Book Title: Candramati Und Sein Dasapadarthasastram
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 21
________________ So schuf er ein Werk, welches den ganzen Inhalt des damaligen Systems in seltener Vollkommenheit darbietet, und das, so wenig es vielleicht dem europaischen Geschmack zusagen mag, eine der ganz grossen Leistungen der indischen philosophischen Systematik darstellt. Allerdings zeigen sich bei ihm auch bereits die Anfange der Scholastik, die bald nachher das klassische Vaisesika-System erstarren liess. Und so bildet sein Werk nicht nur in grossartiger Zusammenfassung den glanzenden Abschluss des alten Systems sondern leitet auch gleichzeitig den Verfall ein. Damit ist unsere Untersuchung beendet. Es ist uns nicht nur gelungen, das zeitliche Verhaltnis der Werke Candramati's und Prasastapada's zu bestimmen, sondern es war uns daruber hinaus moglich, einen Blick in die Entwicklung des VaisesikaSystems wahrend des letzten Abschnitts der klassischen Zeit zu werfen. Und damit ist wieder ein Schritt zur Wiedergewinnung der grossen philosophischen Systeme der klassischen Zeit getan, welche uns durch die Ungunst der Uberlieferung zum groBen Teil verloren sind, und deren Wiedergewinnung zu den wichtigsten Aufgaben der indischen Pilosophiegeschichte zahlt. 85

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