Book Title: Ludwig Alsdorf Author(s): Gerhard Oberhammer Publisher: Gerhard Oberhammer View full book textPage 6
________________ Nachrufe liche Tradition, die Jaina-Forschung fortzuführen, niemand berufener war als er. Alsdorf hat diese neue Situation nicht nur als Rückkehr zu seinem eigentlichsten Forschungsgebiet verstanden: Es ist Ausdruck bejahter Verpflichtung zur Weiterführung der Tradition der Jaina-Forschung in Deutschland, wenn er in den einleitenden Bemerkungen seiner Pariser Vorlesungen am Collège de France (,,Études Jaina. État présent et taches futures", Paris 1965) von dieser Tradition mit Bezug auf sich selbst bekannte: ,,Une Tradition, dont je sens que je fais partie et dont j'ai le désire et le devoir d'assurer la continuation. Ce devoir est d'autant plus impérative que, autant que je puisse m'en rendre compte, l'université de Hambourg où j'enseigne est aujourd'hui la seule en Allemagne où l'on pratique encore dans une mesure considerable des recherches sur le jainisme." 374 Während seiner zweiundzwanzigjährigen Tätigkeit, als Ordinarius hat die Jaina-Forschung in Hamburg ihren reichen Niederschlag in drei Dissertationen und zwei Habilitationsschriften seiner Schüler gefunden. Wenn aber Alsdorf in den erwähnten Pariser Vorlesungen aus umfassender Materialkenntnis und philologischer Vertrautheit mit dem sprachlichen Zustand der Texte über den heutigen Stand der Jaina-Studien und ihrer Probleme berichten konnte, so war dies nur deshalb möglich, weil er während dieser Zeit selbst auf diesem Gebiet gearbeitet hatte. Neben einer Reihe kleinerer Arbeiten, die aus der Beschäftigung mit den Texten des Jaina-Kanon entstanden sind, muß aus dieser Zeit vor allem die wichtige Studie zu den Ārya-Strophen im Uttaradhyayanasūtram (The Arya Stanzas of the Uttarajjhāyā. Contribution to the Text History and Interpretation of a Canonical Jaina Text. 1966) genannt werden, in der Alsdorf seine Einsicht in die Geschichte des Arya-Metrums in der jainistischen und buddhistischen Literatur, die er in seinen Pariser Vorlesungen kurz angedeutet hatte, philologisch gewissenhaft und mit unübertrefflichem Gespür für die metrische Struktur am Beispiel dieses Textes des Jaina-KanonPage Navigation
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