Book Title: Dignagas Alambanapariksa
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 11
________________ 184 E. FRAUWALLNER. einen Anhaltspunkt (alambana) nicht bestimmt die Erkenntnis. Diese beiden sind durch einander verursacht und seit anfangsloser Zeit; bald entsteht durch das Reifen (paripäka) der Kraft eine Erkenntnis in der Form des Objektes (vişayakāra), bald wieder aus dieser Form eine Kraft. Die beiden können nach Belieben als verschieden (anya) oder nicht verschieden von der Erkenntnis bezeichnet werden. Weil also der innere Anhaltspunkt beide Eigenschaften (dharma) besitzt, erweist er sich als Objekt (visaya). . Die vom Meister Dignāga verfaßte Erklärung der Untersuchung des Anhaltspunktes ist beendigt. Erläuterungen. Vasubandhu hatte in seiner Vimsatikā Vijñaptimatratäsiddhi die Unmöglichkeit einer Außenwelt nachgewiesen, indem er diese selbst untersuchte und zeigte, daß die Gegenstände der Außenwelt weder ein teilloses Ganzes sein könnten, wenn man aber teillose Atome als ihre Bestandteile annehme, diese niemals sich zu einem ausgedehnten Ganzen vereinigen würden. Dignāga geht von einer ganz anderen Fragestellung aus. Er fragt: Kann eine Außenwelt, wie sie auch immer beschaffen sein mag, Gegenstand unserer Erkenntnis sein? Als Maßstab dient die Definition des Gegenstandes der Wahrnehmung (alambanapratyaya), welche von den Lehrern des Hinayāna aufgestellt worden war und von fast allen Schulen der Buddhisten anerkannt wurde. Sie lautet: ,Was eine Erkenntnis hervorbringt, die sein Bild trägt, ist ihr Anhaltspunkt.2 Der Gegenstand der Wahrnehmung muß also zwei Bedingungen erfüllen; er muß die Erkenntnis hervorbringen und er muß dem Vorstellungsbild entsprechen. An der Hand dieser Bestimmungen prüft Dignāga 1 ma-phye-ba erklärt durch ma-res-pa (aniyata). ? Hiuan-tsang, Vijñaptimātratāsiddhi, übersetzt von La Vallée Poussin, S. 43 (TW, XXXI, 4, 2, 5); vgl. ferner die von Vinītadeva angeführte Form dieser Definition, oben S. 180, A. 4 und Trimśikāvijñaptibhāşya, S. 16, 18. Auch in brahmanischen Werken wird sie häufig erwähnt.

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