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VI
Vorwort
werden, was dastehen sollte, nicht was dasteht. To und wie dieser Grundsatz einzuschränken war, ist aus der unten folgenden Rechenschaft zu entnehmen. Natürlich verpflichtet er, anders als eine getreue Abschrift, zur verständnisvollen Darbietung des Richtigen, dem sich freilich manche verderbte Textstellen bis jetzt erfolgreich widersetzen. Die erwähnte Rechenschaft zeigt auch, in welchem Maße die Äußerlichkeiten und der Text heute auf Grund reiflicher Überlegung obne wissenschaftliche Einbuße gekürzt werden können. „Das Ideal ist in der Beschreibung die mittlere Linie zwischen der. Bedürfnis der Verwaltung und dem Genügen der Wissenschaft, ebenso wie in der Textdarstellurg zwischen Schreiberverstand und Richtigkeit, in den Literaturangaben zwischen Hinweis und Bibliographie" (OLZ 1937, Sp. 186).
Beim Arkauf der Handschriften hat man möglicherweise, obwohl die Zeit eingehenderer Beschäftigung mit der neuindischen Sprachen in Berlin noch nicht gekommen war'), jene Teate in Frühnengujarati und Hindi im Hinblick auf die Zukunft mit Vorbedacht in großer Anzahl erworben. In der Tat treten gegenwärtig diese Sprachen mehr in den Vordergrund, und ich glaube deshalb, mit Recht in den caupai, rosa, veli, sijihaya usw. besonders wertvolles Studienmaterial für Sprache, Verehau und Schilderung zu sehen. Ohne die immer bereite, äußerst aufklärende und größten Dankes werte Hilfe von Dr. Jehangir C. Tavadia, B. A. Honours, wäre hier freilich sehr vieles dunkel geblieben, und manches ist es noch, wofür ich um Nachsicht bitten muß. Abgesehen von diesen Beständen ist für die sonstige Legende und den Mythus, für die Lebensführung und den Kult, für den Hymnus, die Systematik und die Ethik beider, der Śretāmbaras und der noch zu wenig erforschten Digambaras, aus der Sammlung sehr vieles zu gewinnen, unberührt davon, daß manche dieser Texte im Lauf der letzten Jahrzehnte in Indien gedruckt worden sind. Schließlich darf nicht vergessen werden, daß wir immer noch keine kritische Ausgabe der kanonischen Texte besitzen. Für sie mögen die zugehörigen hiesigen Handschriften dereinst einige Beiträge liefern.
Das Verzeichnis ist im Seminar für Kultur und Geschichte Indiens zu Hamburg entstanden, wohin die Handschriften durch Entgegenkommen der Orien. talischen Abteilung der Preußischen Staatsbibliothek gesandt wurden. Deren Indologe Günther Weibgen hat die Bestandteile meiner druckfertigen Auf. nahme nachträglich in diejenige Reihenfolge und Form gebracht, welche die Instruktion für das Deutsche Handschriftenverzeichnis vorschreibt. Ihm sind ferner die Register und, da er sämtliche Korrekturen mitgelesen hat, zahlreiche formale Berichtigungen zu danken. Gleich ihm verdient auch Professor Ludwig Alsdorf Dank für die Nachprüfung von textlichen Einzelheiten an Ort und Stelle. Gedruckte Hilfsmittel waren die bekannten Berichte von Bhandarker, Peterson und anderen, neben Webers Verzeichnis die Kataloge des Britischen Museums, des India Office (Keith) und des Bhandarkar Oriental Research Institute in Poona (Kapadia), das Specimen von Klatt, die Bibliographie von
1) Vgl. Weber, S. XVII ult.; Klatt, Specimen. S. 31 Mitte: tummere manamctumcredilame (= Dubistin meinemherzendubistinmeisemsinn).
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