Book Title: Buchbesprechungen Comptes Rendues
Author(s): Johannes Bronkhorst
Publisher: Johannes Bronkhorst

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Page 2
________________ 1024 BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS 10.0 Orient puisque les textes en question sont en sanscrit, tamil et telugu, Bernadette Martel-Thoumian étudie les manuscrits acquis par la Zahiriyya de Damas entre 1943 et 1972. La dernière étude du volume sur "Les études arabes et sémitiques au Danemark" par Stig T. Rasmussen, quoique non dépourvue d'intérêt, n'est pas vraiment à sa place. L'ouvrage, magnifiquement produit et d'une typographie impeccable, aussi bien dans l'écriture latine qu'arabe, est richement illustré et devrait intéresser un large cercle de chercheurs. Qu'il me soit pardonné d'exprimer un seul regret sur l'absence de tout index. Je pense moins aux noms propres et aux matières, dont on peut se passer dans un ouvrage de cette nature, qu'aux termes techniques, nombreux, souvent nouveaux ou en tous cas définis avec une précision accrue dans un grand nombre de contributions. Un glossaire aurait incontestablement rendu des services et augmenté la valeur de l'ouvrage pour beaucoup d'usagers. Charles Genequand STEIN, Michael. Japans Kurtisanen. Eine Kulturgeschichte der japanischen Meisterinnen der Unterhaltungskunst und Erotik aus zwölf Jahr. hunderten. München: iudicium verlag, 1997. 695 S. ISBN 3-89129-314-3. STEIN, Michael. Geisha. Vom Leben jenseits der Weidenbrücke. Aus dem Japanischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Michael Stein. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1998. 308 S. Kamakura-Zeit jedoch "Marketenderinnen der Unterhaltungskunst", später schlimmer noch "Wohlfeile Ware der Menschenhändler" und ebenso schlimm "Sklavinnen im Bambuskäfig" in der Edo-Zeit: überraschend darauf die Bezeichnung "Magierinnen der guten alten Zeit" für die Kurtisanen im modernen Japan. Genau so informativ sind jeweils die einzelnen Abschnitte der sechs Kapitel betitelt. Das Glossar, die über 150 Seiten Anmerkungen, die reichhaltige Bibliographie erweitern das Ganze zu einem vorzüglichen Nachschlagewerk. Die Antwort auf die Frage nach dem Standpunkt, von dem der Autor ausgegangen ist, lautet: Es ist sein Engagement für die Frauen. Und menschliches Mitgefühl bewog ihn gleichfalls zur Übersetzung und Publikation von zwei authentischen Berichten über das Amusiergewerbe des 19. und des 20. Jahrhunderts im zweiten hier anzuzeigenden Buch). Den einen, in zwei schmalen Bänden, erschienen 1860 bzw. 1874, verfasste der Schriftsteller Narushima Ryuhoku (1837-84). Die Autorin des "Lebensberichtes einer Geisha" ist die 1925 als uneheliches Kind zur Welt gekommene Masuda Sayo. Ein für europäische Leser kaum zu glaubendes erschütterndes Bild eines Freudenmädchens, ungeliebt, ausgebeutet von Kindheit an. Nur der Wille der erwachsenen Frau, sich aus dem Sumpf herauszuziehen und Zeugnis zu geben von der Würdelosigkeit des eigenen Daseins, verleiht ihrem Leben einen Sinn. Auch wenn sie die Absicht nicht ausdrücklich formuliert, so soll doch ihre ungelenk geschriebene Geschichte der japanischen Öffentlichkeit die Augen öffnen. Der Erfolg in feministischen Kreisen blieb nicht aus. "Die neuen Notizen zu Yanagibashi" von Narushima Ryúhoku erreichen kein beachtliches literarisches Niveau. Der erste Teil informiert bis in alle Details über das gesamte organisatorische Spektrum der Unterhaltungsbranche. Der zweite Teil ist im wesentlichen eine kommentierte Sammlung instruktiver Anekdoten, eine wirklichkeitsgetreue Illustration der Dirnenwelt und des gehobenen Kurtisanenstandes. Doch auch für diese Texte mit dem dazugehörigen Nachwort von Michael Stein gilt, was er gegen den Schluss des Buches Japans Kurtisanen feststellt, nämlich: "Der rote Faden von Anfang bis Ende der Kurtisanengeschichte ist dies: Der Mann, das ist der Macht und Geld besitzende 'Schlagende, und die Frau ist die ökonomischer Unabhängigkeit beraubte, mit Geld zum Lächeln, Dulden und Schweigen bestochene 'Geschlagene." Japans Kurtisanen - "Eine Kulturgeschichte der japanischen Meisterinnen der Unterhaltungskunst und Erotik aus zwölf Jahrhunderten" lautet der Untertitel. Das Durchblättern der über fünfhundert Textseiten vermittelt eher den Eindruck einer Chronik. Zahllose Kurzgedichte, Lieder und viele halbseitige oder mehr als eine Seite lange Prosazitate zeugen von der stupenden Kenntnis literarischer und ausserliterarischer Quellen des Japanologen Michael Stein. Der Stoff ist nach den sechs wichtigen historischen Epochen gegliedert: Vorzeit und Nara-Zeit, Heian-, Kamakura., Muromachi- und Momoyana-Epoche und zum Schluss die Jahre der Meiji-Ara bis heute. Aufschlussreich sind die sechs Hauptüberschriften wie: "Magische Kräfte der Weiblichkeit", dann "Sangesgöttinnen in Menschengestalt", in der

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