Book Title: Jaina Versionen Der Sodasa Sage
Author(s): Frank Richard Hamm
Publisher: Frank Richard Hamm

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Page 5
________________ Als er sich im Süden aufhielt, traf er auf einen Digambara; er hörte den Dharma und wurde ein eifriger Laie. (Die weiteren Ereignisse wie bei Vimalasuri.) II,5: Hemacandra, Trişaşţiśalākāpuruşacaritra VII,4,85-100. Am Tage nachdem Sodāsa die Herrschaft erlangt hatte, nahm der König Naghuşa (sein Vater,) die Mönchsweihe, dies einzige (Mittel, das zur) Seligkeit tauglich ist. Im Reich des Königs Sodāsa verkündeten die Minister am Achttagefest der Arhats ein Verbot des Totens (für diese Zeitspanne), wie (es) bei den früheren Herrschern (üblich gewesen war), und sagten zu Sodāsa: „Am Achttagefest der Arhats aßen deine Vorfahren kein Fleisch, iß also du auch keins." Sodāsa aber, der das Fleischessen sehr liebte, sagte zum Koch: ,,Du mußt mir unter allen Umständen von nun an heimlich Fleisch bringen." Aber der Koch bekam, als das Verbot des Totens verkündet worden war, nirgendwoher Fleisch, - denn nirgends bekommt irgend jemand etwas, das es sowenig gibt wie eine Luftblume. „Nirgends gibt es Fleisch, mich aber plagt der Befehl des Königs, - was soll ich machen?“, so überlegte der Koch; da sah er einen toten Knaben. Von diesem toten Jungen nahm der Koch Fleisch, machte es mit verschiedenen Kunstgriffen zurecht und gab es dann dem Sodāsa. Als Sodāsa nun dies Fleisch aß, sagte er: „Ach, was hat dies Fleisch für einen guten Geschmack!" Er fragte den Koch: ,,Von welchem Lebewesen ist dies Fleisch, das ich in meinem ganzen Leben noch nicht (gegessen habe)? Sag mir alles!" Der Koch gestand: ,,Es ist Menschenfleisch", und der König sprach weiter: ,,Täglich sollst du wie heute mir Menschenfleisch zubereiten und geben." Deshalb raubte nun der Koch in der Stadt täglich Knaben; denn es gibt auch bei verbotenen Taten, wenn sie vom König befohlen werden, keine Furcht (für die Untertanen). Die Minister erkannten, daß der König solche schrecklichen Taten beging und bestraften ihn, indem sie ihn verstießen wie eine Schlange, die aus einer Familie aus dem Wald herstammt, und (dann) weihten sie Sodāsas Sohn Simharatha zum König. Sodāsa aber wanderte auf der Erde herum und aß ohne Hemmung Fleisch. Und eines Tages sah Sodāsa auf seiner Wanderung im Süden einen Mönch (maharşi); den fragte er nach dem Dharma. Der heilige Mann (mahāmuni) erkannte, daß (Sodāsa) der Erleuchtung fähig war und lehrte ihn den Dharma der Arhats, dessen Hauptstück die Enthaltsamkeit von Alkohol und Fleisch ist. Und Sodāsa erschrak sehr, als er den Dharma gehört hatte; (dann) beruhigte er sein Herz (d. h. er reinigte es von den bösen Trieben) und wurde ein frommer (parama) Laie. (Das Weitere wie bei Vimalasūri und Ravişeņa.) Jeder dieser fünf Texte hat gewisse Eigenheiten, die die anderen nicht bringen. Haribhadra erwähnt als Einziger, daß die Stadtbewohner den Sodāsa fortschafften, nachdem sie ihn betrunken gemacht hatten. Sanghadāsa weicht von allen anderen Fassungen darin ab, daß Sodāsa Sohn des Königs ist, und demgemäß ist

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