Book Title: Dignagas Alambanapariksa
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 13
________________ 186 "E. FRAUWALLNER. ebenfalls in Hiuan-tsangs Vijñaptimātratāsiddhi erwähnt wird, die buddhistische Schule der Sautrāntika, und sie entspricht auch den Anschauungen dieser Schule, wie z. B. ein Vergleich mit der Lehre vom samsthāna zeigt (Abh. koś. IV.zu v.3c). Begründet wird diese Lehre damit, daß wir die Gesamtheit der Atome, das Ganze sehen, in diesem Falle also die Übereinstimmung mit dem Vorstellungsbild gegeben ist. Dignäga widerlegt sie, indem er darauf hinweist, daß dafür die andere Bedingung nicht erfüllt ist; die Erscheinungsform der Anhäufung kann nicht Ursache der Erkenntnis sein, weil sie - nicht wirklich ist. Ebensowenig kann ein zweiter Mond, den man infolge einer Sinnesstörung zu sehen glaubt, als Gegenstand der Wahrnehmung gelten, da er nicht wirklich ist und die Erkenntnis nicht hervorgerufen hat. Nachdem er so diese zwei Lehren widerlegt hat, von denen jede nur einer der beiden Bedingungen entspricht, wendet er sich gegen die Vertreter einer dritten Lehre, welche diesen Fehler zu vermeiden suchen, indem sie sagen: Die Erscheinungsform des Ganzen, die grobe Erscheinungsform (sthūlarūpa), haftet an den einzelnen Atomen. Die Vereinigung zweier Erscheinungsformen, der groben und der feinen, in den Atomen ist nämlich ohne weiteres möglich, weil alle Materie mehrere Eigenschaften besitzt, z. B. zugleich wohlriechend, süß, rauh usw. ist. Daß man nicht beide Erscheinungsformen wahrnimmt, beruht auf der besonderen Verteilung der Kräfte, genau so wie die Erkenntnis durch das Auge zwar die Form erfaßt, aber nicht die Härte, Feuchtigkeit usw. Da nun die Atome fähig sind, eine Erkenntnis hervorzurufen, und die grobe Erscheinungsform, die an ihnen haftet, dem Vorstellungsbild entspricht, sind beide Bedingungen erfüllt und die Atome sind der Gegenstand der Wahrnehmung. Als Vertreter dieser Lehre nennt Vinītadeva Vāgbhata usw. (pha-khol-la-sogs-pa), 2 sie darf also nicht 1 S. 43; vgl. Trimsikāvijñaptibhāşya, S. 16, 20–22, und Asoka, Avayavinirā. karaṇa, S. 79, 5-81, 12. ? Vgl. Mahāvyutpatti, 177, 38; Wassiljew, Der Buddhismus, S. 75; Tāranāthas Geschichte des Buddhismus, übersetzt von A. Schiefner, S. 90, 5 u. A. - Bemerkens

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