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Albrecht Wezler
Natur beobachtungen
gen, wird - und svar eindeutig in Analogie zu den Gegebenheiten bei menschlichen und tierischen Körpern - geschlossen, dass auch bei Blumen bzw. Plansen generell eine 'Assimilation stattfindet, also eine "Umwandlung der Nahrung/dessen, was von Organismus aufgenommen wird", d.h. des Wassers, das die Pflanze "trinkt"; eine solche 'Assimilation setst aber voraus, daß - wie bein Menschen - die Speise suver vom Vind, Renauer der sandina genannten Unterart des Vindes und von Feuer "aufgelöst/verdaut" (jarayati) worden ist. Obwohl die Prlansen der für das Verdauungsfever charakteristischen Varme ernangeln, kann man also durch Schlubfolgerungen beweisen, daß das Element Feuer auch in ihnen wirksam ist.
Pflanzen denen des Menschen analog sind. Wachstum und Ausscheidungen von Pflanzen bilden den empirischen Ausgangspunkt für verdeckte Schlubfolgerungen, denen Eweifellos die Cberzeugung von einer grundsätzlichen Übereinstimmung svischen beiden Lebensfornen zugrundeliegt. Man mub sich ja sogar fragen, ob die Entdeckung, das auch Pflanzen Ausscheidungen in Form von skera haben, nicht überhaupt erst gemacht wurde aufgrund der bereits gegebenen Vorstellung von der Analogie zwischen Pflanze und Mensch hinsichtlich des Wachstums, als einer der - eigentlich eben zwei - Virkungen von Sahrungsaufnahme, Verdauung und Umwandlung" der dabei entstehenden Stoffe. Es besteht darüberhinaus guter Crund zu der Annahme, das auch in den beiden anderen Fällen, d.h. beim Nachweis des Vorhandenseins der Elenente Luft und Äther, die Argunentation letztlich auf der gleichen Analogie beruht. So gewinnt man den Eindruck, daß das Bild, das sich die Verfasser des Teststücks bzw. die alten Inder von den Funktionen der fünf Elemente in Pflanzenorganismus gemacht haben, insgesamt und ganz entscheidend eben von der - hier stillschweigend gemachten, vielleicht selbstverständlich erscheinenden, wohl nicht reflektierten - Annahne bestinnt ist, das es eine C'bereinstimmung mit den entsprechenden Vorgängen bein Menschen geben mul).
4. Wenn auch nur drei Verse aus den Textstuck etwas genauer betrachtet
verden konnten - und zwar diejenigen, velche von Vorhandensein der Elemente Äther, Luft und Wasser in den Bäumen handeln , so ist danit doch demonstriert vorden, das auch in Bereich des Verständnisses des Wortlauts durchaus noch Fortschritte zu erzielen sind. Es böte sich nun an, im Sinne der oben angedeuteten Problematisierung des Begriffs Beobachtung und der Relation swischen Beobachtung und Spekulation in die Tiefe zu gehen. Das mul ich mir aber für eine andere Gelegenheit vorbehalten, und vill deshalb hier nur ein Ergebnis der Untersuchung ein wenig weiterverfolgen.
Bei der Besprechung von Vers 18 hat sich geseigt, daß die Argumentation die These impliziert, daß bestimmte physiologische Erscheinungen bei
Nun könnte man an dieser Feststellung natürlich Bemerkungen über den Analogieschluß anfügen und darüber, was mit diesem Zauberstab alles angestellt wurde und wird. Wichtiger aber dünkt mich, daran zu erinnern oder zu betonen, daß es uns Menschen generell und nach wie vor ersichtlich schwer fallt, bei der Beschäftigung mit tierischen und pflanzlichen Leben, sei sie nun vissenschaftlich oder nicht, nicht der Versuchung zu erliegen, von uns aus zu sehen, deuten und verstehen zu wollen. So lat :.B. Horst Stern in seinem gerade erschienenen Buch "Mann aus Apulien Friedrich II die Einsicht formulieren: "oft auch führt den Tierbeobachter die Intelli
sneha ein mala des Grundelements majjan, "Mark". Bei der Übertragung vom Menschen auf die Pflanze ist offenbar aber nur an die "fettige Substanz auf der Körperoberfläche" selbst gedacht, zu der man ja in der Tat ein Analogon auf der Epidermis vieler Pflanzen findet in Gestalt der Cuticula bzw. vor allem der Wachsschicht. Dab "klebriger Saft" als Ausscheidung gewisser Pflanzen nicht auch gemeint sein könne, soll hier nicht behauptet werden. Entscheidend jedoch ist der Ausscheidunscharakter dessen, was in Vers 18 als
sneha bezeichnet vird. 86. Ich setze diesen Terminus in einfache Anfhrungszeichen nicht nur
weil er keine genaue Entsprechung im Sanskrit hat, sondern auch, weil
er u... die Photosynthese miteinschließt. 87. Vel. ..B.J. Jolly, Medicin (Crundriß der indo-arischen Philologie und
Altertumskunde Bd. III, lo), Straßburg 1901, S. 40. 88. Die von den Sinnesempfindungen handelnden Verse sollen zusammen mit
weiteren einschaligen Material gesondert behandelt werden.
59. Der Vergleich zwischen Baum und Mensch, bzw. ein In-Analogie-Setzen
beider findet sich ja schon in BĀU 3.9.28; vgl. dazu P. Horsch, Die vedische Gatha- und Sloka-Literatur, Bern 1966, s. 155-160. S. außerden Gunaratnasuri zu Saddarsanasamuccaya Karika 49: ... anekavidhavanaspat inain etani sarirani na jivavyaparan antarena masyadari rasamanadharmabhiji bhavanti / ... s. auch Wilhelm Rau, O.C., S. 13 nebst
Anm. 24. 90. 5. 72. Vgl. auch Geo Nr. 9, Sept. 1986, S. 40-48.