Book Title: Buchbesprechungen Comptes Rendues
Author(s): Johannes Bronkhorst
Publisher: Johannes Bronkhorst
Catalog link: https://jainqq.org/explore/269431/1

JAIN EDUCATION INTERNATIONAL FOR PRIVATE AND PERSONAL USE ONLY
Page #1 -------------------------------------------------------------------------- ________________ BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS procédé de la "réclame" dans les manuscrits arabes, et Geneviève Humbert le guz' que l'auteur propose de traduire par "fascicule", soit cet élément intermédiaire entre le cahier et le tome. Enfin Muhammad Isa Waley propose des réflexions fort intéressantes sur la typologie et les fonctions de l'enluminure dans les manuscrits islamiques. La deuxième partie, "Copistes et Ecritures", relève davantage de la paléographie. La contribution d'Anne Boud'hors porte sur "L'onciale penchée en copte et sa survie jusqu'au XVe siècle en Haute-Egypte". Deux articles, par Françoise Briquel-Chatonnet et Valentina Colombo, reviennent sur le problème des origines de l'écriture arabe, la première insistant sur l'influence du syriaque et la seconde donnant la primauté au nabatéen. Il n'est pas possible de reprendre ici en détail leurs arguments, mais il ne fait aucun doute à mon sens que ceux qui militent en faveur de la thèse syriaque ont beaucoup plus de poids. Paul Géhin se penche sur un manuscrit gréco-arabe de l'évangile de Luc dont la particularité est que c'est le même copiste qui est responsable des deux versions. Dickran Kouymjian fait le point sur l'étude de la paléographie arménienne. Enfin Ramazan Şeşen et Gérard Troupeau consacrent leurs présentations respectives aux colophons, dans les manuscrits musulmans pour le premier et arabes chrétiens pour le second Les contributions réunies dans la troisième partie, "Transmission des textes", concernent plus particulièrement la philologie et l'histoire littéraire. Eleazar Birnbaum livre une étude méticuleuse et fascinante des manuscrits autographes de Katib Chelebi conservés à Istanbul; elle permet de mieux comprendre la méthode de travail de l'infatigable bibliographe et la genèse de ses immenses compilations. Claus-Peter Haase révèle l'existence d'une première version de la carte de Piri Reis dans un manuscrit de Kiel. L'étude de Paola Orsatti sur le maxlas dans la poésie persane, a partir d'un manuscrit d'Anvari, débouche sur des considérations fort originales aux confins de la critique littéraire, de la calligraphie et de la reli. gion. Adel Sidarus nous livre une première ébauche de ses recherches sur un lexique trilingue gréco-copto-arabe de la Bibliothèque nationale. La quatrième partie, intitulée "Les bibliothèques et leur histoire". s'ouvre sur une étude par Iraj Afshar des notes appelées en persan arz. sortes d'ex-libris, et montre leur intérêt pour l'histoire des manuscrits Avec la contribution de Gérard Colas, "Les manuscrits envoyés de l'Inde par les jésuites français entre 1729 et 1735", nous quittons le Moyen Page #2 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 1024 BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS 10.0 Orient puisque les textes en question sont en sanscrit, tamil et telugu, Bernadette Martel-Thoumian étudie les manuscrits acquis par la Zahiriyya de Damas entre 1943 et 1972. La dernière étude du volume sur "Les études arabes et sémitiques au Danemark" par Stig T. Rasmussen, quoique non dépourvue d'intérêt, n'est pas vraiment à sa place. L'ouvrage, magnifiquement produit et d'une typographie impeccable, aussi bien dans l'écriture latine qu'arabe, est richement illustré et devrait intéresser un large cercle de chercheurs. Qu'il me soit pardonné d'exprimer un seul regret sur l'absence de tout index. Je pense moins aux noms propres et aux matières, dont on peut se passer dans un ouvrage de cette nature, qu'aux termes techniques, nombreux, souvent nouveaux ou en tous cas définis avec une précision accrue dans un grand nombre de contributions. Un glossaire aurait incontestablement rendu des services et augmenté la valeur de l'ouvrage pour beaucoup d'usagers. Charles Genequand STEIN, Michael. Japans Kurtisanen. Eine Kulturgeschichte der japanischen Meisterinnen der Unterhaltungskunst und Erotik aus zwölf Jahr. hunderten. München: iudicium verlag, 1997. 695 S. ISBN 3-89129-314-3. STEIN, Michael. Geisha. Vom Leben jenseits der Weidenbrücke. Aus dem Japanischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Michael Stein. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1998. 308 S. Kamakura-Zeit jedoch "Marketenderinnen der Unterhaltungskunst", später schlimmer noch "Wohlfeile Ware der Menschenhändler" und ebenso schlimm "Sklavinnen im Bambuskäfig" in der Edo-Zeit: überraschend darauf die Bezeichnung "Magierinnen der guten alten Zeit" für die Kurtisanen im modernen Japan. Genau so informativ sind jeweils die einzelnen Abschnitte der sechs Kapitel betitelt. Das Glossar, die über 150 Seiten Anmerkungen, die reichhaltige Bibliographie erweitern das Ganze zu einem vorzüglichen Nachschlagewerk. Die Antwort auf die Frage nach dem Standpunkt, von dem der Autor ausgegangen ist, lautet: Es ist sein Engagement für die Frauen. Und menschliches Mitgefühl bewog ihn gleichfalls zur Übersetzung und Publikation von zwei authentischen Berichten über das Amusiergewerbe des 19. und des 20. Jahrhunderts im zweiten hier anzuzeigenden Buch). Den einen, in zwei schmalen Bänden, erschienen 1860 bzw. 1874, verfasste der Schriftsteller Narushima Ryuhoku (1837-84). Die Autorin des "Lebensberichtes einer Geisha" ist die 1925 als uneheliches Kind zur Welt gekommene Masuda Sayo. Ein für europäische Leser kaum zu glaubendes erschütterndes Bild eines Freudenmädchens, ungeliebt, ausgebeutet von Kindheit an. Nur der Wille der erwachsenen Frau, sich aus dem Sumpf herauszuziehen und Zeugnis zu geben von der Würdelosigkeit des eigenen Daseins, verleiht ihrem Leben einen Sinn. Auch wenn sie die Absicht nicht ausdrücklich formuliert, so soll doch ihre ungelenk geschriebene Geschichte der japanischen Öffentlichkeit die Augen öffnen. Der Erfolg in feministischen Kreisen blieb nicht aus. "Die neuen Notizen zu Yanagibashi" von Narushima Ryúhoku erreichen kein beachtliches literarisches Niveau. Der erste Teil informiert bis in alle Details über das gesamte organisatorische Spektrum der Unterhaltungsbranche. Der zweite Teil ist im wesentlichen eine kommentierte Sammlung instruktiver Anekdoten, eine wirklichkeitsgetreue Illustration der Dirnenwelt und des gehobenen Kurtisanenstandes. Doch auch für diese Texte mit dem dazugehörigen Nachwort von Michael Stein gilt, was er gegen den Schluss des Buches Japans Kurtisanen feststellt, nämlich: "Der rote Faden von Anfang bis Ende der Kurtisanengeschichte ist dies: Der Mann, das ist der Macht und Geld besitzende 'Schlagende, und die Frau ist die ökonomischer Unabhängigkeit beraubte, mit Geld zum Lächeln, Dulden und Schweigen bestochene 'Geschlagene." Japans Kurtisanen - "Eine Kulturgeschichte der japanischen Meisterinnen der Unterhaltungskunst und Erotik aus zwölf Jahrhunderten" lautet der Untertitel. Das Durchblättern der über fünfhundert Textseiten vermittelt eher den Eindruck einer Chronik. Zahllose Kurzgedichte, Lieder und viele halbseitige oder mehr als eine Seite lange Prosazitate zeugen von der stupenden Kenntnis literarischer und ausserliterarischer Quellen des Japanologen Michael Stein. Der Stoff ist nach den sechs wichtigen historischen Epochen gegliedert: Vorzeit und Nara-Zeit, Heian-, Kamakura., Muromachi- und Momoyana-Epoche und zum Schluss die Jahre der Meiji-Ara bis heute. Aufschlussreich sind die sechs Hauptüberschriften wie: "Magische Kräfte der Weiblichkeit", dann "Sangesgöttinnen in Menschengestalt", in der Page #3 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 1026 BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS Ungeachtet der thematisch eingegrenzten Perspektive zeichnet Stein von jeder Epoche ein lebendiges, farbiges Bild. Da ist der weltoffene Hof von Nara, jener frühen Zeit, in der Buddhismus und Shinto schon nebeneinander existierten. Weder dieser noch jener kannte die moralischen Tabu, die dem Islam und dem Christentum eignen. Die Sexualität unterschied nicht zwischen ideeller und körperlicher Liebe. Die verheiratete Frau und die Nebengemahlinnen und die Hofdamen auf Zeit wurden von der Adelsgesellschaft geachtet. Gedichte künstlerisch begabter Hofdamen wurden denn auch in die vom Kaiser angeordneten Lyrikanthologien aufgenommen wie beispielsweise dieses: So seicht wie der Brunnen im Berge, In dem sich als Abbild sogar Der Asaka-Berg widerspiegelt. So seicht ist keineswegs, was Mein Herz für Euch empfindet! Natürliches Selbstbewusstsein spricht aus diesen Zeileh, so dichtet keine "Geschlagene". Der Tonfall gealterter Hofdamen und Kurtisanen ändert sich allerdings, wenn die Zeit naht, da sie ausgedient haben. Gemäss der Darstellung von Michael Stein gibt es nur eine Epoche, die als die "glücklichste Zeit für Unterhaltungskünstlerinnen" gelten kann; es ist die Heian-Epoche. In der zwar rein männlich dominierten Gesellschaftsordnung geniessen die Kurtisanen hohe künstlerische Freiheit; sexuelle Dienstleistungen sind selbstverständlich die Bedingung sine qua non. Die Meisterinnen organisieren sich in Gilden, um sich klar abzugrenzen von Nachahmerinnen und von den mehr erotisch als künstlerisch Veranlagten. Die hochentwickelte Ästhetik der Hofkultur strahlte, bildlich gesprochen, auf die Verkehrswege des Insellandes aus, auf die Hauptstrassen und Flüsse. In den Reisestationen etablierten sich Kurtisanen und ebenfalls den niederen Gesellschaftsschichten entstammende Unterhalterinnen, die mit ihrem Gesang und ihrer Stegreifdichtung den Gästen die Zeit vertrieben. Nicht nur Adlige mit ihrem Gefolge und Beamte, sondern auch Mönche schatzten die Geselligkeit in den Flussschenken und Raststätten. Selbst der buddhistische Dichtermönch Saigyo schreibt in seinem Reisbericht von BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS 1027 einer Begegnung mit einer Kurtisane: "Das Austauschen von Liebesliedern mit ihr war so vergnüglich, dass ich die ganze Nacht bei ihr verweilte." Das Besondere dieser Liebeslieder, das heisst der Volkslieder, liegt darin, dass sie sich sowohl sprachlich wie in der Melodie von den höfischen Normen unterschieden und ausschliesslich mündlich tradiert wurden. Ausnahmsweise wurden einige in imperiale Lyrikanthologien aufgenommen. Noch vor Ende des 12. Jahrhunderts legte der von der Volkskunst begeisterte Kaiser Go-Shirakawa eine umfangreiche Sammlung zumeist anonymer Texte an. Die einmalige Blüte der Hof- und der Volkskultur verwelkte mit dem Zerfall der ökonomischen und politischen Strukturen der Heian-Ära. In der darauf folgenden von militärischem Geist bestimmten Kamakura-Epoche bekommt die Kunst einen neuen, niedereren Stellenwert. Die Liebe zu einer Frau wird von den Kriegsleuten als Schwäche ausgelegt; Homosexualität und Päderastie und Bisexualität sind weit verbreitet. Mönchsklöster beispielsweise bilden Knaben in Gesang und Tanz aus, als junge Pagen übernehmen sie dann Kurtisanenrollen. Echte Kurtisanen ihrerseits kleiden sich in Männertracht, um mit erotischen Tänzen die Sinne der Männer zu reizen. Die Degradierung der musischen Künste zeigt sich auch darin, dass in keiner andern Epoche soviele Kurtisanen Nonnen wurden. Mit der Rückverlegung des Shogunats von Kamakura nach Kyoto in der Muromachi-Momoyama-Zeit nahmen Prunk und imperiale Etikette wieder zu. In der Herrscherschicht gehörten Frauenaffären zum guten Ton; doch auch die neu zu Wohlstand gekommenen Kaufleute besuchten die Kurtisanenhäuser, denen gegen Ende des 16. Jahrhunderts ein männlicher Chef vorstand. Die Frauen waren nach Steins drastischer Formulierung ein "stets verfügbares 'Spielzeug' männlicher Begierden", sie waren "eine Handelsware". Nicht weniger rigoros beurteilt der sozialkritische Autor das Kurtisanentum der Edo-Zeit; es manifestiert sich da nach seiner Ansicht die Degradierung der Frau von einer in Liebe und Ehe in etwa gleichberechtigten Partnerin im Alterum zu einer untergeordneten Dienerin ihres Gebieters. Eine unverheiratete Frau, ungeachtet ihres Standes, ist sexuell vogelfrei. Die Organisation der Freudenhäuser war in den Grossstädten wie Kyoto, Osaka, Edo behördlich geregelt. Es gab, nach chinesischem Vorbild, geschlossene Viertel mit Wache und Verwaltungsbüro. Bis zum Page #4 -------------------------------------------------------------------------- ________________ BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS 1029 Suramgamasamadhisútra. The Concentration of Heroic Progress. An early Mahayana Buddhist Scripture translated and annotated by Etienne Lamotte. English translation by Sara Boin-Webb. Surrey: Curzon Press, in association with The Buddhist Society, London, 1998. xxviii, 273 pp. ISBN 0-7007-1024-8. £ 45.00. Beginn des 18. Jahrhunderts wurde streng geschieden zwischen gewöhnlichen Lustmädchen und den Kurtisanen, die sich auszeichneten durch Schönheit, Klugheit, musisches Talent und durch eine kultivierte Erotik Spuren dieser alten verfeinerten Liebeskunst haben sich trotz widriger Umstände noch in der Meiji-Zeit und darüber hinaus erhalten. - Die Prostitution in dieser oder jener Form blieb und bleibt als unabänderliches gesellschaftliches Phänomen erhalten - und das nicht nur in Japan. Daran änderte auch das in der japanischen Geschichte erste generelle Verbot der staatlich autorisierten Prostitution nichts, das 1946 von der amerikanischen Besatzungsmacht erlassen wurde. Das Dirnenwesen organisierte sich im Untergrund. Die Kurtisanen hingegen verstanden es, sich als geschätzte Gesellschafterinnen zu etablieren. Noch heute pflegen sie als Geisha die überlieferten Künste. Talentierte Frauen im Shamisenspiel, in Gesang und Tanz können sich zur Geisha ausbilden lassen, auch Schauspielerinnen und Schlagersängerinnen wenden sich der individuellen Unterhaltungskunst zu. Die Welt der ästhetisch geschulten Gesellschafterin gehört gegenwärtig wie andere musikalische und darstellende traditionelle Künste zu einer kleinen exklusiven Sphäre im japanischen kulturellen und urbanen Leben. Wie spiegelt sich die reale Wirklichkeit der Geisha, der "Magierinnen der guten alten Zeit" in der Literatur unseres Jahrhunderts, so können wir fragen und sind um eine Antwort nicht verlegen. Da wären Nagai Kafüs "Romanze östlich des Sumidagawa" oder "Die schlafenden Schönen" von Kawabata Yasunari oder auch "Die Liebe eines Verrückten" von Tanizaki Junichiro. Interessant wären natürlich Vergleiche mit dem Abendland. Griechische Hetären und japanische Kurtisanen sind nahe Verwandte. In der italienischen Renaissance waren Poesie, Liebeskünste und intellekt ähnlicherweise verbunden wie im Fernen Osten. Anregend wäre ebenfalls ein Hinweis auf die einflussreichen Mätressen der französischen Könige. Michael Stein hütet sich vor flüchtigen Seitenblicken auf andere Kulturkreise; er verbietet sich aber auch, die einzelnen Zeiträume unter mehreren Gesichtswinkeln zu betrachten. Er zeichnet jede Epoche selektiv, soweit sie in Bezug zur Erotik steht. Das weitere literarische- und allgemeine kunst- und geisteswissenschaftliche Umfeld wird zum grossflächig konturierten Hintergrund. Sara Boin-Webb (not Webb-Boin, see p. xxi, under Lamotte, History) is. according to the inside cover of this book. "the official translator of Lamotte's work". The same inside cover mentions her translations of Lamotte's Vimalakirtinirdeśa and of his Histoire du bouddhisme indien, both of which have been published years ago: 1976 and 1988 respectively. It also tells us that her English translation of Lamotte's translation of the 5volume commentary by Nagarjuna on the Prajñaparamitásútra, Le Traité de la grande vertu de sagesse de Nagarjuna, awaits publication. It has taken at least fifteen years for the present translation to be published (see below); one cannot but hope that the publication of the English translation of the Traité will take less time. The "Acknowledgements of the Buddhist Society on p. xvili indicate that the present translation "lay dormant for several years" after its completion Commissioned by the Pali Text Society, which was however unable to publish the work, its publication was eventually taken up by the Buddhist Society. The "Foreword to the English edition" by Etienne Lamotte (pp. xi-xvi)-which must have been written in or before 1983, the year of his death-teaches us that the Buddhist Society was in no great hurry, it begins with the following words: "Curzon Press in association with The Buddhist Society, London, is now publishing the English version of one of my works, La Concentration de la marche héroïque (Suram. gamasamadhisätra) traduit et annoté, Mélanges chinois et bouddhiques, Vol.XIII, Bruxelles 1965." At least fifteen years separate these words from the final date of publication of this work. This Foreword to the English edition contains some supplementary remarks on issues related to the text. We find here, for example, an interesting discussion of the problematic expression suramgama that is part of its title. Three suggested explanations (by J.C. Wright, R.E. Emmerick Elise Guignard 1 The same can be said of note *t on p. 208. Page #5 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 1030 BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS 1031 and ). May respectively) are cited, followed by Lamotte's own latest understanding of its form and meaning. The m, he proposes, could be euphonious, and therefore without significance for the interpretation of the compound. His suggested interpretation is: šūrasya iva gamanam yasya sa Ispiramgamah samadhih 'the samadhi whose progress is like that of the here is stiramgamah samadhih. No mention is made of parallel formations such as mitamgama 'going slowly', which in the Mahabhasya of Patanjali are explained with the help of a vårttika (P. 3.2.38 vt. 1): khacprakarane gameh supy upasankhyanam 'In the section dealing with the suffix] KHAC, also the verbal root) gam must be enumerated when [a word ending in a nominal case-ending (is in composition with it). The marker KH in KHAC indicates that a nasal is to be added to the preceding word. Süramgama might thus express the meaning it goes as/like a hero', which does not differ all that much from the meaning arrived at by Lamotte (in spite of the altogether different analysis).2 The Suramgamasamadhisūtra-"a text of certain authenticity un doubtedly based upon an Indian prototype"-is sometiriles referred to as Süramgamasutra, but should not be confused with another Süramgamasutra that was composed in Chinese and has been translated into English by Charles Luk under the title The Süramgama Sutra (London 1966, repr. New Delhi 1985). (p. 98). The "Introduction from the Technical Editor" points out that "Ifjor this English translation the index has been expanded, the bibliography revised and supplemented, and minor typographic errors of the French edition corrected". This no doubt increases the usefulness of this work. Unfortunately some new typographic errors have found their way into the English translation, esp. in the spelling of Indian words. Some examples are the following: 'Grhdrakuța for 'Grdhrakura", aksayaprajna for aksayaprajna (p. 107). pratyurpannām for praryutpannanam (p. 112). rdhhyabhisarskardm for rddhyabhisaskaram (p. 116), svaranga for sva rånga (p. 122), ayuspramana for ayus (p. 126). Iyyapatha for ind pathao (p. 128), abhirnirharari for abhinirharari (p. 147). "Chandaka' for "Chandaka' (p. 148), dhyanikta for dhyamikrta (p. 152). Suddhavasas' for 'Suddhavasas' (p. 157).jranavasita for jhanavasita (p. 163), prahana for "prahana (p. 169), utcyate for ucyate (p. 171), nimittograhana for ni. mitrodgrahana (p. 175), anuttarayam for anuttaram (p. 179). 'sråvakas' for Sravakas' (p. 188), 'Candrasuryas' for 'Candrasuryas' (p. 197). 'Sakyamuni' for 'Sakyamuni' (p. 198), maniratnaniska for oniska (p. 200), veyyakaranam for veyyakaranam (p. 209), era for eva, canatayantiki for cānāryantik! (p. 213), abhyudgamam for abhyudagamam (p. 215). 'Lalitavisatra' for 'Lalitavistara' (p. 216). pancadasasu for parcadašasu (p. 217), 'Sukla' for 'Sukla' (p. 218), 'Sravaka' for 'śrävaka' (p. 219). "Prateykabuddhas' for 'Pratyekabuddhas' (p. 223). 'Subhuti' for 'Subhuti (p. 228). 'Nagavamsagra for Nagavamsagra' (p. 231), kalam for kalam (p. 234). Other misprints are rare. The English translation is easy to read and has been reliably executed. It is to be hoped that scholars with no access to publications in French will use this richly annotated translation which is, like Lamotte's other works, a veritable mine of information on Mahāyāna Buddhism. Johannes Bronkhorst ? TSCHINAG, Galsan. Der Wolf und die Hündin. Erzählung. Frauenfeld: Verlag Im Waldgut, 1999. 80 S. ISBN 3-7294-0274-9. TSCHINAG, Galsan. Die graue Erde. Roman. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1999. 276 S. One might in this connection also think of the expression purvarigama 'going before it going as the first / earlier one's this term occurs in the avenika dharmas kuivavarmanaskarmáni franapúrvamgaman 'actions of body, speech and mind that are preceded by knowledge' (see p. 123 with note 65) and elsewhere in Buddhist literature (cp. Shujun Motegi. "The teachings of Pancasikha". Asiatische Studien / Erudes Asiatiques 53(3). 1999, p. 535 n. 75). However, the first part of the compound, purvam, may also be an adverb, as is důram in the name of the seventh bhumi: duramgama (cp. p. 140 n. 112). Der Wolf und die Hündin - Als Erzählung bezeichnet der Autor die nicht ganz achtzig Seiten. Die Handlung ist zwar nacherzählbar, doch die Lektüre vermittelt den Eindruck eines Gedichtes in Prosa. Die Imagination des Poeten verleiht jedwelchem Stoff eine neue Dimension. Ein Magier ist Page #6 -------------------------------------------------------------------------- ________________ 1032 BUCHBESPRECHUNGEN/COMPTES RENDUS der Dichter, der mit seinem Zauberstab alles Gestein, die Steppe, die Gestirne, die Tiere zu pulsierendem Leben erweckt. Da hangt die Sonne in der boden- und grenzenlosen Leere des blassvioletten Himmels; lange, kantige Strahlen schalen sich von ihr ab, die gleich Lanzen, gleich Pfeilen auf die Erde zielen, heruberfliegen, sie an der steinigen und eisigen Haut treffen und daran zerbrechen. Die Natur ist dramatisiert. Im Drama kommen einem schwarzmahnigen, blaugrauen Wolf mit breitem eckigen Kopf und einer zartgliedrigen, trachtigen Hundin mit ziegenweissem Fell die Hauptrolle zu. Die Beziehung zwischen den beiden spiegelt schicksalshafte, ja tragische menschliche Bindungen. Die Menschen treten als Feinde wild lebender Tiere auf. Sie treiben den Wolf und seine Gefahrtin in die Flucht, verfolgen sie durch die weite Steppe bis hinauf in die Berge, treiben sie in den Tod. So knapp lasst sich die Geschichte skizzieren, aber das Wesentliche ist damit nicht gesagt. Ich meine, erst wenn einem die Person des Autors naher vertraut ist, begreift man die bildhafte Sprache, die den Leser in eine ungewohnte Atmosphare entruckt. Galsan Tschinag, eigentlich Irgit Schynykbaj-oglu Dshurukuwaa, wurde Anfang der vierziger Jahre im AltaiGebirge der Westmongolei als jungstes Kind einer Nomadenfamilie des turksprachigen Volkstamms der Tuwa geboren. Nach seinen Schul- und Studienjahren in Ulaanbataar studierte er von 1962-1968 in Leipzig. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller; Romane, Erzahlungen und Gedichte verfasst er zumeist in Deutsch. Als Stammesoberhaupt der Tuwa hat er 1995 seinen zwangsweise umgesiedelten Stamm zweitausend Kilometer durch die Steppe ins Altai-Gebirge zuruckgefuhrt. Der Suhrkamp Verlag, der Insel Verlag und vornehmlich der Barenhuter im Waldgut veroffentlichen seine Werke. Sowohl in der Lyrik wie in der Prosa ist Autobiographisches eingeflochten. Ausserst aufschlussreich ist in dieser Hinsicht der Roman Die graue Erde. Da stellt sich Galsan Tschinag als Schamane vor. Der damit vermittelte Einblick in die Bedeutung des Schamanismus im Leben der Tuwiner erweitert ganz allgemein den Kulturbegriff. In Asien hat das Schamanentum in jedem Volk, zu verschiedenen Zeiten seine besonderen Rituale entwickelt. Einige wenige Grundzuge, die uberall festzustellen sind, seien hier notiert: Wichtige Geschehnisse auf Erden werden von Geistesmachten verursacht, die mit den Seelen ausgewahlter Menschen - Schamanen - kommunizieren.