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________________ REVIEWS 61 Bedenklich ist die Interpretation von Hunadesa (III 3,2,22) als Bezeichnung von Zentralasien. Ein Text des Jahres 1880, in welchem Hunadesa im Sinne von 'Europa gebraucht wird, im Gegensatz zu Hindudesa 'Indien', findet sich in JRAS 1944, pl. XVIII (Text A). Nicht sehr einleuchtend ist schon aus diesem Grund Hoffmanns Versuch, von Hunadesasya madhye ... svetavastrakam ... Isaputram III 3,2,22f. eine Brucke zu alter zentralasiatisch-manichaischer Jesusverehrung zu schlagen. Der Vergleich mit dem einer wirklich alten Prophetenliste entnommenen Musesau svetavastri 'Moses, Jesus und der Weissgekleidete' Kalacakra I 152 verbessert die Situation nicht, denn da bezieht sich svetavastri nach Hoffmanns eigener Darlegung auf Mani. H. Hoffmann weist selbst darauf hin, dass das in den Puranas als Name einer fremden Dynastie gelaufige Gurunda (korrekt Murunda) im BhP die Englander bezeichne: Glossen wie sande 'Sonntag' und siksati 'sechzig' (III 1,5,37) geben beredtes Zeugnis von dieser Merkwurdigkeit. Doch legt Hoffmann andererseits grosses Gewicht auf den Umstand, dass die Gurunda mit dem Attribut bauddhamarginah versehen werden (III 4,22,73.89). Das soll bedeuten dem Weg der Buddhisten folgend', und es soll in seiner Kombination mit Gurunda in eine weit vor der englischen Periode Indiens liegende Zeit fuhren (p. IX f.). Doch hat der Autor des Textes das Wort sicher nicht auf die Buddhisten bezogen, wie sich aus seiner Stellung unmittelbar vor Isaputramate samsthah 'Christen' in III 4,22,73 ergibt. Vielleicht ist bauddhamargin vielmehr als Synonym von buddhimant verwendet (cf. mlecchadese buddhimanto nara vai mlecchadharminah III 1,5,39). Mit der fur einen Philologen naheliegenden Frage, ob das Wort anderweitig nachweisbar ist, hat sich Hoffmann offensichtlich nicht beschaftigt. Der Verdacht, dass es sich bei den fraglichen Partien des BhP um ein modernes Machwerk handelt, konnte hochstens durch den Nachweis handschriftlicher Quellen beseitigt werden. Doch durfte ein solcher Nachweis unmoglich sein. Man braucht sich nur einmal die Belege des Namens Vikata zu betrachten. Einmal steht Vikata als Name des Landes der Konigin Vikatavati 'Victoria', also als Name von England (III 4,22,75). Ein anderesmal erscheint er als Name eines Affen, des Vorfahren der Gurundah ... Isaputramate samsthah 'der christlichen Englander' (III 4,22,73). Ein drittesmal begegnet er uns in der Reihe der Inselaffen Vikata, Vrjila, Jala, Varalina, Simhala, Java, Sumatra. Hier ist Varalina offensichtlich eine Reminiszenz an einen Kaiser Wilhelm, ahnelt es doch auffallend dem indischen Namen fur Berlin (Hindi Barlin, Skr. * Baralina). Nicht alles, was in Sanskrit geschrieben ist, muss alt sein! Helmut Humbach Klaus L. Janert und N. Narasimhan Poti, Indische und Nepalische Handschriften. Teil 2 (= Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland, Band II, 2). Wiesbaden, Franz Steiner Verlag GmbH., 1970. 359 pp., 17 pl. (one in colour), 4deg. DM 148.-. The second volume of the catalogue of Indian manuscripts follows the same principles as the previously published volumes one (1962) and three (1967). The manuscripts described in this volume belong to the Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, Marburg und Berlin, the Linden Museum in Stuttgart and the Staats- und Universitatsbibliothek in Gottingen. The manuscripts are grouped under the following headings: 1. Vedische Literatur; 2. Epische Literatur; 3. Tantra; 4. Smsti; 5. Formaler Kultus (Mantra, Namavali, Stotra); 6. Praktischer Kultus (Namaskara, Puja, Vidhi); 7. Dharmanibandha; 8. Klassische Dichtung; 9. Historik; 10. Biographisches; 11. Philosophie; 12. Grammatik; 13. Lexikon und Worterklarung; 14. Poetik; 15. Metrik; 16. Medizin und Erotik; 17. Astronomie; 18. Astrologie; 19. Zeichendeutung; 20. Nalayira-prabandha. Several manuscripts contain more than one text. Each text isPage Navigation
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