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Tr vorgetragen wird, sind also eindeutig die des Yogācāra und unterscheiden sich insofern wesentlich von denen der Vé. Dieser grundsätzliche Unterschied zwischen den Systemen von Vs und Tr ist bisher nicht klar erkannt worden 67.
Aber die der Vs zugrundeliegende Sautrāntikalehre vom (einschichtigen) Erkenntnisstrom und seiner „Umwandlung“ (pariņāmaḥ) hat auch in der Tr deutliche Spuren hinterlassen. Gleich zu Anfang heißt es: „Das (unberechtigte) Reden 68 von einem Ich und von (realen) Gegebenheiten, welches in mannigfacher Weise stattfindet, bezieht sich auf eine Umwandlung des Erkennens“ (ātmadharmopacāro hi vividho yaḥ pravartate, vijñāna parināme 'sau). Der hier auftretende Begriff vijñānapariņāmaḥ ist von der europäischen Forschung bisher nicht richtig gedeutet worden 69. Von der Vs her ist er jedoch ohne große
System von Lehre etwa folgen Lehre vom Alaya Absatz b]), obg
Lastet ist. Er
Idealität ihrer Sustems der Ir won
67 So setzt beispielshalber Frau wallner für Vé und Tr ein einheitliches System voraus (PhB, p. 352: „Im einzelnen ergibt die in den beiden Werken enthaltene Lehre etwa folgendes Bild ..."), und La Vallée Poussin unterschiebt der Vé explizite die Lehre vom Alayavijñāna (,Note sur l'Alaya', Mélanges chinois et bouddhiques, Vol. 3, p. 167 (Absatz b]), obgleich er den Unterschied zwischen Vé und Tr in der Frage der Sinnesorgane bemerkt hat (ib. p. 165).
68 Sthiramati erklärt upacāraḥ mit prajñaptiḥ (Trimśikābhāșyam 15, 20f.). Ich glaube nicht, daß der Ausdruck upacāraḥ an dieser Stelle terminologisch besonders belastet ist. Er bedeutet ganz einfach die alltägliche Redeweise, die eben deshalb, weil sie die Idealität ihrer Grundlage nicht berücksichtigt, ungenau, unberechtigt, ist. Im Rahmen des Systems der Tr wäre der upacaraḥ wohl als eine besonders explizite Aktivität der Vorstellung (vikalpaḥ) zu deuten. – Auch in der Bodhisattvabhūmiņ (etwa p. 45f.) wird von einer Grundlage des Redens von realen Gegebenheiten gesprochen; aber im Gegensatz zur Tr ist diese Grundlage in der Bodhisattvabhūmiḥ das Absolute, die „Soheit" (tathatā) (vgl. Bodhis. bh., p. 41).
* Frauwallner beispielsweise paraphrasiert den Begriff „vijñānaparināmah" mit „Erscheinungsformen des Erkennens“ (PhB, pp. 352, 10ff. u. 384, 4), was man, da er keine nähere Erklärung gibt, im Sinne von „Arten von Erkenntnis“, „konkrete Formen, in denen Erkenntnis vorkommt“ zu verstehen geneigt ist. Eine solche Auffassung übersieht aber die in dem Begriff „pariņāmaḥ" eingeschlossene Differenz von Ausgangspunkt und Resultat. Hacker, der in seinem ,Vivarta' (Ak. d. Wiss. u. d. Lit. (Mainz), Abh. d. geistes- u. sozialwiss. Kl., Jahrg. 1953, Nr. 5), p. 218f., auf Tr 18 eingeht, beachtet zwar diese Differenz zwischen Resultat (sc. den aktuellen Erkenntnissen) und Ausgangspunkt (sc. dem sich umwandelnden Erkennen) und bestimmt letzteres – im Sinne von Tr 2cd mit Recht (vgl. den über
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