Book Title: Dharmottaras Ksanabhangasiddhih
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

Previous | Next

Page 39
________________ DHARMOTTARAS KṢANABHANGASIDDHIḤ. 99 eine verschiedene Form zeigen, aber keine nichtverschiedene Form. Man nimmt aber wahr, daß es eine einzige Form zeigt. Daher wird durch (das Wiedererkennen) irgendeine nichtverschiedene Beschaffenheit erfaßt. (Antwort:) Das ist nicht möglich. Das Wiedererkennen hat nämlich die Form, daß man denkt: „Dies ist das gleiche". Mit dem Worte das wird das Unsichtbare erfaßt, mit dem Worte ,dies" das Sichtbare. Dabei wird vom Wiedererkennen nur das Unsichtbare mit dem Sichtbaren vereinigt, es hat aber keineswegs einen einzigen Gegenstand, weil das Sichtbare und das Unsichtbare (voneinander) verschieden ist. Was bedeutet nun Vereinigen"? Vereinigen heißt, mit Rücksicht auf irgend etwas verschiedene Dinge als nichtverschieden (miteinander) in Verbindung bringen. Ein solches Vereinigen findet im Anschluß an eine einzige Gemeinsamkeit auch bei tausendfach verschiedenen (Dingen) statt, wie die Einheit von Devadatta und Yajñadatta. Diese werden nämlich, weil sie im Hinblick auf irgendeine Wirkung (miteinander) verbunden sind, als nichtverschieden (miteinander) in Verbindung gesetzt. (Einwand:) Auf diese Weise werden also im gewöhnlichen Leben im Hinblick auf diese Wirkung (die Dinge) selbst zur Einheit. (Antwort:) Wir haben gesagt, daß Erde usw. im Hinblick auf das Hervorbringen des Keimes zur Einheit werden, sie sind aber keine Einheit. Ebenso werden im vorliegenden Fall durch das Wiedererkennen verschiedene (Dinge) zur Einheit verschmolzen, eine nichtverschiedene Wesenheit aber wird nicht wahrgenommen. Denn es ist nicht möglich, Sichtbares und Unsichtbares in der Weise zu erfassen, daß man denkt: „Dies ist dies". Und es ist auch nicht möglich, beim Erfassen einer nichtverschiedenen Wesenheit die verschiedenen Zustände des Entstehens usw. zu erfassen; das haben wir bereits angeführt. Weil also dieses (angebliche) Erfassen der Gemeinsamkeit so wirkt, daß es mit besonderen Eigenschaften ausgestattete (Dinge) im Hinblick auf irgendeine Wirkung als nichtverschieden erscheinen läßt (samaropah), sich dabei aber doch nur auf verschiedene (Dinge) stützt, hat es keinen Gegenstand und ist keine sinnliche Wahrnehmung, weil keine Gemeinsamkeit gesehen wird. II 5. Wenn ferner gesagt wurde: „Das augenblickliche Vergehen steht mit der Schlußfolgerung im Widerspruch", so ist das ebenfalls 255

Loading...

Page Navigation
1 ... 37 38 39 40 41 42