Book Title: Wirklichkeit Und Begriff Bei Dharmakirti
Author(s): Ernst Steinkellner
Publisher: Ernst Steinkellner

Previous | Next

Page 10
________________ 188 ERNST STEINKELLNER aller Ursachen des hervorbringenden Komplexes und nie durch den Svabhāva nur einer einzigen Ursache 34. 2. svabhāvaniyamaḥ Der Svabhāva eines Dinges, der aus seiner Ursache entsteht 35, die natürlich immer als der entsprechende Komplex von Ursachen aufzufassen ist 36, ist daher auch durch seine Ursache, genauer durch deren Svabhāva, bestimmt, d. h. im Raumzeitlichen auf ein bestimmtes Ding eingegrenzt, auf dieses speziell festgelegt (svabhāvaniyamaḥ)37. Und dieses Bestimmtsein des Svabhāva der Dinge durch den ihrer Ursachen garantiert, daß sie nicht beliebig entstehen 38. Daß ein Ding also so ist, 34 „Wenn auch [die Ursachen] der bloßen Verschiedenheit nach gleich sind, dürften doch nur gewisse bewirkend sein, weil ihre Svabhāvas durch ihre Hauptursache und ihre Nebenursachen [so] bestimmt sind, andere [dagegen) nicht, weil sie nicht diese Svabhāvas haben.“ (bhedamātrāviseşe 'pi svahetupratyayaniyamitasvabhāvatvāt kecid eva kārakāḥ syuh, nânye 'tatsvabhāvatvät. PVSV 87, 17f.) 35 ,,. .. weil der Svabhāva der (Wirkung] aus der (Ursache] entsteht.“ (tatsvabhāvasya tadutpatteh. PVSV 3, 4); „Was man als sich an ein anderes anschließend beobachtet hat, weil es mit ihm zusammen vorkommt oder fehlt (anvayavyatirekāt), dessen Svabhāva ist durch dieses (andere] verursacht. Es kann nicht aus einem davon Verschiedenem entstehen.“ (anvaya. vyatirekād yo yasya drsto 'nuvartakaḥ | svabhāvas tasya taddhetur ato bhinnān na sambhavaḥ || v. 38 = 40); „Auch beim Reissamen usw. ist dieser Svabhāva durch seine Ursache gegeben. Was daher nicht die Ursache [des Reissamens usw.) hat, das dürfte (auch) nicht den Svabhāva des [Reissamens usw.] haben." (śālibijādinām api sa svabhāvah svahetor iti yo na taddhetuh 80 'tatsvabhāvah syāt. PVSV 99, 10f.) 36 „Und nur dieser Komplex ist die Grundlage für das Bestehen eines Svabhāva bei der Wirkung." (saiva ca sāmagri svabhāvasthityasrayah kāryasya. PVSV 23, 21.) 37 „Was für eine Kraft der entsprechenden Ursache zukommt, eine derartige Wirkung entsteht. Daher (geht] das Festgelegtsein des Svabhāva der Wirkung auf das Festgelegtsein des Svabhāva der Ursache [zurück]." (yādsối tu svahetoh saktisthitis tādssam phalam bhavatiti hetusvabhāvaniyamāt phalasvabhāvaniyamah. PVSV 149, 12-14); vgl. auch v. 282 ab=284 ab: svabhāvaniyamăd dhetoh svabhāvaniyamah phale. 38 „Und diese Ursache, auf die eine [bestimmte) Kraft festgelegt ist, ist in ihrer [besonderen] Existenzform (svarūpena) erkannt. Es ist aber nicht richtig, daß dieses Festgelegtsein des Svabhāva bei den Dingen zufällig (= unverursacht) ist, denn bei einem [von einer Ursache] Unabhängigen wäre das Festgelegtsein [des Svabhāva] auf einen [bestimmten] Raum, auf Zeit und Ding unmöglich." (niyataśaktiś ca sa hetuḥ svarūpeṇa pratita eva. na ca svabhāvaniyamo 'rthānām akasmiko yuktaḥ, anapekşasya deśakāladravyaniyamāyogat. PVSV 99, 11-14.)

Loading...

Page Navigation
1 ... 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33