Book Title: Bemerkungen Zu Isvarasenas Lehre Vom Grund
Author(s): Ernst Steinkellner
Publisher: Ernst Steinkellner

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Page 3
________________ Gegner, der hier bekämpft und dessen Lehre mit knappen Angaben referiert wird, ist sein eigener Lehrer Isvarasena 5 (vgl. die folgenden Belege). Das Stück beginnt mit einem Einwand, in welchem der Gegner der Formulierung der Ungleichartigkeit nach eine besondere Aufgabe zuweist. Dieser lautet: ,,Keineswegs hat jemand, der durch soviel [d. i. durch bloßes Nichtbeobachten, nicht beobachtet, [die sichere Erkenntnis 6],[der Grund) ist im Ungleichartigen) nicht vorhanden'. [Somit] hat die Formulierung [der Ungleichartigkeit nach] den Zweck, diese [sichere Erkenntnis zu veranlassen).“ 7 Der Gegner ist also der Ansicht, daß die bloße Nichtbeobachtung des Grundes die Erkenntnis, daß der Grund im Ungleichartigen fehlt, nicht sicher vermitteln kann, und zwar einfach deshalb – ich schließe mich hier an Karņakagomins Erklärung an –, weil er auch vorhanden sein könnte, obschon er auf Grund von zu großer Entfernung etwa nicht beobachtet wird. Erst in der Formulierung der Ungleichartigkeit nach wird festgestellt, daß der Grund nicht vorhanden ist, und zwar dort, wo auch die Folge nicht vorhanden ist. Zweck dieser Formulierung ist also die Gewinnung der Erkenntnis jenes Fehlens des Grundes, das allein für den Schluß von Wichtigkeit ist, nämlich des Fehlens, wenn auch die Folge fehlt. In diesem Sinne wird der Gegner weiter unten zitiert: „Das Fehlen [des Grundes] ist erwiesen durch eine Nichtbeobachtung beim Nichtvorhandensein der Folge]“ 8. Und am Ende dieser Polemik sagt Dharmakirti: „Auf solche Weise ist ein gewisser Anhänger des Lehrers, der das Nichtvorhandensein auf Grund einer Nichtbeobachtung lehrt, zurückgewiesen" 9. 5 Vgl. E. Frauwallner: Landmarks in the History of Indian Logic. WZKSO V, 1961, p. 140f. 6 niscayah nach Karņakagomin. ? na vai anupalambhamānasya tāvatā nāstīti bhavati. tadartham vacanam. PVSV p. 12, 4-5. 8 tadabhāve 'nupalambhāt siddha vyāvrttih. PVSV p. 12, 14. o evam ācāryāyaḥ kaścid anupalambhād abhāvam bruvāņa upālabdhah. PVSV p. 15, 7f. – Dazu sagt Karņakagomin: ,,Der gewisse Anhänger des Lehrers ist ein Schüler des Lehrers, [und zwar] einer, der das Werk des Lehrers nicht richtig verstanden hat." (ācāryasya sięya ācāryiyah kaścid ācāryagranthānabhijñaḥ... PVSVT p. 68, 25). Diese Anmerkung ist aus Chrers, (und 2n: „Der gewissina upālabdhah. 75

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