Book Title: Studien Zum Dvadasaranayacakra Des Svetambra Mallavadin
Author(s): A Wezler
Publisher: A Wezler

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Page 14
________________ 384 A. Wexler Der arrasarvatmakatvavada 385 gen Sitze in dem behandelten (0.S. 3788.) Abschnitt aus dem Yogabhäsya erreichen, bei denen Immerhin der Zitatcharakter außer Zweifel steht. Als sehr wahrscheinlich darf gelten, daß auch das Textstück H (0.S. 375) Zitate aus der gleichen Quelle, vermutlich einem Werk Vraganas oder eines seiner Schüler, enthalt. Geringe Wahrscheinlichkeit kommt der Annahme Jambüvijayajis zu, daß es sich bei der von ihm hervorgehobenen Passage Im Textstück Go. S. 371) wirklich um ein Zitat handelt und nicht vielmehr um ein Referat, das sich zwar an Formulierungen der gleichen Quelle anlehnt, Inspimt aber ein bestimmtes Argument aus seinem urprünglichen Kontext, der Nachweis der Existenz der Urmaterie, herauslöst, um den Erfordernissen eines anderen argumentativen Zusammenhangs zu genigen, nämlich die Samkhya-Lehre über das Mavisyan simanyam, unabhängig von dem - damit allerdings eng verknüpften - Konzept des pradhd n, zu explizieren. Wichtiger jedoch ist ein anderes Ergebnis, daß die vorgängige Betrachtung der verschiedenen Parallelstellen zu den Textstücken G und Haus dem Nayacakra erbracht hat: Es sind keine Indizien dafür aufgetaucht, daß Simhasür die Lehre des Samkhya In diesem Punkt irgendwie manipuliert hatte; im Gegenteil, die in Samkhya- und Yogatexton greifbaren schlagenden Ubereinstimmungen fößen Vertrauen auch zu den Teilen seiner Darstellung ein, für die unmittelbares Vergleichsmaterial nicht zur Verfügung steht. Insgesamt aber dürfte damit auch der letzte, möglicherweise noch gehegte Zweifel daran ausgerumt sein, daß die Ansicht alles bestehe aus allem" ein Element des Samkhya-Systems darstellt. Darüber hinaus hat sich ergeben, daß das aufschlubreichste Textmaterial dazu im Nayacakra bzw. In der Nyāyāgamanuskrini Überliefert int, daß also die Rezeption der Vor-Kärikä-Tradition des klassischen Simkhya in dlesem Werk der philosophischen Literatur der Jainas für den Historiker von höhe. rem Wert ist als die Sämkhydsaptati samt ihren Kommentatoren, außer der Yuklidi. plki. Bevor die Untersuchung zu der nunmehr möglichen und gebotenen Inhaltli. chen Analyse dieses Lehrelements fortschreiten kann, sel aber noch- und, wie sich zeigen wird, nicht nur um der Vollständigkeit willen - ein letzter Beleg dafür vorgeführt, daß auch in einer spilteren Zeit in Indien mit dem Stichwort .. sarva ser vātmakam" das Samkhya-System assoziiert wird. vipramosh smrter ista kaifoit tu varilaci asarkhyātih parnir anyai sarvam sarvatra vidyate //. den der Verfasser, Prajnikaragupta (8. oder 9. Jh. nach Chr.), zwar bis zu einem gewissen Grad weiter erläutert, ohne dabel aber die Vertreter der jeweiligen Theorie beim Namen zu nennen bzw. die jeweiligen Schulen zu identifizieren. Da Subkommentare, die man in einem nächsten Schritt zu Rate ziehen wird, nur in tibetischer soll zunlichst dle tibetische Wiedergabe des Verses selbst zitiert werden: dran par brjed par dod pa dah/ gas ni logs par rig pa ste / gtan dag med snangtan dag ni thams cad thamıs cad la yod dod/10 Der Kommentator Yamäri alias Jamäti(ca. 1040 n. Chr.") führt dazu aus: dran pa briod (lies: brjed) pa ni dan periams pa ste / od byed pamams kyio / log par rig pa ni gfon nu ma len pa marts kyl'o/medpasniah buni rigs pa con la sopspariams kyro / Nams cod that cad la yod Hod ces bwa ba nlgrans can pa mams kyl'o/", was das Vergessen der Erinnerung anbelangt, (d.h. daß die Er innerung unvollständig ist, so ist das die These der Prabhakaras, was die verkehrte Erkenntnis betrifft, so ist das die These der Anhinger Kumärilas, was das Erken nen von etwas Nichtseienden' anbelangt, so ist das die These der Nalyāyikas usw. Tund) was die Ansicht betrifft, daß alles in allem enthalten ist, so wird sie von den Samkhyas vertreten." Aus dem Kontext, in dem der zitierte Vers im PV-Bhasya steht, seinem Inhalt und den sich anschließenden Ausführungen Prajnakaraguptas folgt, daß er hier auf die Irrtumstheorien verschiedener Systeme bzw. Schulen eingeht, die in einer auch sonst bezeugten Weise schlagwortartig charakterisiert werden. Da die Zuweisung der smrter-vipramos-Theorie an Prabhakara und seine Anhänger sowie der viparidel an Kumarila und seine Anhänger nachweislich richtig ist, bestünde kein Anlaß, dle Glaubwürdiskeit seiner Erläuterung zum letzten pada des Verses in Zweifel zu zie. hen, wäre nicht die Behauptung, die asarkhyati stelle die Irrtumstheorie der Nalyavikas dar dazu angetan, doch Zweifel an Yamaris Informationsstand zu wecken. Denn die spezifische Irrtumslehre des Nyiya ist, soweit ich sehe, nie als asatkhyati bezeichnet worden, und es wäre auch schwer nachvollziehbar, daß dieser Terminus, der traditionell die entsprechende Lehre der Madhyamakas charakterisiert, zu ir 6.4. Im Pramāņavārttikabhâsya" zu PV 2.331 findet sich u.a. der folgende Vers: 75 Das in der Quelle, auf die Simhasürls Darstellungen undkgehen, an zwei verschiedenen Stellen, also nicht nur im Kontext des Nachweise der Existenz der Ummaterie, vom sve arvatmakare gehandelt wurde, kann zwar nicht ausgeschlossen werden, ist aber nicht gera de wahrscheinlich 76 Für den Hinweis auf diese Stelle, wie such die weitere, S. 386 zitierte sowie den Verstext aus Ramanujas Stithasya, denke ich meinem Freund L. Schmithausen. Beim Aufsinden der tibetischen Obertrung und der darauf bezogenen Erlbuterungen in den Subkommentaren hat mir Prof. Gedun Lodro Rimpoche (1) cholfen. 77 Pramanavartikabhashyam or Vartikalankarah of Prajakarsgupta (Being a commentary on Dharmakirti's Pramanavartika), deciphered and ed. by R. Sankrityayana (Tibetan Sanskrit Works Series, Vol. 1), Patna 1953, p. 356. 78 TTP (Peking) B 132-170-3-5. Umschrift gemak Regein fur die Alphabetische Katalogisie rung, Anlage 5. Tabellen Nr die Umschrift nicht lateinischer Schriftreichen in die Buchstaben der lateinischen Schrift", Tabelle 4. Transliteration der tibetischen Schrift", hry vom Verein Deutscher Bibliothekare, Kommission for Alphabetische Katalog kering. Vor abdruck, Munchen 1976. 79 Datierung emas Shoyu Miyaaka, Dharmakirti no shogal", Mikkyohunka 93.2 (1977). 76-75. dera suf A. Schiener, Tiranathas Geschichte des Buddhismus in Indien", sus dem Tibetischen übersetzt, St. Petersburg 1869,247 verweist. - Ich danke Herrn Takashi Iwata für den Hinweis auf diesen Aufsatz. 80 TTP (Peking) B 135-217-2-3

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