Book Title: Dharmottaras Ksanabhangasiddhih
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 37
________________ DHARMOTTARAS KSANABHANGASIDDHIH. 253 Gegenstand der sinnlichen Wahrnehmung zu betrachten ist. Wenn nun jemandem, der von einer anderen Insel (dvāpah) gekommen ist, sein Lehrer sagt: „Das ist eine Kuh, die darf man nicht mit dem Fuß berühren“, so wird, wenn er an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit eine Kuh sieht, (in ihm) das Wiedererkennen entstehen: „Das ist die Kuh, die ich beim Wassertrinken gesehen habe. und die mit dem Fuß zu berühren verboten ist; daher darf man sie nicht mit dem Fuß berühren". Es läßt sich also beobachten, daß bei verschiedenen Einzeldingen (piņdah) ein Wiedererkennen entsteht, das einen einzigen Gegenstand erfaßt. Und da in diesem Fall ein einziges Einzelding nicht vorhanden ist, hat (dieses Wiedererkennen) ebensowenig einen Gegenstand wie die Erkenntnis eines Augenkranken (taimirikąh), und kann daher nicht als sinnliche Wahrnehmung Erkenntnismittel sein (pratyakşapramāņam). (Einwand:) Die beiden Einzeldinge haben das Kuhtum zum Wesen, und weil dieses wahrgenommen wird, ist das Wiedererkennen nicht ohne Gegenstand. (Antwort:) Das ist nicht richtig. Denn man erkennt nicht, daß das Wiedererkennen eine Gemeinsamkeit erfaßt. Wir haben nämlich gesagt: Gegenstand der (sinnlichen Wahrnehmung) ist das, was durch eine auf Grund derselben entstandene Vorstellung als erfaßt bestimmt worden ist. Im vorliegenden Falle wird aber die Gemeinsamkeit durch die Vorstellung nicht als erfaßt bestimmt. Denn durch das Wiedererkennen wird ein den Zuständen des Entstehens, Alterns, der Krankheit und des Todes. unterworfenes Ding als erfaßt bestimmt, die Gemeinsamkeit aber kann nicht entstehen, bestehen und vergehen. Weil es also das Einzelding (vyaktih) ist, daß diesen Zuständen unterworfen ist, kann nur dieses erfaßt sein. (Einwand.) Beim Wiedererkennen werden beide, die Gemeinsamkeit und das Einzelding wahrgenommen. Und da das Einzelding, welches den, verschiedenen Zuständen des Entstehens usw. unterworfen ist, wahrgenommen wird, besteht kein Anstoß. (Antwort:) Das ist nicht richtig. Denn beim (Wiedererkennen) wird etwas, das mit verschiedenen Farben, Blau usw. geschmückt ist, das durch eine besondere Zusammensetzung der Teile (avayavasamsthānam) gekennzeichnet ist, und das den Zuständen des Entstehens usw. unterworfen ist, als wahrgenommen bestimmt, aber nichts anderes.

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