Book Title: Dharmottaras Ksanabhangasiddhih
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

Previous | Next

Page 23
________________ DHARMOTTARAS KSANABHANGASIDDHIH. 239 ist dieses nicht erwiesen, weil es sich nirgends durch irgendein Erkenntnismittel nachweisen läßt. Und wollte man es so anführen, wie es erwiesen ist, so wird das Sein in nichtaugenblicklicher Form erfaßt, und steht daher mit der Augenblicklichkeit im Widerspruch; das haben wir vorhin gezeigt. I 4. Wenn ferner die Augenblicklichkeit in Verbindung mit der Schar der sichtbaren Dinge nachgewiesen werden soll, so steht sie im Widerspruch zur sinnlichen Wahrnehmung. Denn die Erkenntnis, welche in der Form entsteht, daß man ,Kuh" denkt, und welche ein nichtverschiedenes Wesen erfaßt, das der Schar der Einzeldinge innewohnt und im Anschluß an die Tätigkeit der Sinnesorgane wahrgenommen wird, widerspricht der Lehre von der Augenblicklichkeit. Denn da sich diese Erkenntnis nach dem Vorhandensein und Fehlen der Sinnesorgane richtet, ohne daß sie sich von den anderen durch · die Sinnesorgane hervorgerufenen (Erkenntnissen) unterscheidet, kann man nicht annehmen, daß sie nicht sinnliche Wahrnehmung ist. Ebensowenig kann man aber auch annehmen, daß sie keinen Gegenstand hat, weil sie ihrem Wesen nach von den äußeren Gegenständen und ihrer Nähe abhängig ist. Denn wie die Behauptung) ohne Grundlage ist, daß die Augenerkenntnis usw., welche bloß durch die vor Augen liegende blaue Farbe usw. hervorgerufen wird und sich nach (deren) Form richtet, einen nicht vorhandenen Gegenstand erfaßt, ebenso ist auch die Vorstellung, welche beim Vorhandensein der Einzeldinge entsteht und sich nach der nichtverschiedenen Form in ihnen richtet, nicht ohne Gegenstand, da sie die den Einzeldingen irewohnende nicht verschiedene Wesenheit erfaßt. Weil sie sich also nach den Sinnesorganen richtet und die in der Nähe befindlichen Gegenstände erfaßt, ist sie sinnliche Wahrnehmung und steht mit der Lehre von der Augenblicklichkeit im Widerspruch. 1 5. Ebenso läßt sich nachweisen, daß diese mit der Schlußfolgerung im Widerspruch steht. Denn wir können beobachten, daß bei vollkommen verschiedenen Dingen eine Erinnerung oder ein Wiedererkennen usw. nicht stattfindet. Wer Devadatta gesehen hat, erkennt Yajñadatta nicht wieder, indem er denkt: „Das ist derselbe"; und wenn einer etwas gesehen hat, erinnert sich ein anderer nicht daran,

Loading...

Page Navigation
1 ... 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42