Book Title: Dharmottaras Ksanabhangasiddhih
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 29
________________ DHARMOTTARAS KŞANABHANGASIDDHIH. 245 (mehr) vorhandener Zustand, dann hat es eine bestimmte Erscheinungsform (ākārah), und was eine bestimmte Erscheinungsform hat, ist zum Hervorbringen einer Wirkung fähig. Hiezu läßt sich sagen:1 Was durch seine Ursachen in besonderer Beschaffenheit (višiştam) hervorgebracht wird, das ist fähig, irgendeine Wirkung hervorzurufen, wie z. B. etwas Blaues usw., und das Nichtsein wird hervorgebracht. (Gegner:) Wie durch die hervorbringenden (Ursachen) die Fähigkeit der (Dinge) hervorgerufen wird, die eine Wirkung hervorbringen, ebenso wird das Wesen des Nichtseins durch seine Ursachen in einer Beschaffenheit hervorgebracht, welche zu den verschiedenen Wirkungen nicht fähig ist. (Antwort:) Dazu sagen wir: Was auch immer das Wesen des (Nichtseins) ausmacht, muß in allgemeiner Weise betrachtet werden können. Was aber betrachtet werden kann, wird bei der Erkenntnis eines Allwissenden bloß durch die Verbindung mit seinem Wesen wahrgenommen. Und was unmittelbar durch eine Erkenntnis erfaßt wird, das bringt die Erkenntnis, durch welche es zum Bewußtsein gebracht wird (sākşātkārin), hervor. Denn was (seine Erkenntnis) nicht hervorbringt, kann nicht erfaßt sein. Solange daher das Vorhandensein einer Erkenntnis, welche alles Erkennbare umfaßt, nicht widerlegt ist, solange ist es nicht möglich zu behaupten, daß ein Wesen, welches von der Vorstellung zu ihrem Gegenstand gemacht wird, nicht fähig ist, eine Wirkung hervorzubringen. Während es aber für den Gegner keinen Gegenbeweis gegen das Wissen eines Allwissenden gibt, ist ein Beweis dafür vorhanden. Infolgedessen ist es auch nicht richtig, daß das Wesen des Nichtseins nicht wirksam ist. Es entstehen daher zwar durch andere Ursachen andere Wirkungen, es kann aber durch andere Ursachen nichts vollkommen Unwirksames entstehen, da es sich nicht abstreiten läßt, daß dieses Gegenstand der Erkenntnis eines Allwissenden sein müßte, die bloß auf seinem Wesen beruht. Wenn also alle Wirkungen fehlen, besteht ein Widerspruch mit einem Wesen, weil kein Wesen vorhanden ist. Aus der Wahrnehmung des Widerspruchs mit einem Wesen ergibt sich aber das Fehlen eines 1 Prayogah. Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d. Morgenl. XLII. Bd. 17

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