Book Title: Sprachtheorie Und Philosophie Im Mhabhasyam Des Patanjali
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 28
________________ vollzogen werden mussen 27). Uberraschenderweise finden wir da. neben aber auch plotzlich einen Gedanken, der ganz aus dem gewohnten Rahmen fallt. Bei dem Stuck, das wir zuerst aus dem besprochenen Abschnitt Patanjali's als spateren Zusatz ausgesondert haben, sind wir auf einen Absatz gestossen, in dem sich einige Satze finden, die fast wortlich bei Sabarasvami wiederkehren 28). In ihnen war gesagt, dass die Worte sowohl die Form als auch die Einzel. dinge ausdrucken, und dass bald das eine, bald das andere Hauptund Nebensache ist. Diese Satze bilden aber bei Sabarasvami in dem eben besprochenen Abschnitt das Ende des zweiten Purvapaksah, gehoren also einer sichtlich fortgeschritteneren Stufe der Entwicklung an als alles, was Patanjali sonst aus seiner Mimamsa-Quelle bringt. Es ist dies einer jener Falle, die bei Patanjali ofter wiederkehren, dass er in seinem Cento auf die uberwiegend alten Lappen plotzlich einen uberraschend jungen Flicken aufsetzt. Aber die Beurteilung dieser Erscheinung muss weiteren Untersuchungen uber Patanjali uberlassen bleiben. Was an dieser Stelle gezeigt werden sollte, ist geschehen, dass namlich Patanjali in seinem Werk unter anderem auch alte Mimamsa-Werke als Quelle verwendete, und dass das bei ihm erhaltene Material einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der alten Mimamsa liefert. Summary Analysing a portion of the Mahabhasyam (Mbh. 1, 2, 64) the author shows in which way Patanjali is treating philosophical problems of language. Patanjali amalgamates rather mechanically the material of his sources without a deeper understanding of the problem. Thereby he loses his importance as an original thinker and it becomes the more important to regain his sources and to examine them thoroughly. In the analysed portion Patanjali uses mainly a Mimamsa work which advocates much older views than those held in Sabarasvami's Bhasyam. . 27) I S. 393,16 # = II S. 386 b; II S. 246, H = IV S. 119 b; II S. 357, 1 = IV S. 276 b. 28) Siehe oben S. 98. Druck: Bruder Hollinek, Wien III, Steingasse 25

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