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Page 16
________________ 58 REVIEWS utthapayanti nicht jarjaram, sondern prayogam gebraucht wird, was nahelegt, dass utthapana terminus technicus nicht fur jarjarotthapana, sondern prayogotthapana ist. Feistel behalt im Deutschen den Ausdruck "Aufstellung" bei, doch entsprache "Antrieb" oder "Belebung" dem eigentlichen Sinn von utthapana besser. Eine Auffuhrung kann schwerlich "aufgestellt", wohl aber vorangetrieben und in Gang gebracht werden. In der Tat spricht m. E. vieles dafur, dass mit utthapana jenes Glied des Vorspiels gemeint ist, mit dessen Hilfe - nach allen voraufgegangenen weitschweifigen Praliminarien - die Auffuhrung des Schauspiels endlich in Gang kommt. Dabei wird verstandlich, dass die zeremonielle Handhabung des die Befreiung von Hindernissen symbolisierenden jarjara gerade im utthapana, einem relativ spat eingeordneten Vorspielglied, das als solches bereits in die Nahe des Spielanfangs (rarigadvara) geruckt ist, ihren rechten Platz finden musste. Die in Teil I dargebotene Textgestaltung mit Lesarten, Ubersetzung und Anmerkungen (S. 13ff.) verrat sehr viel Sorgfalt. Feistels Ubertragung wirkt zwar sprachlich umstandlich, weist sich jedoch als entschieden vollstandiger aus als die von M. Ghosh, die sowohl luckenhaft als auch an zahlreichen Stellen bloss beilaufig ist. Volle Gewahr fur die Richtigkeit kann allerdings auch Feistel nicht bieten. Sehr anschaulich bestatigt der im Anhang zusammengestellte "Index der technischen Benennungen und anderer wichtiger Sanskrit-Begriffe" (S. 143 ff.), dass die Kapitel V und XX des NS an musiktheoretischen und ubrigen Fachbezeichnungen geradezu wimmeln. Da ihre Bedeutung vielfach gar nicht bestimmt werden kann, stehen so manche Lesarten und nicht wenige Formulierungen des Verf. schon a priori in Frage und bleibt vieles Vermutung. Auch in der Frage der Textinterpolationen, die zweifellos zahlreich sind, gelangt Feistel nur selten zu sicheren Schlussen. Die Ubersetzung sowohl der NS-Strophen als auch zahlreicher Zitate aus Abhinavaguptas Abhinavabharati ist so wortgetreu wie nur moglich. Allzu haufig ubertragt der Autor "hyperkorrekt", indem z.B. fast jedes skt, hi als deutsch ja oder allerdings, jedes skt. tu als aber (in V, 1021, 102b und 103a gar dreimal hintereinander), jedes skt. bhavet als durfte sein/werden usw. mitubersetzt wird. Wiedergaben dieser Art entstellen den Sinn und werden selbst der Aussage des Sanskrittextes nur in vereinzelten Fallen gerecht. An Ubersetzungsfehlern bzw. Fehlinterpretationen seien hier nur berichtigt: hrstamanasah (V, 1) Feistel: zufriedenen Geistes. Statt: frohen Sinnes. yatha natyasya vai janma jarjarasya ca sambhavah / vighnanam samanam caiva devatanam ca pujanam // tad asmabhih srutam sarvam grhitva cavadharitam / nikhilena yathatattvam icchamo veditum punah | purvarangam mahatejah sarvalaksanasamyutam / (V, 2-4a) Feistel: Die Geburt des Schauspiels, und Statt: Wie die Geburt des Schauspiels, die Entstehung des Jarjara, ebenfalls die die Entstehung des jarjara, die Beruhigung 3 Zu beachten ist, dass utthapayati auch antreiben, in Gang bringen, beleben bedeutet. * The Natyasastra ( A Treatise on Ancient Indian Dramaturgy and Histrionics) ascribed to Bharata-Muni, Vol. I (Chapters I-XXVII). Completely translated for the first time etc., (Calcutta, 19672). 5 Hinsichtlich der Moglichkeit, diese termini eventuell aus der Praxis erklaren zu konnen, s. Einleitung, S. 10f. 6 tu bezeichnet z.B. an vielen Stellen allein den Wechsel des Themas, ubt also keineswegs eine immer so stark adversative Funktion aus wie aber; vgl. hierzu u.a. J. S. Speijer, Sanskrit Syntax, SS 441.

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