Book Title: Akalanka Und Die Buddhististche Tradition
Author(s): Piotr Balcerowicz
Publisher: Piotr Balcerowicz

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Page 17
________________ 182 Piotr Balcerowicz Akalanka und die buddhistische Tradition 183 [Realists:) (In so far as one cognizes another mind) through the me dium of indicators (linga) (and not by direct perception, his cogni tion is by nature limited to a generality. (It is understood there fore, that one cannot cognize the specific forms (of another mind through indicators] Idealists:) ... Therefore, by no means can we cognize another mind itself through inference. Vergleichen wir die Klassifikation des anupalabdkihelu bei Dharmakirti mit einer entsprechenden, von Akalanka vorgeschlagenen Liste," so stellen wir fest, dass sich bei Akalanka der käryänupalabdhihetu tatsächlich nicht nur auf wahrnehmbare (drsya), sondern auch auf nicht wahrnehmbare Objekte (adrdya) erstreckt. Als ein Beispiel für käryanupalabdhi nennt Akalanka das folgende: (Die zweite Art des Grunds der Nichtwahrnehmung ist) der Grund der Nichtwahrnehmung der Wirkung (zum Beispiel): Weil es hier (d.h. bei der Annahme des absoluten momentanen Verfallens der Dinge) keine Wirkung gibt. Wäre die Wirkung vorhanden), wenn von "Krankheit und Symptomen" (siehe p. 188f. und n. 107) auf der Relation zwischen Ursache und Wirkung. Akalankas Kommentator Vidyananda fuhrt in Ass (siehe n. 106) weiter zwei konkrete Illustrationen aus: Krankheit (als unsichtbarer Ursachenkomplex) hat aufgehört, weil es keine sichtbaren Symptome mehr zu sehen gibt. und in einer Leiche ist kein Geist vorhanden, weil es keine Bewegungen als Wirkungen des Geistes zu beobachten gibt. Ein ahnliches Beispiel lässt sich auf der Basis von LT 16 (siehe p. 197) rekonstruieren: An einem bestimmten Ort gibt es keine verbundenen mikroskopischen Atome (paramánu), weil es keinen makroskopischen Gegenstand (sthala) zu sehen gibt. Könnte man deshalb vielleicht das ady&ydnupalabdhi-Argument im Gewand des anyalhanupapatti-Grunds als Dharmakirtis kāryānupalabdhi-Grund einordnen, wie etwa "Hier in der Leiche) gibt es kein unsichtbares Bewusstseins von anderen Lebewesen, das die Fähig. keit besitzt, körperliche Veränderungen usw. (zu verursachen), weil keine (Veränderungen usw. der wahrnehmbaren Erscheinungsformen dieses unsichtbaren Bewusstseins) vorhanden sind" (neha tadakaravikärädisd marthyam adr yaparacittam tadabharat)? Wie ich in $ 3.1.1 ausgeführt habe, müssen bei Dharmakirti die beiden Relata vyāpya-uya paka ihrer Natur gemäß sichtbar sein, und infolgedessen ist eine solche feste Relation (vyāpti), die immer zwei sichtbare Ereignisse verbindet, von jedem Menschen zumindest theoretisch festzustellen. Mit Hilfe des Grunds der Nichtwahrnehmung der Wirkung (kāryānu palabdhi), der bei Dharmakirti eine Unterart des anupalabdhihetu ist, werden aber ausschließlich sichtbare (drøya) Objekte berücksichtigt, in deren Fall alle notwendigen Bedingungen für ihre Wahrnehmung erfüllt sind (upalabdhilaksanaprapta). Aus diesem Grund lassen sich Akalankas Beispiele mit Hilfe des karyanupalabdhihetu Dharmakirtis nicht erklären. Dharmakirti war sich dieser Schwierigkeiten anscheinend bewusst. Darauf weist sein Einwand in der Santânäntarasiddhi hin, der sich gegen die Möglichkeit wendet, dass man die Anwesenheit des Bewusstseins eines anderen mittels des trairūpyahetu nachweisen könne: SAS 69 und 73 (zitiert nach Kitagawa 1965: 424). # Zur Klassifikation der Unterarten des anupalabdhihelu bei Dharmakirti und in seiner Tradition siehe Kajivama 1966: 151-154, Steinkellner 1979: 56 und 60-61, n. 178, van Bijlert 1989: 101-107 und Kellner 1997: 103, n. 156. Eine erweiterte Liste bietet BTBh, p. 31.7-31.5 = BTBh, $13.5 in Kajiyama 1966: 81-86: (1) stabharanupalabdhi, (2) kāryāru palabdhi, (3) karananupalabdhi, (4) wyd pa kanupalabdhi, (5) srabhāvariruddhopalabdhi, (6) karyariruddhopalabdhi, (7) karanaviruddhopalabdhi, (8) tyapakaviruddhopalabdhi, (9) swabhavariruddha Karpalabdhi, (10) karyaviruddhakaryopalabdhi. (11) kdranatiruddhakarvopalabdhi (12) vyapakaviruddhakaryopalabdhi, (13) svabharaviruddhavyd plopalabdhi, (14) karyaviruddhavyaptopalabdki, (15) karanariruddharydplopalabdhi, (16) tydpakaviruddhavyaptopalabdhi. * Akalanka unterscheidet zwei Kategorien von Argumenten, die die Abwesenheit eines Gegenstands beweisen (abhavadhanr), nimlich die Nichtwahr. nehmung einer bestimmten Eigenschaft 2 (r-anupalabdhi) und die Wahrnehmung einer bestimmten Eigenschaft x (x-upalabdhi). Die erste Kategorie des die Abwesenheit eines Gegenstands beweisenden (abhavaaddhana) Grunds ist der Grund der Nichtwahrnehmung anupalabdhi), aufgeteilt in sechs Subkategorien, nämlich: (1) evabhavdnupalabdhi, (2) karyanupalabdhi, (3) kdrandnupalabdhi, (4) svabhavasahacaranupalabdhi, (5) schacarakaryanupalabdhi und (C) sahacarakarananupalabdhi, die in PSaV 833 (ad PSA 4.30ab, p. 105.2-15) besprochen werden. Die zweite Kategorie ist der dreifache Grund der Wahrnehmung (upa. labdhi), und zwar (1) avabhavaviruddhopalabdhi, (2) karyaviruddhopalabdhi und (3) karanaviruddhopalabdhi, erläutert in PSV 34 (ad PSA 4.30cd, p. 106.17 M Vel. NB 2.32: Mryd nupalabdhir yatha nehapratibaddhandmarthyni dhe makarandni santi dhumabhavad iti. -"[Die zweite Art des Grunds der Nichtwahrnehmung ist der Grund der Nichtwahrnehmung der Wirkung, zum Beispiel: Hier gibt es keine Ursachen von Rauch, deren Fähigkeit etwas zu bewir. ken) unbehindert ist, weil kein Rauch vorhanden ist." 21). * PSaV p. 2: nu ksanaksayaikantak.

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