Book Title: Candramati Und Sein Dasapadarthasastram
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 10
________________ nichtgesehenen Merkmalträgers entsteht (ad şștalingivi. şa ya mjñānam), so ist dies eine Schlußfolgerung auf Grund der Wahrnehmung einer Gemeinsamkeit. Wenn dagegen auf Grund der Wahrnehmung einer Ursache (kārana m), einer Wirkung (k āryam), eines Verbundenen (s a myogi), eines demselben Gegenstand Inhärierenden (ekārtha sa mavā yi) oder eines Entgegengesetzten (virodh i) 14) infolge einer Berührung der Seele mit dem Denkorgan, welche durch die Erinnerung an die betreffende Verbindung bedingt ist, eine Erkenntnis eines vollkommen Unsichtbaren entsteht (aty antaparok sa visa y am jñāna m), so ist dies eine Schlußfolgerung ohne Wahrnehmung einer Gemeinsamkeit." Ferner kommt Candramati bei der Besprechung der Ursachen der einzelnen Eigenschaften (guņā ) noch einmal auf die Schlußfolgerung zu sprechen und sagt (T 2138, p. 1265 a 10 f.; Ui, S 109) 15): pi leang wei ho houo ho yi yi houo ho siang wei tsche wei sien tai ho teng siang chou nien ngo yi ho wei yin. „Die Ursache der Schlußfolgerung ist eine Berührung der Seele mit dem Denkorgan (āt maman ah samnikarşah), welche die Kenntnis eines Verbundenen, eines Inhärierenden, eines demselben Gegenstand Inhärierenden oder eines Entgegengesetzten voraussetzt (s a myogis a ma vāy y ekārthasama vā yivirodhijñāna pūrva k a h), und welche durch die Erinnerung an die Verbindung bedingt ist, die in Verbindung usw. besteht (s a myogādis am bandha smrtyapek şah)". Ein Blick auf die in diesen Sätzen enthaltene Lehre zeigt, daß hier von einem buddhistischen Einfluß keine Rede sein kann. Mit Prasastapāda besteht eine gewisse Übereinstimmung, insofern auch dieser eine Zweiteilung der Schlußfolgerung, und zwar in drsta m und sā mānyatodista m kennt 16). Aber die Übereinstimmung ist nicht vollständig. Und überdies ist diese Zweiteilung der Schlußfolgerung für Prasastapāda von so untergeordneter Bedeutung und wird bloß nebenher erwähnt, daß wir darin schwerlich das Vorbild Candramati's sehen können. Um dessen Lehre zu verstehen und ihre Herkunft zu 14) Vgl. Vaišeşika-Sūtram IX, 2, 1. 15) Um einen vollständig klaren Text zu gewinnen, war es nur notwendig, im Anschluß an Vaišeşika-Sūtram III, 1,9 das am Anfang überlieferte chou (63 und 4) in ho (30 und 3) zu ändern. 16) S. 205, 19 ff. 74

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