Book Title: Dignagas Alambanapariksa
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 14
________________ DIGNĀGAS ALAMBANAPARĪKŞĀ. 187 der Lehre Samghabhadras und der jüngeren Vaibhāşika gleichgesetzt werden, welche Hiuan-tsang an dritter Stelle anführt (Vijñ, m. s., S. 45). Außerdem widerspricht die in ihr angenommene Vereinigung mehrerer Eigenschaften in einem Atom der gewöhnlichen Anschauung der Vaibhāşika, wie sie Vasubandhu in seinem Abhidharmakosa widergibt, daß jede Eigenschaft durch eigene Atome vertreten wird, und Vinītadeva bemerkt ganz richtig, daß sie die Lehre Buddhadevas voraussetzt, nach der die Materie nur aus den vier großen Elementen besteht und diese die Träger aller Eigenschaften sind; 1 und überdies nehmen bei Samghabhadra die Atome erst durch ihre Verbindung miteinander die grobe Erscheinungsform an. Dignāga widerlegt diese dritte Lehre in folgender Weise: Wenn die grobe Erscheinungsform, die wir wahrnehmen, an den Atomen haftete, müßten alle Gegenstände, die aus Atomen derselben Art gebildet. sind, z. B. alle Tongefäße, gleich erscheinen, wir müßten lauter Töpfe oder lauter Schalen sehen, aber nicht teils Töpfe, teils Schalen usw. Auch durch die Zahl der Atome läßt sich diese Verschiedenheit nicht erklären; die Zahl der Atome kann wohl eine Verschiedenheit der Größe bedingen, daß wir einen großen oder kleinen Topf sehen, aber nicht eine Verschiedenheit der Art, wie zwischen Topf und Schale. Nun wendet der Gegner ein: Die Verschiedenheit zwischen Topf und Schale beruht auf der Verschiedenheit der Form (ākāra, samsthāna). Darauf antwortet Dignāga: Die Verschiedenheit der Form hat mit den Atomen nichts zu tun, den alle Atome, mag die Materie auch verschieden sein, sind kugelförmig (parimandala), sie haftet vielmehr am Ganzen, an den Töpfen und Schalen usw., gehört also zum Scheinbaren; denn daß die Töpfe usw. etwas Scheinbares sind, zeigt sich darin, werte Ähnlichkeit zeigt die Lehre des Digambara Sumati, welche Sāntarakṣita in seinem Tattvasamgraha, S. 554 erwähnt. 1 Vgl. Abh. koś. I, zu v. 35a-c (Vallée Poussin, s. 64 und A. 2). ? Vinitadeva fügt hinzu: Auch die grobe Erscheinungsform der Atome muß teillos sein, denn nur etwas Teilloses ist wirklich und kann den wirklichen Atomen angehören; bei Teillosem aber gibt es keine Verschiedenheit der Form.

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