Book Title: Candramati Und Sein Dasapadarthasastram
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 9
________________ Prasastapāda und erklärt sie aufs treffendste. Ich betrachte es daher, solange nicht durchschlagende Gegengründe vorgebracht werden, als feststehende Tatsache, daß Prasastapāda von der buddhistischen Logik, vor allem von Dignāga abhängt. Damit ist aber auch ein wichtiger Anhaltspunkt für seine Zeitbestimmung gegeben. Er kann sein Werk frühestens um die Mitte 6. Jahrhunderts n. Chr. geschrieben haben. Wie steht es demgegenüber mit Candramati? Um diese Frage zu beantworten. wollen wir zuerst sehen, was er über die Schlußfolgerung zu sagen hat. Bei der Besprechung der Eigenschaft Erkennen (buddhih) unterscheidet er zunächst zwei Arten des Erkennens, Wahnehmung und Schlußfolgerung. Dann fährt er fort (T 2138, p. 1263 b 7–13; Ui S. 97) 12): pi leang tchö ts'eu yeou eul tchong, yi kien t'ong kou pi, eul pou kien t'ong kou pi. kien t'ong kou pi tchö wei kien siang kou tai siang chou siang siang chou nien kou ngo yi ho kou yu pou kien chou siang king yeou tche cheng che ming kien t'ong kou pi. pou kien t'ong kou pi tchö wei kien yin kouo siang chou yi yi houo ho siang wei kou tai pei siang chou nien kou ngo yi ho kou yu pei pi king pou hien kien king chou yeou tche cheng che ming pou kien t'ong kou pi. „Die Schlußfolgerung ist zweifach, Schlußfolgerung auf Grund der Wahrnehmung einer Gemeinsamkeit 18) und Schlußfolgerung ohne Wahrnehmung einer Gemeinsamkeit. Wenn auf Grund der Wahrnehmung eines Merkmals (linga darśa nā t) infolge einer Berührung der Seele mit dem Denkorgan (āt maman a ḥ sa mnikarşā t), welche durch die Erinnerung an die Verbindung zwischen Merkmal und Merkmalträger bedingt ist (lingalingisamband has mịtya pek şāt), eine Erkenntnis des 12) Vgl. dazu auch K'ouei-ki, Tch'eng wei che louen chou ki, T 1830, - p. 256b 16-19. 13) Man ist versucht, in diesem Ausdruck das indische sāmā. nyato dỊsta m zu finden, doch spricht die chinesische Wiedergabe eher für ein drstas ā mān y am und a drst as āmānya m. Man vgl. dazu Ausdrücke wie dỊstas vala k saņa visa y am und a drstas v alak sana visa y am bei Prabhākara, Brhati (Madras University S. S.) S. 97 f. und drsta svala k saņasāmā nya. visa y am und a distas valak saņas āmā nyavisa y am bei Vācaspatimiśra, Sāmkhyatattvakaumudi zu Sāmkhyakārikā v. 5. Daß Candramati von sāmānya m spricht, findet seine Erklärung am besten in dem später angeführten Satz aus dem Vịttikāragranthaḥ S. 8, 10 (dhūmākļtidarśanād agnyāktivijñāna m), in dem ā krtiḥ dem sãmânya m entspricht. 73

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