Book Title: Dharmottaras Ksanabhangasiddhih
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 22
________________ 238 E. FRAUWALLNER. auch im Nichtaugenblicklichen vorhanden; es ist daher schwer, (seine) Umfassung durch die Augenblicklichkeit nachzuweisen. Denn wer kann abstreiten, daß auch nichtaugenblickliche Dinge mit Rücksicht auf die Nähe von Mitursachen im Stande sind, Wirkungen allmählich hervorzubringen. (Einwand:) Wenn etwas nichts bewirkt, ist es nicht möglich, daß anderes von ihm abhängt. (Antwort:) Das ist nicht richtig. Denn unabhängig von der Tätigkeit, welche im zu vernichtenden Ding eine besondere Beschaffenheit (atisayah) hervorbringt, wird dieses durch die Nähe des Hammers usw. zum Vergehen gebracht, ohne daß durch dessen Nähe im vergehenden Ding irgendeine besondere Beschaffenheit hervorgerufen wird. Und doch läßt sich die Wirksamkeit des Dinges, welches das Vergehen veranlaßt und welches durch das gleichzeitige Vorhandensein und Fehlen (anvayavyatirekau) als das Vernichtende erkannt wird, nicht ableugnen. Wie ferner beim Samen usw., der beim überhaupt nicht vorhandenen Keim usw. keine besondere Beschaffenheit hervorbringt, das durch das gleichzeitige Vorhandensein und Fehlen erkannte Ursachesein nicht abzuleugnen ist, ebenso ist auch der Hammer usw. das, was das Vergehen verursacht. Und wie der Topf usw., trotzdem durch den Hammer und seine Nähe weder etwas Verbundenes noch etwas Getrenntes entsteht, unter dem Einfluß des vernichtenden Dinges vergeht, ebenso üben die nichtaugenblicklichen Dinge infolge der Nähe der Mitursachen ihre Wirkung aus, trotzdem diese keine besondere Beschaffenheit hervorrufen. Weil also bei dem Satz: „Worauf sich das Sein erstreckt, das ist alles augenblicklich", bei allen sichtbaren (Dingen), die zum Gegenstand der Schlußfolgerung gemacht worden sind (pakṣikrta), das Fehlen im Ungleichartigen zweifelhaft ist, liegt der nichtzwingende Scheingrund vor (anaikāntiko hetvābhāsaḥ). I 3. Ferner läßt sich dieser Grund auch als nicht erwiesen nachweisen. Denn wenn man das durch das Erkenntnismittel der sinnlichen Wahrnehmung erwiesene Sein der Dinge als Grund verwendet und es so auffaßt, wie es erwiesen ist, so ist das Sein, welches sich auf alle Dinge erstreckt, als nicht augenblicklich erwiesen. Und weil es auf diese Weise nicht fähig ist, die Augenblicklichkeit zu beweisen, da es (mit ihr) im Widerspruch steht, kann es auch nicht (als Grund) angeführt werden. Wollte man dagegen das bloße Sein anführen, so

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