Book Title: Sprachtheorie Und Philosophie Im Mhabhasyam Des Patanjali
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 2
________________ We shall probably be doing no injustice to Patañjali. when we maintain that 'he frequently has taken the substance of his discussions and many of his arguments from those older works, even where he has not actually and distinctly quoted from them. (F. Kielhorn) (Voybemerkung: Der folgende Aufsatz soll nur ein Versuch sein und die Aufmerksamkeit auf bestimmte Probleme lenken. Ich bin kein Kenner der einheimischen indischen Grammatik und das Material auf diesem Gebiet ist in Wien besonders dürftig. Aber vielleicht ist es auch für den grammatischen Spezialisten anregend, zu sehen, wie sich die Dinge jemandem darstellen, der von einer anderen Seite her an sie herankommt. Und wenn mein Versuch den Anstoß gibt, daß ein genauer Kenner Patañjali's den hier aufgeworfenen Problemen in wei. terem Rahmen nachgeht, so hat er seinen Zweck erfüllt.). Patañjali, der Verfasser des Mahābhāşyam, erfreut sich als Graminatiker hohen Ansehens. Wer jedoch von der Sprachtheorie oder Philosophie her zu ihm kommt, wird enttäuscht sein. Patañjali bat weder Interesse noch den Kopf für philosophische Fragen. Vor allem. aber fällt folgende Erscheinung auf, die im Mahābhāsyam immer wiederkehrt. Bei der Besprechung irgendeiner Frage setzt plötzlich ein Absatz ein, der ganz bestimmte, oft hoch entwickelte Begriffe und Gedankengänge voraussetzt. Mit dem Ende dieses Absatzes ist das jedoch vorbei und dieselben Begriffe kehren niemals wieder. Oder wenn sie wiederkehren, so geschieht es in der Regel in demselben Wortlaut 1). Es macht ganz den Eindruck, wie wenn solche Absätze aus einer fremden Quelle übernommen wären. Aber nicht nur das. Es finden sich sogar längere Abschnitte, die ganz aus solchen fremden Stücken zusammengesetzt scheinen. Sollte das zutreffen, so würden sich daraus für die Beurteilung Patañjali's und seines Werkes wichtige Folgerungen ergeben. Ich will daher, um die Lage der Dinge zu verdeutlichen, im folgenden versuchsweise die Analyse eines solchen längeren Abschnittes vorlegen. ) Patañjali liebt es überhaupt, Gleiches mit den gleichen Worten wiederzugeben. 92

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