Book Title: Candramati Und Sein Dasapadarthasastram
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 14
________________ Mīmāṁsā 25). Hier wird die Schlußfolgerung im Bhāşyam Sabarasvāmin's im Vșttikāragranthaḥ folgendermaßen besprochen 26): anumānam jñātasambandhasyaikadeśadarśanād ekadeśāntare 'samniksște 'rthe buddhiḥ. tat tu dvividham pratyakşatodsştasambandham sāmānyatodřşțasambandham ca. pratyaksatodřstasambandham yathā dhūmākstidarśanād agnyākstivijñānam. sāmānyatodȚstasambandham yathā devadattasya gatipūrvikām deśāntaraprāptim upalabhyādityagatismaraṇam. „Die Schlußfolgerung besteht darin, daß jemand dem die Verbindung bekannt ist 27), auf Grund der Wahrnehmung eines Teiles einen Gegenstand, mit dem er nicht in Berührung steht und der den andern Teil darstellt, erkennt. Sie ist zweifach, Schlußfolgerung, bei der die Verbindung sinnlich wahrgenommen ist, und Schlußfolgerung, bei der die Verbindung im allgemeinen wahrgenommen ist. Eine Schlußfolgerung, bei der die Verbindung sinnlich wahrgenommen ist, liegt z. B. vor, wenn jemand auf Grund der Wahrnehmung der Form des Rauches die Form des Feuers erkennt. Eine Schlußfolgerung, bei der die Verbindung im allgemeinen wahrgenommen ist, liegt z. B. vor, wenn jemand bemerkt hat, daß das Erreichen eines anderen Ortes durch Devadatta eine Bewegung voraussetzt, und daraufhin sich bewußt wird, daß sich die Sonne bewegt". Hier ist die Anlehnung an das Sāmkhya unverkennbar. Die Definition der Schlußfolgerung ist sorgfältiger ausgefeilt, folgt aber Glied für Glied dem Vorbild des Sāmkhya. Ebenso zeigt die Zweiteilung der Schlußfolgerung einige leichte Änderungen. An Stelle von vise şatodľstam ist pratyaksatod ș ța m getreten. Als Beispiel für sāmāny atodrstam ist zur besseren Verdeutlichung ein Fall gewählt, in dem das Erschlossene außerhalb des Bereichs der sinnlichen Wahrnehmung liegt. Aber der Grundgedanke ist unverändert beibehalten 28). Diese Abhängigkeit der Schlußlehre der Mī 25) Selbstverständlich ist dabei das Sāmkhya der gebende und die Mīmāmsā der empfangende Teil. Denn diese Schlußlehre ist natürlich dort zu Hause, wo wir ihr Werden beobachten können und wo sie eine wichtige Stelle einnimmt, nämlich im Sāņkhya, und nicht in der Mīmāmsā, wo sie plötzlich und unvermittelt auftaucht und für das System ohne Bedeutung ist. 26) Kashi S. S., S. 8, 8—12. 27) Der Ausdruck jñāta saņ band has y á wird von den späteren Kommentatoren verschieden erklärt. 28) Der Zusammenhang mit der Schlußlehre des Sāmkhya war Kumārila noch bewußt, vgl. Slokavārttikam 8 (Anumānaparicchedaḥ), v. 138. 78

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