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Albrecht weer
Satu beobachtungen
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danit verden teilweise auch andere Ausdrucke ("Beobachtungssätze", "Basissatse") bevorzugt. Für den Indologen stellt sich zunächst jedoch die simple Frage, ob er Aussagen in seinen Texten, sofern sie von Naturbeobachtung zeugen, überhaupt als Protokollaussagen oder Ihnlich bezeichnen darf. Auch damit gibt er sich nicht einer intellektuellen Spielereihin, vertut er seine Zeit nicht mit den Jonglieren von Begriffen, sondern seine Aufmerksankeit wird auf nachdrückliche und sehr förderliche Weise auf eine durchaus zentrale Frage gelenkt, die nämlich nach den Status und Charakter der fraglichen Textaussagen - auch wenn diese allenfalls in einen weiteren, in Grunde aber schon uneigentlichen Sinn "Protokollaussagen" darstellen - und vor allen nach den Verhältnis, in den diese Sätze zu den - nehmen wir an: richtig postulierten - ursprünglichen Beobachtungen stehen. Auf das Problem dieser Relation stößt der Interpret oft schon, wenn er noch un das Verständnis des reinen Wortlauts ringt (s.0.).
Nun hat es den Anschein, als sei gerade diesen Probleno von den Wissenschaftstheoretikern bisher kaun Beachtung geschenkt worden, mit einer wichtigen Ausnahme freilich, Paul Feyerabend. Ihm folgend soll zunächst einnal festgehalten werden, da die Produktion einer Beobachtungsaussage "aus svei ganz verschiedenen psychologischen Ereignissen" besteht: "1. einer klaren und eindeutigen Wahrnehmeng" - man möchte ergänzen: in der Regel mittels des Gesichtssinnes und von Vorgängen - "und 2. einer klaren und eindeutigen Verknüpfung zwischen dieser Wahrnehmung und gewissen Tei
len der Sprache", durch die "die Wahrnehmung zum Reden gebracht" wird" Durch die Qualifikation der Wahrnehmung als "klar und eindeutig" sollen offensichtlich (optische) Täuschungen, Verzerrungen, Kontraste, Verdeckungen, Ergänzungen und ähnliche Phänomene ausgeschlossen werden, - mit deren Existens natürlich auch bei indischen "Naturbeobachtern zu rechnen vare. Die Berlegung dieses Vorgangs ist laut Feyerabend aber nur abstrakt möglich: "Cnter gewöhnlichen Umständen" "liegen nicht zwei Akte vor - die Wahrnehmung einer Erscheinung und ihr Ausdruck mittels der entsprechenden Aussage -, sondern nur einer, nämlich daß man in einer bestinnten Beobachtungssituation sagt oder denkt oder feststellt, > der Mond folgt mir oder > der Stein fallt auf geraden Wege zu Boden ." "Die Beschreibung einer bekannten Situation ist für den Sprecher ein Ereignis, bei den Aussage und Erscheinung fest aneinanderkleben", wobei sich diese Einheit aus einen Lernvorgang ergibt, der schon in der Kindheit beginnt". Feyerabend vertritt nun die höchst benerkenswerte These, dal "Beobachtungsaussagen, experimentelle Ergebnisse, <Tatsachenaussagen > entweder theoretische Annahmen enthalten oder sie durch die Art ihres Gebrauchs machen, und erweist sie u.a. anhand von wissenschaftsgeschichtlichen Untersuchungen.
12. 0.c., S. 95f. 43. Vgl. 0.c., S. 36 sovie M. Stadler/F. Seeger/A. Raeithel, Psychologie
der Wahrnehmung (Grundfragen der Psychologie), München 1977, s. 1o. 11. 0.c., s. 92. Feyerabend entwickelt seine These anhand einer vissen
schaftsgeschichtlichen Untersuchung su Galilei; die Überschrift des entsprechenden (6.) Kapitels lautet: "Als Beispiel für einen solchen Versuch" (nämlich, "die Grundsätze aufzudecken, die in den üblichen Beobachtungsbegriffen stecken ...", s. Überschrift von Kapitel 5) "betrachte ich das Turnargument, mit dem die Aristoteliker der Erdbevegung viderlegten. Es enthält natürliche Interpretationen - Vorstellungen, die so eng mit Beobachtungen verbunden sind, daß es besonderer Anstrengung bedarf, ihr Vorhandensein zu erkennen und ihren Inhalt zu bestimmen. Galilei ermittelt die natürlicher Interpretationen, die Kopernikus behindern, und ersetzt sie durch andere." - Zur Kritik an dieser These Feyerabends s. Versuchungen. Aufsätze zur Philosophie Paul Feyerabends hrsg. von H. P. Duerr, 2. Bd. (edition suhrkamp 1068) Frankfurt 1981, s. 15911. und 2981f.Feyerabends Entgegnung s. 0.C.,
5. 327ff. 45. 0.c., s.45. Zu der "importance of previous experience and learning in
perception", auf der Feyerabend hier argumentativ aufbaut, vgl. 3.. R. L. Gregory, Eye and Brain, the psychology of seeing, London 1979,
p. 179, 189-218 u. 224. 46. 0.c., S. 36.
40. Von der bewußten oder unbewußten Beeinflussung des beobachteten Lebeve
sens durch den Beobachter wird hier abgesehen; vgl. dazu 2.B. Hediger, Tiere verstehen. Erkenntnisse eines Tierpsychologen (dtv Sachbuch
10222), München 1984, s. 33, 112ff., 142., 151. 41. Wider den Methodenzwang (sty 597), Frankfurt 1986. - Man vgl. aber
auch das Einstein-Zitat: F. v. Kutschera, Wissenschaftstheorie II (UTB 198), München 1972, S. 489: "Nach meiner Überzeugung muß man sogar viel mehr behaupten: die in unseren Denken und in unseren sprachlichen Außerungen auftretenden Begriffe sind alle - logisch betrachtet - freie Schöpfungen des Denkens und können nicht aus den Sinnes-Erlebnissen induktiv gewonnen werden. Dies ist nur deshalb nicht so leicht zu merken, weil vir gewisse Begriffe und Begriff-Verbindungen (Aussagen) gewohnheitsalbig so fest mit gewissen Sinnes-Erlebnissen verbinden, daß wir uns der Kluft nicht bewußt werden, die - logisch unüberbruckbar - die Welt der sinnlichen Erlebnisse von der Welt der Begriffe und Aussagen trennt ...".
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