Book Title: Dignagas Alambanapariksa
Author(s): Erich Frauwallner
Publisher: Erich Frauwallner

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Page 16
________________ DIGNĀGAS ALAMBANAPARĪKSĀ. 189 an, während er die folgenden zwei Verse, welche bei Dignāga als Zitat erscheinen, den Yogācāra zuschreibt.1 In der Alambanaparikşā dagegen vertritt Dignäga offen die Lehre der Yogācāra und erklärt die Form des Objektes in der Erkenntnis für den Gegenstand der Wahrnehmung. Zur Rechtfertigung dieser Lehre sucht er zu zeigen, daß in diesem Falle beide Bedingungen erfüllt sind, welche an den Gegenstand der Wahrnehmung gestellt werden. Schwierigkeit macht dabei nur der Nachweis. daß die Form des Objektes in der Erkenntnis die Ursache der Erkenntnis sei, denn der Gegner wendet sofort ein, daß ein Teil der Erkenntnis, der zugleich mit ihr entsteht, nicht ihre Ursache sein könne. Zur Beseitigung dieser Schwierigkeit zeigt Dignāga zwei Möglichkeiten. Zunächst sagt er, daß das Verhältnis von Ursache und Wirkung auch bei Gleichzeitigkeit bestehen kann. Er beruft sich dabei auf einen allgemeinen Grundsatz der Logiker, der uns auch durch Uddyotakara bezeugt ist, daß nämlich dieses Verhältnis aus der ständigen Verbindung zu erschließen sei, indem die Wirkung nur beim Vorhandensein der Ursache vorhanden ist, bei ihrem Fehlen ebenfalls fehlt. Diese ständige Verbindung liegt aber auch bei der Erkenntnis und der Form des Objektes vor, infolgedessen habe man auch hier das Verhältnis von Ursache und Wirkung anzuerkennen. Vinitadeva fügt noch hinzu: Die Form des Objektes ist zwar als Anhaltspunkt Ursache der Erkenntnis, daneben sind aber auch noch andere Ursachen wirksam, welche das Entstehen der Erkenntnis veranlassen (hetupratyaya usw.); man darf nun nicht die Wirkungsweise der anderen Ursachen auch beim Anhaltspunkt voraussetzen, sondern dieser ist nur ein Halt für die Erkenntnis, wie ein Stock, 1 Vgl. Nyāyaratnākara, S. 158 f. und Sucaritamiśra, Kašikā, S. 237 f. Dharmakīrti, Devendrabuddhi und sākyabuddhi erklären diesen Abschnitt des Pramāņasamuccaya und der Pramāṇasamuccayavrtti auf gekünstelte Weise und wollen darin drei verschiedene Anschauungen wiedergegeben finden (vgl. Pramāņavārttika, NE fol. 237 a 6 ff.). 2 Vgl. oben S. 183, A. 2. 3 Vgl. Hiuan-tsang, Vijñ. m. s., S. 227 ff. '

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