Book Title: Jaina Versionen Der Sodasa Sage
Author(s): Frank Richard Hamm
Publisher: Frank Richard Hamm

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________________ Jaina-Versionen der Sodāsa-Sage • Von FRANK-RICHARD HAMM Die brahmanischen und buddhistischen Sagen, in deren Mittelpunkt der König Sodāsa oder Saudāsa steht, der eine bestimmte Zeit seines Lebens Menschenfleisch gefressen hat, sind bereits vor etwa vierzig Jahren eingehend behandelt worden. 1909 erschien im Journal of the Pali Text Society die Arbeit von Watenabe, The Story of Kalmāşapāda and its Evolution in the Indian Literature, S. 236-310. Offenbar unabhängig davon) veröffentlichte H. Kern 1912 in den Verslagen en mededeelingen der K. Akad. van Wetensch., Afd. Letterkunde, 4e Reeks, dl. XI (abgedruckt in Verspreide Geschriften III, 123—151): Kalmāşapāda en Sutasoma. Kern kannte offenbar eine jinistische Fassung der Sage noch nicht, während Leumann eine ganz kurze Erzählung aus Haribhadras Avaśyakaļ, kā Watenabe überließ, der sie in Leumanns Übersetzung S. 293f. abdruckte und S. 309 den Text dazufügte --- allerdings in Sanskrit: aus welcher Quelle Leumann diese Form hatte, ist mir nicht bekannt, doch ist sie fast identisch mit I, 1. In der so reichen Erzählungsliteratur der Jainas beider Sekten findet sich nun noch eine ganze Anzahl von Versionen der Sodāsa-Sage. Nach ihrem Verhältnis zu einander können sie in zwei Gruppen geteilt werden: I. (1) Haribhadra, Āvaśyakatīkā. Diesen Text durfte ich mit der gütigen Erlaubnis von Herrn Professor Schubring dem Nachlaß Leumanns entnehmen, der im Seminar für Kultur und Geschichte Indiens an der Universität Hamburg aufbewahrt wird.2) (2) Sanghadāsa, Vasudevahiņdi, ed. Caturavijaya und Punyavijaya, Bhāvnagar 1930-31. II. (3) Vimalasūri, Paumacariya, ed. Jacobi, Bhāvnagar 1914, (4) Ravişeņa, Padmacarita, ed. Dabārilal in der Manikcandra Digambara Jainagranthamālā-samiti, Nr. 29–31, Bombay Samvat 1985. (5) Hemacandra, Trişaştisalākāpuruşacaritra, ed. Rāyabudhasimha, Bhāynagar Samvat 1963. – Zunächst folgen die einzelnen Fassungen in Übersetzung; um Raum zu sparen, habe ich nur bei der ersten Version auch den Text dazugegeben, worauf ich bei den leichter zugänglichen Werken verzichten mußte. Sodann soll das Verhältnis der fünf Texte untereinander sowie zum brahmanischen und buddhistischen Sagenkreis untersucht werden. 1) Vgl. A. Wesselski, Der gottgefällige Mord, Archiv Orientální II (1930), 40. 2) Vgl. noch Abhidhanarajendrakósa s. v., VII 115la. Leider waren mir die Texte nicht zugänglich. 66

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