Book Title: Dharmottaras Ksanabhangasiddhih
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 36
________________ 252 E. FRAUWALLNER. auf Grund der verschiedenen Begrenzungen der Sonderung verschieden. Daher können alle Sonderungen, welche einem einzelnen Ding zukommen, nicht zum Gegenstand einer einzigen Vorstellung gemacht werden. Wenn infolgedessen der sinnlich wahrgenommene Ton als Ton bestimmt wird, dann wird er nicht als augenblicklich bestimmt). Da sich also die Vorstellung notwendigerweise eine einzige Sonderung zu eigen macht, findet eine Feststellung der anderen Sonderungen nicht statt. Und da ihre Tätigkeit notwendigerweise das Erfassen einer einzigen Sonderung ist, hat die Vorstellung auch das Bestimmen einer einzigen Sonderung als Tätigkeit. Die sinnliche Wahrnehmung aber hat die Tätigkeit der Vorstellung. Infolgedessen beruht die Tätigkeit eines Erkenntnismittels auf dem Bestimmen einer einzigen Sonderung. Nun ist Ewig die Sonderung vom Nichtewigen, Sein die Sonderung vom Nichtwirksamen. Sie können daher nicht der Gegenstand derselben Tätigkeit eines Erkenntnismittels sein. Es ist also als Grund das Sein allein verwendet worden, welches Gegenstand einer bestimmten Tätigkeit eines Erkenntnismittels ist und durch sinnliche Wahrnehmung erwiesen ist, und es ist zu erwägen, ob die Ewigkeit, welche Gegenstand einer anderen Tätigkeit eines Erkenntnismittels ist, (dadurch) gegeben ist oder nicht gegeben ist. Der Gegner aber, der sich auf die Tätigkeit der Erkenntnismittel nicht versteht, hat seine Behauptung aufgestellt, indem er Ewig und Sein als Gegenstand eines einzigen Erkenntnismittels auffaßte. Daher ist diese (Behauptung) zurückzuweisen. II 4 a. Wenn ferner (gesagt wurde): ,Die sinnliche Wahrnehmung des Wiedererkennens steht mit der Augenblicklichkeit im Widerspruch“, so bedarf dies ebenfalls einer Untersuchung. Nach unserer Lehre heißt nämlich durch sinnliche Wahrnehmung erfaßt ein Gegenstand, der durch eine auf Grund der sinnlichen Wahrnehmung entstandene Bestimmung in der Weise bestimmt worden ist, daß man denkt: „Dieser Gegenstand ist von mir erfaßt worden'. Ein (Gegenstand), der nicht in der Weise bestimmt worden ist, daß man denkt: ,,Dieser Gegenstand ist erfaßt worden“, ist nicht als durch die sinnliche Wahrnehmung erfaßt zu betrachten, weil sich sonst eine zu weitgehende Folgerung ergeben würde. Diese zu weitgehende Folgerung lautet nämlich: „Daraus ergibt sich, daß auch alles Nichtgesehene als

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