Book Title: Ludwig Alsdorf
Author(s): Gerhard Oberhammer
Publisher: Gerhard Oberhammer
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Page #1 -------------------------------------------------------------------------- ________________ Ludwig Alsdorf Am 25. März 1978 starb in Buchholz-Sprötze das korrespondierende Mitglied im Ausland, emer. o. Professor für Kultur und Geschichte Indiens Ludwig Alsdorf, im Alter von 73 Jahren unerwartet an den Folgen eines Insektenstiches, den er sich während eines Aufenthaltes in Ceylon zugezogen hatte. Seine bedeutendsten Leistungen lagen auf dem Gebiete der mittelindischen Philologie und der Jaina-Forschung. L. Alsdorf wurde am 8. April 1904 in Laufersweiler (Rheinland) als Sohn des Pfarrers Hermann Alsdorf und der Emilie Alsdorf, geb. Chelius, geboren. 1911 übernahm der Vater die Pfarrstelle in Scheid bei Saarbrücken, so daß der junge Alsdorf ab der Obersekunda, auf die ihn der Vater privat vorbereitet hatte, das Ludwigs-Gymnasium in Saarbrücken besuchte, an dem er 1922 die Reifeprüfung ablegte. Nach zwei Semestern an der Universität in Heidelberg, während derer er Sanskrit bei. HEINRICH ZIMMER und Indogermanistik bei CHRISTIAN BARTHOLOMAE studierte, ging er an die Universität Hamburg, wo er bei WALTER SCHUBRING seine entscheidende indologische Formung empfing. Dieser lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Jaina-Forschung und erschloß ihm so ein Arbeitsfeld, auf dem Alsdorf Entscheidendes leisten sollte: das Gebiet der Mittelindischen Philologie. Die von SCHUBRING angeregte Dissertation,,der Kumārapālabodha. Ein Beitrag zur Kenntnis des Apabhramśa und der Erzählliteratur der Jainas", mit der er 1928 in Hamburg promovierte, bildete den Beginn von Alsdorfs Beschäftigung mit der damals noch sehr unzulänglich bekannten Apabhramśa-Sprache. Sie sollte sich während der folgenden zehn Jahre intensivieren und vertiefen. Nach der Promotion war L. Alsdorf auf Anraten WALTER SCHUBRINGS 1929 nach Berlin zu HEINRICH LÜDERS gegangen, der ihm zum zweiten bestimmenden Lehrer wurde. Er habilitierte sich bei ihm 1935 mit der breit angelegten Arbeit: Das,,Harivamśa Page #2 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 370 Nachrufe purāna. Ein Abschnitt aus der Apabhraínsa-Welthistorie ,Mahāpurāna Tisatthimahāpurisagunālamkara' von Puspadanta“. Mit diesem Werk hatte Alsdorf den zweiten großen Schritt in der Erschließung des Apabhramśa getan und gleichzeitig die Kenntnis der Erzählliteratur der Jainas, aber auch der indischen Literaturgeschichte überhaupt bereichert; nicht zuletzt durch die Erkenntnis, daß die dem Harivamśa-Abschnitt der mythischen Universalgeschichte der Jainas angehörenden Erzählungen der Irrfahrten von Krsnas Vater Vasudeva, nämlich der Vasudevahindi, nichts anderes als eine alte Version der wirkungsgeschichtlich wichtigen, verlorenen Brhatkathā des Gunādhya darstellen. In der Folgezeit hat Alsdorf der Erforschung des Apabhramśa noch ein weiteres Werk, die ,Apabhramsa-Studien“ (1937) gewidmet. Den Plan, einen umfassenden Beitrag zum Problem der Brhatkathā an Hand einer Arbeit zur Vasudevahindi mit einer Übersetzungsauswahl dieses interessanten Textes zu leisten — Alsdorf hatte davon noch beim 19. Orientalistenkongreß in Rom (1937) gesprochen – mußte er hingegen zurückstellen und hat ihn nie mehr ausführen können. So sehr auch Alsdorfs Schülerverhältnis zu H. LÜDERS für seine philologische Methode entscheidend war, so war doch für das Werden seiner Forscherpersönlichkeit auch noch ein weiterer Umstand prägend: Noch vor der Habilitation war Alsdorf im Oktober 1930 zur Vorbereitung seiner Arbeit zum Harivamśapurāna nach Indien gegangen und hatte so die Gelegenheit, die indische Kultur und Landschaft aus eigener Anschauung kennen zu lernen; dies in einer Zeit, „wo die meisten Indologen, so auch die eigenen Lehrer, Indien, wenn überhaupt, dann erst im Alter zu sehen bekamen“ *. Es entsprach Alsdorfs offenem Blick für die konkrete Wirklichkeit, daß er neben der notwendigen Tätigkeit als Deutsch- und Französisch * Zitate ohne Quellenangabe sind dem Lebenslauf L. Alsdorfs entnommen, den er für die Osterr. Akademie d. Wissenschaften anläßlich seiner Wahl zum k. M. (1976) verfaßt hat. Page #3 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 371 Nachrufe lektor an der Universität Allahabad (1930-1932), die dem Lebensunterhalt diente, nicht nur intensive Materialstudien zu seiner Habilitationsschrift trieb und schwer zugängliche Manuskripte photographierte und sammelte, sondern systematisch ganz Vorderindien, Burma und Ceylon bereiste, um alle wichtigen Denkmäler der indischen Vergangenheit kennen zu lernen. Welche Bedeutung dieser Indienaufenthalt für Alsdorf hatte, wird deutlich, wenn er rückblickend auf diese erste Begegnung mit Indien schreibt:,,Daß ich noch im Alter von dem zehre, was ich damals erfahren und gelernt habe, braucht kaum gesagt zu werden. Mein Interesse auch am modernen Indien und seine Probleme wurde nicht erst durch diesen Aufenthalt im Lande geweckt; daß er aber für deren Einbeziehung in meine wissenschaftliche Arbeit so bestimmend wie unentbehrlich war, ist ebenso klar wie der Umstand, daß umgekehrt gerade für die Beschäftigung mit der indischen Gegenwart die traditionelle Indologie des Sanskrit und der indischen Altertumskunde unersätzliche Perspektiven und Hintergründe liefern". Es war dieses Interesse an der lebendigen Wirklichkeit Indiens mit dem damals keineswegs selbstverständlichen Wissen um das notwendige Zueinander der Erforschung des modernen, neuzeitlichen Indien und der klassischen Indologie, das sehr bald für den äußeren Lebensweg und die wissenschaftliche Arbeit des jungen Dozenten bestimmend werden sollte. Zwar setzte er mit seinen ,,Apabhramśa-Studien“ und einer Reihe kleinerer Arbeiten, die aus der Beschäftigung mit den Schriften der Jainas entstanden waren, seine Forschungen zum Mittelindischen und zu der Erzählliteratur der Jainas bis zum Kriege fort, doch nahm dann die Beschäftigung mit dem gegenwärtigen Indien und seiner neuzeitlichen Geschichte Alsdorfs Arbeitskraft noch bis in die Nachkriegsjahre in Anspruch.,,Schon im Kriege", berichtet er,,,schrieb ich für die,weltpolitische Bücherei' den Band Indien, im wesentlichen eine Geschichte der englischen Indienherrschaft und der indischen Nationalbewe Page #4 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 372 Nachrufe gung. Das Buch trug mir nach kurzem Kriegsdienst bei der Besatzungstruppe in Frankreich 1941 einen Ruf in das Auswärtige Amt ein, das nach der Ankunft des indischen Nationalistenführers S. C. Bose ein Sonderreferat Indien gebildet hatte; diesem habe ich bis zum Kriegsende angehört“. Mit der Berufung ins Auswärtige Amt in Berlin veränderte sich Alsdorfs akademische Stellung. War er 1938 politischem Druck ausweichend durch Umhabilitierung an die Universität Münster gegangen, so erhielt er nunmehr einen Lehrauftrag an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin, wurde 1942 zum außerplanmäßigen Professor ernannt und 1944 auf ein neu errichtetes Extraordinariat für die „Volks- und Landeskunde Indiens“ berufen. Daß er seine veränderte Stellung und die damit verbundene Neuorientierung seiner Forschung nicht nur als durch die äußeren Umstände aufgenötigte Tätigkeit, sondern in gleicher Weise als wissenschaftliche Aufgabe verstand, beweisen die während des Krieges erschienenen Arbeiten zum modernen Indien (beispielsweise „Deutsch-indische Geistesbeziehungen“, 1942; „Indien und Ceylon“, 1943), wie auch die Tatsache, daß Alsdorf auch noch nach dem Kriege während der Jahre 1950—1955 zahlreiche Aufsätze zum gleichen Problemkreis wie auch zur indischen Geschichte publiziert hat. Abschluß dieser Schaffensperiode ist das 1947 begonnene und 1955 veröffentlichte umfangreichere Buch „Vorderindien, Bharat, Pakistan, Ceylon. Eine Landes- und Kulturkunde“, das noch immer eine wertvolle, wenngleich nicht mehr dem heutigen Stand entsprechende Quelle der Information ist. Wie immer man diese durch die Zeitumstände verursachte Unterbrechung von Alsdorfs eigentlichsten Forschungen wertet, feststeht, daß er selbst sie als wissenschaftliche Verpflichtung ernst genommen hat und in diesen fünfzehn Jahren zu jenem Gelehrten geworden ist, der sich wie keiner der deutschen Indologen seiner Zeit mit dem Phänomen des heutigen Indien wissenschaftlich beschäftigt hat und so die deutsche Indologie in Überwindung des Page #5 -------------------------------------------------------------------------- ________________ Nachrufe 373 Indienbildes der deutschen Romantik und ihrer Epigonen auf ein neues, wesentliches Forschungsgebiet hingewiesen hat. Nach dem Kriegsende wurde die auslandswissenschaftliche Fakultät der Berliner Universität aufgelöst und damit das Extraordinariat für die „Volks- und Landeskunde Indiens“ hinfällig, das Alsdorf inne hatte. Während der dadurch eingetretenen Unterbrechung seiner beruflichen Tätigkeit führte Alsdorf seine Arbeiten zum modernen Indien weiter, wandte sich aber schon bald herkömmlicheren Gebieten der Indologie zu, vor allem der Veda-Philologie. Anlaß dazu war der wissenschaftliche Nachlaß seines Lehrers H. LÜDERS. Für den Fall seines Todes hatte dieser Alsdorf mit der Herausgabe seines unvollendeten, dreibändigen Werkes über den vedischen Gott Varuna beauftragt. Daß sich Alsdorf dieser moralischen Verpflichtung nicht entzog, sondern sich ihr nach LÜDERS' Tod (1943), sobald dies möglich war, stellte und dies unter Hintansetzung seiner eigenen Forschungsvorhaben tat, kennzeichnet Alsdorfs Gelehrtenethos. Die Mühseligkeit der übernommenen Verpflichtung ahnt man, wenn man Alsdorfs eigene Darstellung des Unternehmens liest: „Die Aufgabe, die erhaltenen Teile des Manuskriptes herauszugeben, Lücken zu füllen, aus Materialsammlungen, Notizen und Vorarbeiten große Teile des Werkes änzen oder zu rekonstruieren, kurz: von LüDERS' für die Vedistik und die Indologie überhaupt grundlegend wichtigen Einsichten und Ergebnissen so viel wie möglich für die Wissen· schaft zu retten, hat für ein rundes Jahrzehnt den wichtigsten Schwerpunkt meiner wissenschaftlichen Arbeit gebildet: 1959 erschien der zweite und letzte Band.“ Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Alsdorfs äußere Lebensumstände seit der Auflösung der Berliner auslandswissenschaftlichen Fakultät erfreulich gebessert: 1948 war er als Gastprofessor für Indologie an seine alte Universität nach Münster zurückgekehrt und war 1950 als Nachfolger seines Lehrers WALTER SCHUBRING nach Hamburg berufen worden, dessen wissenschaft Page #6 -------------------------------------------------------------------------- ________________ Nachrufe liche Tradition, die Jaina-Forschung fortzuführen, niemand berufener war als er. Alsdorf hat diese neue Situation nicht nur als Rückkehr zu seinem eigentlichsten Forschungsgebiet verstanden: Es ist Ausdruck bejahter Verpflichtung zur Weiterführung der Tradition der Jaina-Forschung in Deutschland, wenn er in den einleitenden Bemerkungen seiner Pariser Vorlesungen am Collège de France (,,Études Jaina. État présent et taches futures", Paris 1965) von dieser Tradition mit Bezug auf sich selbst bekannte: ,,Une Tradition, dont je sens que je fais partie et dont j'ai le désire et le devoir d'assurer la continuation. Ce devoir est d'autant plus impérative que, autant que je puisse m'en rendre compte, l'université de Hambourg où j'enseigne est aujourd'hui la seule en Allemagne où l'on pratique encore dans une mesure considerable des recherches sur le jainisme." 374 Während seiner zweiundzwanzigjährigen Tätigkeit, als Ordinarius hat die Jaina-Forschung in Hamburg ihren reichen Niederschlag in drei Dissertationen und zwei Habilitationsschriften seiner Schüler gefunden. Wenn aber Alsdorf in den erwähnten Pariser Vorlesungen aus umfassender Materialkenntnis und philologischer Vertrautheit mit dem sprachlichen Zustand der Texte über den heutigen Stand der Jaina-Studien und ihrer Probleme berichten konnte, so war dies nur deshalb möglich, weil er während dieser Zeit selbst auf diesem Gebiet gearbeitet hatte. Neben einer Reihe kleinerer Arbeiten, die aus der Beschäftigung mit den Texten des Jaina-Kanon entstanden sind, muß aus dieser Zeit vor allem die wichtige Studie zu den Ārya-Strophen im Uttaradhyayanasūtram (The Arya Stanzas of the Uttarajjhāyā. Contribution to the Text History and Interpretation of a Canonical Jaina Text. 1966) genannt werden, in der Alsdorf seine Einsicht in die Geschichte des Arya-Metrums in der jainistischen und buddhistischen Literatur, die er in seinen Pariser Vorlesungen kurz angedeutet hatte, philologisch gewissenhaft und mit unübertrefflichem Gespür für die metrische Struktur am Beispiel dieses Textes des Jaina-Kanon Page #7 -------------------------------------------------------------------------- ________________ Nachrufe belegt und konkretisiert. Zur Charakterisierung von Alsdorfs philologischer Arbeit, darf in diesem Zusammenhang auch auf den kleinen Beitrag ,,Niksepa-a Jaina Contribution to Scholastic Methodology" (1973) verwiesen werden. Dieser kurze Aufsatz, der in engem Bezug zu den Texten die als niksepah bekannte Interpretationsmethode der alten Jaina-Kommentatoren behandelt, zeigt in einer beschränkten Fragestellung Alsdorfs typische Fähigkeit, im Vollzug philologischer Untersuchung auch abstrakte und formale Gedankengänge der Texte in ihrer geistesgeschichtlichen Bedeutung zu erfassen und in klarer Anschauung darzustellen, ohne jedoch den pragmatischen Ansatz aufzugeben und in die spekulative Dimension der Probleme einzutreten. Ganz Ähnliches findet sich übrigens schon in einer seiner früheren Arbeiten, wenn er in der eher spröden Untersuchung,,Die pratyayas. Ein Beitrag zur indischen Mathematik" (1933) Theoreme der Jaina-Metrik und der indischen Mathematik überzeugend in Beziehung zur pascalschen Zahlenpyramide setzt. 375 Neben den Untersuchungen zum Kanon der Jainas, trat in jenen Jahren in zunehmendem Maße die Beschäftigung mit buddhistischen mittelindischen Texten, deren textgeschichtliche Probleme.ähnlich gelagert sind wie die der literarischen JainaÜberlieferung. Zunächst waren es allerdings die Inschriften des Kaisers Aśoka, denen Alsdorfs Aufmerksamkeit galt und denen er mehrere Aufsätze, vor allem die größere Untersuchung ,,Aśokas Separatedikte von Dhauli und Jaugada" (1962) gewidmet hat. Daneben trat aber schon bald die textgeschichtliche Erforschung der buddhistischen Jātakas, in denen er unter anderem alte, selbst vorbuddhistische Erzählungen entdeckte, deren Gestalt er in den alten metrischen Partien dieser Texte wenigstens bruchstückhaft wieder gewinnen konnte. Mit diesen Studien trat Alsdorf in seiner wissenschaftlichen Arbeit auch in Beziehung zu Wien. Vier von den insgesamt fünf Untersuchungen zu den Jātakas sind in der,,Wiener Zeitschrift für die Kunde Südasiens" Page #8 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 376 Nachrufe erschienen, deren Mitarbeiter Alsdorf seit 1957 war. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichte Studie „Das Bhūridatta-Jātaka. Ein antibrahmanischer Nāga-Roman“ (1977) war die fünfte Untersuchung Alsdorfs zu den Jātakas und gleichzeitig seine letzte größere Arbeit überhaupt. Daß sich Alsdorfs Forschung während des letzten Jahrzehntes immer stärker auf das Gebiet der Pali-Philologie verlegt hatte, war nicht zufällig. 1968 hatte Alsdorf das Amt eines Editor-in-Chief, des von der dänischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Critical Pali Dictionary, dessen Internationalisierung und energische Weiterführung auf eine Anregung Alsdorfs im Jahre 1959 zurückging, übernommen. Er hat den weitaus größten Teil seiner Zeit und Arbeitskraft nach seiner Emeritierung (1972) diesem Werk gewidmet. Unter seiner Leitung und intensiven Mitarbeit sind sechs Faszikel mit insgesamt 558 Lexikon-Spalten (Artikel āroha bis uparima) erschienen. Wie seinerzeit bei der Herausgabe des wissenschaftlichen Nachlasses seines Lehrers H. LüDERS hatte Alsdorf abermals seine persönlichen Forschungspläne weitgehend zurücktreten lassen, um eine Aufgabe zu übernehmen, deren Dringlichkeit für die Wissenschaft er erkannt hatte (vgl. Études Jaina p. 26) und von der er mit Recht annehmen konnte, daß sie in ihrer Unabsehbarkeit und Komplexheit zum damaligen Zeitpunkt kein anderer zu übernehmen hätte wagen dürfen. Alsdorfs Verdienste waren international anerkannt. Seit 1950 war er Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, seit. 1958 Mitglied der Joachim JungiusGesellschaft der Wissenschaften in Hamburg. Im Jahre 1967 hatte ihn die Kgl. Danske Vedenskabernes Selskab zum Mitglied gewählt und 1977 war Alsdorf von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied im Ausland gewählt worden. 1978 hätte er als gewählter Obmannstellvertreter der Kommission für Sprachen und Kulturen Südasiens zu einer Sitzung dieser Kommission nach Wien kommen Page #9 -------------------------------------------------------------------------- ________________ Nachrufe 377 sollen, um an der Planung der zukunftigen Arbeit teilzunehmen. Durch seinen Tod ist es nicht mehr dazu gekommen. GERHARD OBERHAMMER ERGANZUNG ZUM SCHRIFTENVERZEICHNIS 1974-1979 Eine vollstandige Bibliographie der wissenschaftlichen Arbeiten Ludwig Alsdorfs bis zum Jahre 1974 ist in den von A. WEZLER herausgegebenen ,,Kleinen Schriften" L. Alsdorfs (Glasenapp-Stiftung Bd. 10, Wiesbaden 1974) erschienen. Die seither neu hinzugekommenen Publikationen sind mit Ausnahme der Rezensionen und Anzeigen im Folgenden verzeichnet: The Impious Brahman and the Pious Candala, in: Buddhist Studies in Honour of I. B. Horner. Edited by L. Cousins, A. Kunst, K. R. Norman. Dodrecht 1974, pp. 9-13. Pali miscellanies: uddhamsara, in: Studien zur Indologie und Iranistik, Heft 1 (1975), pp. 109--117.. A Critical Pali Dictionary. Begun by V. Trenckner, Vol. II, Fascicle 9; Editor-in-Chief: L. Alsdorf. The Royal Danish Academy of Sciences and Letters, Copenhagen 1975. . Zwei Proben der Volksdichtung aus dem alten Magadha. Beitrage zur Indienforschung, Band 4 (1977), Ernst Waldschmidt zum 80. Geburtstag. Veroffentlichungen des Museums fur Indische Kunst, Berlin 1977, pp. 17--24. Das Bhuridatta-Jataka. Ein antibrahmanischer Naga-Roman. Wiener Zeitschrift fur die Kunde Sudasiens, Band 21 (1977), pp. 25-55. Jaina exegetical literature and the history of the Jaina Canon, in: Mahavira , and His Teaching. [Editorial Board:] A. N. Upadhye [u. a.] Bombay. 1977, pp. 1--8. A Critical Pali Dictionary. Begun by V. Trenckner, Vol. II, Fascicle 10; Editor-in-Chief: L. Alsdorf f. The Royal Danish Academy of Sciences and Letters, Copenhagen 1979. Nachrufe auf L. Alsdorf sind enthalten in: Indo-Iranian Journal, Vol. 20, Nos. 3/4 (1978), pp. 339--342 (von Gustav Roth). Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft, Band 129, Heft 1 (1979), pp. 1-7 (von Klaus Bruhn). Sambodhi, Vol. 6, Nos. 3-4 (1978), pp. 77-78. Journal of the Oriental Institute, Vol. 27, Nos. 3--4 (1978), pp. 131--133 (von A. N. Jani). Eine ausfuhrliche Wurdigung ist fur den 11. Faszikel des ,,Critical Pali Dictionary" angekundigt.