachtung / des Aufhörens ihrer Wirkungen fest, wobei sich die Beweismethode ohne weiteres als Anwendung des Grunds der Nichtwahrnehmung der Wirkung (karyanupalabdhi) interpretieren lasst: Hier ist keine unsichtbare Ursache vorhanden, weil es keine sichtbaren Wirkungen dieser Ursache zu beobachten gibt. Auf eine solche Interpretation deutet die Nennung von Offensichtlich wahrnehmbaren "Veränderungen usw. der wahrnehmbaren) Erscheinungsformen dieses (unsichtbaren Bewusstseins von anderen Lebewesen]" (LT 15c: tadalaravikaradeh), die nicht anders erklärbar sind" (anyathanupapallitah), hin. In einem anderen Werk verwendet Akalanka explizit den Beweis der Anwesenheit einer Seele aufgrund solcher sichtbarer Wirkungen: "Ein lebender Körper ist mit einer Seele versehen, weil er Atem usw. besitzt." Auch Prabhacandra versteht in seinem Kommentar zu LT 150 unter den "Veränderungen usw. der (wahrnehmbaren] Erscheinungsformen" somatische Zustande, Vorgänge und Reaktionen, wie körperliche Wärme usw., die von der Seele bewirkt werden. Ferner basieren die anderen, von Akalanka in AşSad AMT 4 angeführten Beispiele * Vgl. NB 2.12 und PVSV, p. 2.4 = PVSV, p. 2.16-17, siehe oben n. 8. # Vgl. Steinkellner 1967b: 1556; Iwata 1991: 88; Steinkellner 1991: 712. PV, 198 = PV, 202 = PV, 199: stradhikardaambaddha baha o'rta alfndri ynhalingai ca katham tendm abhdvo'nupalabdhita // Vgl. den langeren Diskurs in PVSV, p. 67.23ff. = PVSV, p. 102.1 ff. (abersetzt in Yoita 19858:215-216). PVSV, p. 67.22 = PVSV, p. 101.23-102.1: 80 yam asaltam addhayann - palabdhimdtrena sarudrthandan pramanatayanittyd sadhayel. N PSAV 31 (ad PSA 4.29ab), p. 104.6-7: dimakan ydrat (recte: fral-artram prdnadimatted it, was eine direkte Anspielung auf Dharmakirti ist; cf. PVSV, p. 8.15 (ad PV, 20) = PVSV, p. 13.2 (ad PV, 18e): nedam mirdimakam jivaccharfram apraradimaltvaprasangadili. Eine Ahnliche Idee liegt auch den folgenden Argumenten zugrunde: (1) PSV $ 42-46 (ad PS 42ab) (p. 108.18109.2): [5 42) pranadinam anyatha nicitam satuan iruddham acalatmani mayam adbye pinydyasya pratijrmbhandt.... 1543) calandy tanukarapabhura. nadinam sanniveidder anyatha nirnflamsaram (recte: sallam) viruddham acalatmari..., und (2) PSV 89 (ad PSA 9.86ed-87ab), p. 127.10-11: ... svalo jfvalili uke pinddrakapyidau pranddiparindmovidere 'picaitanyavilakpapalayd mrlimalah kdyddipravtlasrotagih karmano od .... * Z.B. wanaspariadi in NKC p. 4634-5; siehe n. 64.

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