Book Title: Sautrantika Voraussentzungen In Vimsatika Und Trimsika
Author(s): Lambert Schmithausen
Publisher: Lambert Schmithausen

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Page 11
________________ sierung bestimmten inhaltlichen" Samen (den nisyanda-vāsanāḥ von Trimśikābhāsyam 18, 6ff.). Aus dem Text der Vé, die, soweit ich sehe, keinen expliziten Unterschied zwischen diesen beiden Kategorien von Virtualitäten macht, vermag ich keinen Anhaltspunkt für eine Entscheidung dieser Frage zu gewinnen. In der Alambanaparikṣā, die der Vś systematisch und historisch sehr nahe steht, werden die Sinnesorgane mit den „inhaltlichen“ Samen gleichgesetzt (vgl. unter f!). Später scheint man sich aber meist für die Samen der Taten entschieden zu haben, da diese wie die Sinnesorgane nach der Lehre des Abhidharma als ,, beeinflussende Ursache“ (adhipati pratyayaḥ) bestimmt sind, im Gegensatz zu den zum mindesten im Abhidharma des Yogācāra als „Hauptursache“ (hetupratyayaḥ) bestimmten „inhaltlichen“ Samen 33 Ähnlich wie das Sinnesorgan konnte auf der Basis des Erkenntnisstrom-Komplexes des Yogācāra trotz Vijñaptimātratā auch das Objekt als der empirisch faßbaren Erkenntnis vorausgesetztes dadurch aufrechterhalten werden, daß man lehrte, dem gegenständlichen Bild der empirisch faßbaren Erkenntnis liege ein entsprechendes Bild im aktuellen Alayavijñāna zugrunde 34. Auf der Basis des „einschichtigen" Erkenntnisstromes hingegen war dies nicht möglich: das Objekt kann, wie die oben zitierte Stelle V& 5, 27 ff. zeigt, nur als das gegenständliche Bild der empirisch faßbaren Erkenntnis gefaßt werden. C. Auf den „einschichtigen" Erkenntnisstrom, wie er von den Sautrāntikas vertreten wurde, verweist auch Vs 1, 3, wo es heißt: „cittam, manah, vijñānam und vijñaptiḥ sind Synonyme (paryāyāḥ).“ Im Gegensatz zu dieser Auffassung ziehen die vom Modell des ErkenntnisstromKomplexes ausgehenden Yogācāra-Texte die Begriffe cittam, manaḥ und vijnānam häufig gerade zur Ableitung der verschiedenen Arten von Erkenntnis heran: cittam ist das Alayavijñāna, manaḥ ist das „siebente Erkennen“ – das listam manah -, und vijñānam sind die fünf Sinnes 88 Vgl. etwa Si 20 a 15–17. 84 Vgl. wiederum die Triņšikā (8. Anm. 65), sowie für weitere Einzelheiten die in Anm. 13 erwähnte Arbeit. 119

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