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Albrecht Verler
Bemerkungen ru einigen von Natur beobachtung Eeugenden
Textstellen und den Problemen ihrer Interpretation
In seiner jüngsten Arbeit' lenkt Wilhelm Rau die Aufmerksamkeit nicht nur der Fachkollegen w.a. auf die Naturbeobachtung der alten Inder. Grundslit:lich stellt er dazu fest: "Wer die Überlieferung, welchen Inhalts sie auch sei, aufmerksam liest, stößt immer wieder auf Aussagen, die von Naturbeobachtung deugen". Kein Indienphilologe dürfte ihn da vidersprechen; ungevil freilich bleibt, ob andere, durch seine Beschäftigung sit diesen Themenkomplex angestoßen, aus eigenen Leseerfahrungen Einschlägiges so fleißig beisteuern werden, das tatsächlich in nicht allzu ferner Zukunft trotz der außerordentlichen Menge von Material so etwas wie ein "Mosaik als Gesantbild entstehen könnte. Mein eigener sehr bescheidener Beitrag will in erster Linie als ein Versuch verstanden werden, Begriff und Then der Naturbeobachtung! - mehr an konkreten Beispielen als in Form methodologischer Reflexion - zu problematisieren, wobei ich mir durchaus bewußt bin, daß ich weithin allenfalls Fragen explizit stellen kann, die Wilhelm Rau selbst sicherlich nicht übersehen hat. Insofern ich also vor allem explizierend und differenzierend, auf jeden Fall aber mit konstruktiv kritischer Intention an seine Darstellung
1. Saturbeobachtung und Handverkskunst in vorislanischen Indien, (sit
rungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, Bd. XXIII, Nr. 4), Stutt
gart 1950. 2. Siche dazu o.C., S. 217 - 07). 3. 0.c., S. 217 (7). 4. Wenn einzelne auch die Fähigkeiten der Inder zur Naturbeobachtung sehr
negativ beurteilen; so 2.0. J. von Negelein, der (Der Traunschlüssel des Jagaddeva. Ein Beitrag zur indischen Mantik, Cieben 1912, S. 245) die folgenden törichten Sätze schrieb: "Der ausgeprägte Baunkultus] macht es uns verständlich, warum die Inder so schlechte Naturbeobachter varen: ihr Verstandesleben lag viel zu tief in den Ketten einer danonologischen Furcht, als daß es sich zur freien Naturbeobachtung hätte durchringen können. Die Unterscheidung zwischen heiligen und ominosen Baunen ist der Sanskritliteratur weitaus geläufiger als die zwischen schadlichen und nützlichen POlanzen in wirtschaftlichen Sin
ne."
5.
Ibiden.